DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - "Die Verträge erlauben keinen Erlass der Staatsschulden", sagte Philip Lane, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem Interview. "Aber abgesehen von den rechtlichen Aspekten wäre das Streichen der Schulden auch generell keine gute Idee, und diese Diskussion ist nicht zielführend. Wir sehen, dass es den Regierungen gelingt, viele Anleihen zu begeben, und dies zu niedrigen Zinssätzen und auf nachhaltige Weise." (SZ)
BAFIN - Nach der Ablösung von Bafin-Präsident Felix Hufeld und dessen Vizin Elisabeth Roegele rechnen Experten mit einer externen Nachfolge für die Spitze der Finanzaufsichtsbehörde. Hufeld und Roegele, doch auch die gesamte Bafin standen seit dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters Wirecard im Juni 2020 in der Kritik. Im Finanzministerium hieß es, man hoffe, bis Ende März eine Lösung für die Nachfolge gefunden zu haben. (Handelsblatt/FAZ)
IMPFPLAN - Vizekanzler und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet vom Impf-Gipfel Klarheit darüber, in welchem Zeitraum wie viele Bürger geimpft werden können. "Impfen hat oberste Priorität", sagte Scholz der Süddeutschen Zeitung. Es müsse "konkrete Berechnungen" des Bedarfs an Impfstoffen für die nächsten Monate geben, die in ein Impfkonzept einflössen. "Es reicht als Planung nicht, dafür neben den Impfzentren irgendwann die Hausärzte einbeziehen zu wollen. Das scheint mir als Konzept zu sehr aus dem Ärmel geschüttelt zu sein." Er habe deshalb darauf gepocht, dass auch Pharmafirmen beim Impf-Gipfel zugeschaltet werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Montag mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten nachhaltige Lösungen für Probleme beim Impfen suchen. (SZ)
IMPFPLAN - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Grünen-Chef Robert Habeck haben am Wochenende notfalls staatliche Eingriffe verlangt, um die Impfstoffproduktion zu beschleunigen. Die Pandemie sei eine Notlage, die auf längere Sicht die Marktwirtschaft fundamental beschädigen könne. "Deshalb sollte es eine Not-Impfstoffwirtschaft geben, in der der Staat klare Vorgaben macht", sagte der CSU-Chef der Welt. Mit demselben Begriff forderte auch Grünen-Parteichef Habeck, die Regierung dürfe vor verpflichtenden Lizenzvergaben nicht zurückschrecken. Mehrere SPD-Ministerpräsidenten sprachen sich für einen nationalen Impfplan aus, mit dem allen Impfwilligen bis Ende September eine Impfung ermöglicht werden kann. (Welt/Handelsblatt/FAZ)
RENTE - Auch für Jüngere lohnen sich weiter Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse. Wer nicht deutlich vor Erreichen seiner Lebenserwartung stirbt, wird immer noch mehr herausbekommen, als er zuvor eingezahlt hat. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Mathematiker in einem Fachaufsatz für die Zeitschrift Die Rentenversicherung. Die beiden Experten für Fragen der Altersversorgung, Werner Siepe und Friedmar Fischer, haben Rentenbescheide von Bestands- und Neurentnern für die Jahrgänge 1942 bis 1954 ausgewertet. Berücksichtigt man die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung, liegen die Renditen für diese Originalfälle nach ihren Berechnungen zwischen 2,3 und 3,1 Prozent bei den Rentnern und 2,9 und 3,6 Prozent bei den Rentnerinnen. Für Jüngere, die zu den Geburtsjahrgängen ab 1990 gehören, dürften die Renditen jedoch auf um die zwei Prozent sinken. (SZ)
STROMAUSFÄLLE - Deutsche Mittelständler leiden zunehmend unter Stromausfällen und sie machen dafür die Energiewende verantwortlich. "Kopflos wurde vor 20 Jahren alles auf den Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt", sagte Reinhold von Eben-Worlée, der Präsident des Verbands Die Familienunternehmer. Hingegen seien genauso wichtige Themen wie der Netzausbau, die intelligente Netzsteuerung und die fehlende Grundlastfähigkeit alternativer Stromquellen auf der Strecke geblieben. (FAZ)
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February 01, 2021 00:45 ET (05:45 GMT)
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