DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GELDWÄSCHE - Die EU-Kommission ist mit der Geldwäschekontrolle bei Europas Banken unzufrieden und will daher eine eigene EU-Überwachungsbehörde aufbauen. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eine interne Präsentation der Brüsseler Behörde. Die neue Einrichtung soll demnach Banken direkt beaufsichtigen, die grenzüberschreitend aktiv sind und als besonders riskant eingestuft werden. Daneben solle sie die Tätigkeit der nationalen Kontrollbehörden koordinieren und deren Zusammenarbeit stärken. Das Vorhaben soll demzufolge Teil eines Pakets von Gesetzesvorschlägen gegen Geldwäsche sein, das die Kommission bis Ende März veröffentlichen will. (SZ/Börsen-Zeitung)
CORONA/GATES - "Bedauerlicherweise erleben viele Länder Todesraten, die so hoch sind wie nie zuvor", sagte Microsoft-Gründer und Gesundheits-Mäzen Bill Gates angesichts der Corona-Krise. "Das könnte noch einige Monate anhalten, bis wärmeres Wetter und die Impfstoff-Versorgung diese Zahlen nach unten drücken. Aber jetzt sind wir in einer wirklich harten Phase. Die Müdigkeit wegen der wirtschaftlichen Einschränkungen ist in vielen Ländern gigantisch." Weiter sagte er: "Diese Pandemie ist schlimm, aber eine künftige Pandemie könnte zehn Mal so schlimm sein. Es muss also eine globale Antwort geben. Bei der Impfstoffentwicklung gab es eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Unternehmen, internationalen Organisationen und Regierungen. Kein Land hätte das allein geschafft. Das sollte hoffentlich eine Lektion sein für die globalen Probleme wie den Klimawandel. Der wird garantiert zehn Mal so schlimm sein." (SZ)
LUFTVERKEHR - Für die deutsche Luftverkehrsbranche ist es eine Horrorvorstellung: ein Verbot von Freizeit- und Urlaubsflügen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte entsprechende Überlegungen geäußert, um die Ausbreitung der Virusmutationen einzudämmen. Vom Tisch ist eine solche Maßnahme nicht. Die Beratungen in der Regierung laufen noch, heißt es in Berlin. "Wenn die Fallzahlen sinken, spricht das im Grundsatz nicht für eine Verschärfung der Maßnahmen", sagte Unionsfraktionsvize Thorsten Frei dem Handelsblatt. Aber dies bleibe ein möglicher Weg, wenn die Infektionszahlen wieder deutlich steigen. Die Reiseunternehmen und Airlines stehen damit vor einer neuen Herausforderung. (Handelsblatt)
IFW - Die Bundesregierung hat auf die Coronakrise zunächst gut reagiert, mit Fortdauer der Pandemie aber Fehler gemacht, sagt Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Jetzt muss Klarheit über die Bedingungen für erste Öffnungsschritte aus dem Lockdown her, fordert der IfW-Chef. (Börsen-Zeitung)
LANGZEITARBEITSLOSIGKEIT - Mit der Corona-Krise nimmt die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland erstmals nach fast 20 Jahren wieder deutlich zu. Laut Bundesagentur für Arbeit hat sie sich allein seit Anfang 2020 um rund ein Drittel erhöht: "Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war vor der Pandemie auf unter 700.000 gesunken, inzwischen ist sie wieder auf über 900.000 gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, in einem Interview. "Ich befürchte, dass wir es erstmals seit den Arbeitsmarktreformen der 2000er-Jahre wieder mit steigender Sockelarbeitslosigkeit zu tun bekommen." Sockelarbeitslosigkeit bezeichnet eine verfestigte Arbeitslosigkeit, die sich auch in einem Aufschwung nicht einfach wieder abbaut. (FAZ)
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DES BMF - Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat in den vergangenen Jahren die Ausgaben seines Ministeriums für Öffentlichkeitsarbeit mehr als verdoppelt. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums (BMF) auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Im Jahr 2019 gab Scholz 4,8 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit aus, ein Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 2,3 Millionen Euro gelegen. (RND)
CUM EX - In Deutschlands größtem Steuerskandal um Cum-Ex-Deals sieht sich ein Kronzeuge der Ermittler heftigen Attacken ausgesetzt. Zwei Banken fordern von ihm und anderen mehr als eine halbe Milliarde Euro. (SZ)
BREXIT - Auch vier Wochen nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase zeichnet sich noch keine Einigung zum Handel mit Finanzdienstleistungen ab. In Großbritannien hat man die Hoffnung auf ein umfassendes Äquivalenzregime aufgegeben. (Börsen-Zeitung)
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January 28, 2021 00:28 ET (05:28 GMT)
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