DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Teuerung im Januar deutlich höher als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat zu Jahresbeginn aufgrund von Sonderfaktoren weitaus deutlicher als erwartet zugenommen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent und lag um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Dezember war die Jahresrate noch mit 0,7 Prozent negativ gewesen. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 0,5 Prozent prognostiziert.
Union Investment: Deutsche Inflation bleibt begrenzt
Der Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner, rechnet trotz des unerwartet deutlichen Anstiegs der deutschen Verbraucherpreise im Januar mit einem im weiteren Jahresverlauf begrenzten Inflationsdruck. "Derzeit sieht es eher so aus, dass eine gewisse Unsicherheit anhält und viele Menschen auch ihre Vermögens- und Einkommenssituation stabilisieren müssen", schreibt Zeuner in einem Kommentar. Das sollte den allgemeinen Preisanstieg begrenzen.
Scheuer weist erneut Vorwürfe zur Pkw-Maut zurück
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat im Maut-Untersuchungsausschuss nach Angaben des Bundestags-Pressedienstes alle Vorwürfe im Zusammenhang mit der Pkw-Maut zurückgewiesen. Würde er heute in der gleichen Situation stehen, würde er wieder so entscheiden, sagte Scheuer demnach. Allerdings ließen ihn die seither eingetretenen Entwicklungen "nicht unberührt". Er sei bereit, sich Kritik zu stellen, sofern sie sachlich sei.
Abgabefristen für Steuerberater werden verlängert
Der Bundestag hat beschlossen, den Steuerberatern für die Abgabe von Steuererklärungen wegen der Coronavirus-Pandemie sechs Monate mehr Zeit zu geben. Die Frist zur Abgabe einer Steuererklärung für den Veranlagungszeitraum 2019 soll laut einem Beschluss des Parlaments in den Fällen, in denen ein Steuerberater beauftragt wurde, bis Ende August 2021 verlängert werden.
Regierung: "Impfgespräch" am 1. Februar mit Ländern und Herstellern
Die Bundesregierung hat die Einberufung eines Impfgipfels zur Corona-Pandemie bestätigt. "Die Bundeskanzlerin und die Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz haben sich darauf verständigt, am 1. Februar um 14 Uhr zu einem Impfgespräch zusammen zu kommen", sagte Regierungssprecher.
Fünf Fälle von britischer Virusmutation in Kölner Kita
In Köln sind fünf Fälle der britischen Corona-Variante in einer Kita aufgetreten. Laut Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers vom Donnerstag sind von dem Ausbruch zwei Erzieher und drei Kinder betroffen.
Britische Corona-Variante breitet sich in Frankreich schnell aus
Die hoch ansteckenden Coronavirus-Varianten breiten sich in Frankreich schnell aus: Gesundheitsminister Olivier Véran sagte am Donnerstag in Paris, die festgestellten Infektionen mit einer mutierten Form des Virus hätten sich zuletzt vervierfacht.
Stadtwerke lehnen Altmaiers Pläne für Wasserstoffnetze ab
Die Energiebranche hat scharfe Kritik an den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für den Aufbau reiner Wasserstoffnetze geübt. Der Gesetzentwurf, mit dem das Energiewirtschaftsrecht erneuert werden soll, werde den Erfordernissen eines ganzheitlichen Ansatzes "in keiner Weise gerecht", erklärte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU).
Brüssel gibt grünes Licht für höhere Corona-Hilfen
Die Europäische Kommission hat der Verlängerung und Erweiterung der Corona-Hilfen zugestimmt. Vor allem bei den kleineren Hilfssummen wurden die beihilferechtlichen Obergrenzen "substantiell erhöht", teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Damit steigt der Spielraum für die Kleinbeihilfen von 800.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro und für die Fixkostenhilfen von 3 auf 10 Millionen Euro.
EU-Kommission verlängert Corona-Ausnahme für Staatsbeihilfen bis Jahresende
Die EU-Kommission verlängert die Ausnahmeregelungen für staatliche Hilfen in der Corona-Krise bis Ende des Jahres. Gleichzeitig werden die Obergrenzen für die Unterstützung deutlich angehoben, wie die Behörde mitteilte. Firmen mit hohen Fixkosten können damit bis zu 12 Millionen Euro erhalten.
EU sagt Treffen mit neuem britischen Gesandten ab
Im Streit über den künftigen Status der EU-Vertretung in Großbritannien hat Brüssel ein hochrangiges Treffen mit dem neuen britischen Gesandten kurzfristig abgesagt. Das für Donnerstag angesetzte Gespräch zwischen dem britischen Gesandten bei der EU, Lindsay Croisdale-Appleby, und dem Leiter des Büros von EU-Ratspräsident Charles Michel wurde nach Angaben aus Brüssel verschoben.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 4,0 Prozent
Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal 2020 ihre Erholung von der Corona-Krise fortgesetzt, doch der Zuwachs reichte nicht aus, um eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Gesamtjahr abzuwenden. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das BIP zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 4,0 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 4,3 Prozent gerechnet.
Scholz sieht positive Zeichen neuer US-Regierung zu Steuerverhandlungen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich zuversichtlich gezeigt, dass bis zum Juli eine internationale Einigung zu einer Mindestbesteuerung und auch zu einer Besteuerung digitaler Konzerne erreicht werden kann. Scholz verwies dabei besonders auf positive Signale der neuen US-Regierung. "Ich bin sicher, dass die neue Regierung sehr willens ist, eine Lösung zu den Fragen der Digitalbesteuerung und der Mindestbesteuerung zu finden", sagte Scholz.
Knot: EZB beobachtet Euro-Kurs sehr genau
Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung des Euro-Wechselkurses nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sehr genau. "Der Euro hat über die letzten Wochen und Monate offenkundig aufgewertet, und das ist etwas, was wir natürlich sehr, sehr aufmerksam beobachten", sagte der Gouverneur der niederländischen Zentralbank zu Bloomberg TV.
Ifo fordert mit Virologen härteren Lockdown
Das Münchner Ifo-Institut hat sich dem Ruf von Wissenschaftlern aus ganz Europa nach einem härteren Lockdown zur Bekämpfung des Coronavirus angeschlossen. "Entschlossenes und koordiniertes europäisches Vorgehen gegen die Pandemie ist wegen der engen grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtung in Europa auch aus ökonomischer Sicht erforderlich", erklärte der Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, Andreas Peichl.
IWF: Staaten geben noch mehr Corona-Hilfen
Die weltweiten Hilfen von Regierungen in der Corona-Krise fallen nach Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch höher aus als bisher angenommen. Wie der IWF in der Aktualisierung seines Fiscal Monitor schreibt, erreicht die fiskalische Unterstützung bis Ende dieses Jahres 13,8 Billionen US-Dollar - 2,2 Billionen mehr als im Oktober 2020 geschätzt. Zu den fiskalischen Hilfen rechnet der IWF zusätzliche Staatsausgaben, Staatsbeteiligungen, Kredite und Kreditgarantien.
DJG/DJN/AFP/apo/jhe
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January 28, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)
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