
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IWF hebt globale BIP-Prognose 2021 leicht an - USA und Japan stark
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr leicht angehoben. Wie aus der Aktualisierung des Weltwirtschaftsausblicks hervorgeht, liegt das vor allem an entschlossenen fiskalischen Maßnahmen in einigen Regionen. Höhere Wachstumsprognosen für 2021 hat der IWF vor allem für die USA, Japan und einige große Schwellenländer, eine niedrigere dagegen für den Euroraum. Der IWF prognostiziert für 2021 einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 5,5 (bisher: 5,2) Prozent, gefolgt von einem Zuwachs von 4,2 (4,2) Prozent.
Seehofer will Flugverkehr wegen Corona massiv einschränken
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will zur Bekämpfung der Corona-Pandemie den Flugverkehr nach Deutschland massiv einschränken und außerdem schärfere Grenzkontrollen einleiten. "Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virusmutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren", sagte Seehofer der Bild-Zeitung.
Merkel unzufrieden mit deutschem Handeln in der Corona-Pandemie
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einer Rede beim World Economic Forum (WEF) die zögerliche deutsche Reaktion auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie beklagt. Wichtig sei eine "präventive Agilität", um auch in Zeiten, wo die Infektionszahlen niedrig seien, das exponentielle Wachstum zu verhindern. Die Corona-Pandemie werde die Welt noch auf Jahre prägen. Daher sei ebenfalls multilaterales Handeln wichtig.
Verwaltungsgerichtshof kippt 15-Kilometer-Regel in Bayern
Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat das Verbot von touristischen Tagesausflügen für Bewohner von Corona-Hotspots über einen Umkreis von 15 Kilometern hinaus in Bayern vorläufig gekippt. Die textliche Festlegung eines solchen Umkreises sei nicht deutlich genug und verstoße aller Voraussicht nach gegen den Grundsatz der Normenklarheit, entschied das Gericht am Dienstag. Gegen den Beschluss zu einem Eilantrag eines Antragstellers aus Passau gibt es keine Rechtsmittel.
Astrazeneca-Vakzin könnte zu Änderung der Impfstrategie führen
Der neue Impfstoff von Astrazeneca, der Berichten zufolge möglicherweise nicht für ältere Menschen geeignet ist, könnte zu einer Änderung der deutschen Impfstrategie führen. Ob die Impf-Verordnung geändert werden muss, könne aber erst nach der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zur Zulassung und den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission entschieden werden, sagte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Hanno Kautz.
Onshore-Windkraft erholt sich, aber zu langsam fürs EEG
Die Krise der Windkraft an Land hat sich im vergangenen Jahr zwar entspannt, ein kräftiger Zubau bleibt aber wegen zu schleppender Genehmigungsverfahren noch immer aus. 2020 wurden in Deutschland 420 Onshore-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 1.431 Megawatt (1,4 Gigawatt) neu errichtet, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) gemeinsam mit den Anlagenbauern mitteilte. Im Vergleich zum Rekordtief im Vorjahr war das eine Steigerung von etwa 46 Prozent.
Deutsche Autobranche sieht Entspannung erst im zweiten Halbjahr
Die deutsche Autoindustrie blickt angesichts der Corona-Krise mit Sorge auf das laufende Jahr und rechnet erst im zweiten Halbjahr mit einer Entspannung. Für 2021 erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA) ein Absatzplus von acht Prozent auf 3,15 Millionen Pkw, wie VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Dienstag sagte. Allerdings sei das Niveau im Corona-Jahr 2020 auch "sehr niedrig" gewesen. Beim Thema Chipmangel forderte Müller eine europäische Anstrengung.
Laschet gegen Änderung der Schuldenbremse - Kreise
Der neue CDU-Chef Armin Laschet hat sich gegen Vorschläge von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) für eine längere Aussetzung der Schuldenbremse und eine Grundgesetzänderung gestellt, hieß es aus Teilnehmerkreisen der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, die nicht namentlich genannt werden wollten.
EU-Kommission plant keine Exportverbote von Impfstoffen in Drittstaaten
Die EU-Kommission plant kein Verbot für den Export von in der Europäischen Union hergestellten Corona-Impfstoffen in Drittstaaten. "Es geht hier nicht um das Blockieren, sondern darum zu wissen, was die Unternehmen auf Märkte außerhalb der EU exportieren", sagte ein Kommissionssprecher. Brüssel hatte am Montag vor dem Hintergrund von Lieferverzögerungen beim Hersteller Astrazeneca angekündigt, einen solchen "Transparenzmechanismus" einzuführen.
Strikter Lockdown in Kalifornien mit sofortiger Wirkung aufgehoben
Im US-Bundesstaat Kalifornien ist der strikte Lockdown mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Gouverneur Gavin Newsom sagte, der Bundesstaat habe seinen Kampf gegen "die herausforderndste Welle" der Corona-Pandemie hinter sich. Daher würden die bislang geltenden Ausgangssperren aufgehoben. Damit wird es den Bürgern etwa wieder möglich sein, zum Friseur oder abends zum Essen auszugehen.
WHO: Zeitraum für Moderna-Zweitimpfung kann gestreckt werden
Impfexperten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten auch beim Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna eine Vergrößerung des zeitlichen Abstands zwischen den für eine Immunisierung notwendigen zwei Dosen für vertretbar. In Ausnahmesituationen, etwa bei Versorgungsengpässen, könnte die zweite Dosis auch noch sechs Wochen nach der ersten verabreicht werden, erklärte die Expertengruppe Sage am Dienstag in Genf. Empfohlen werde aber ein Zeitabstand von 21 bis 28 Tagen.
Russland will zweiten Impfstoff ab Februar massenhaft produzieren
Russland will ab Februar mit der Massenproduktion seines zweiten Impfstoffs beginnen. Ministerpräsident Michail Mischustin sagte am Dienstag, seine Regierung habe für die Produktion des Impfstoffs Epivaccorona umgerechnet knapp 22 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Er wurde bereits im Oktober zugelassen, zwei Monate nach dem ersten Vakzin, Sputnik V.
Stimmung der US-Verbraucher im Januar stärker verbessert als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Januar aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 89,3. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 88,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 87,1 von zunächst 88,6 nach unten revidiert.
US-Präsident Biden will neue Ölbohrungen vorerst stoppen - Kreise
Öl- und Gasfelder sollen von US-Bundesgebieten aus künftig offenbar nicht mehr neu erschlossen werden dürfen. Eine entsprechende Verfügung wolle der neue US-Präsident Joe Biden am Mittwoch erlassen, berichten mehrere Informanten. Der Präsident wolle dabei ein Moratorium erlassen und die Erschließung neuer Quellen solange unterbinden, bis eine Prüfung des Öl- und Gasförderprogramms auf Bundeseigentum abgeschlossen sei. Der Stopp solle ein Beitrag zu mehr Klimaschutz sein.
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January 26, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)
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