DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Rote Zahlen, enttäuschte Investoren und unzufriedene Bankenaufseher: Dass Manfred Knof bei der Commerzbank einen schwierigen Job antritt, war dem neuen Vorstandschef von Anfang an klar. Doch die Ergebnisse einer Umfrage unter seinen Mitarbeitern zeigen nun, dass der 55-Jährige das Frankfurter Geldhaus nicht nur profitabler machen muss. Er muss auch die Belegschaft wieder aufrichten und zusammen mit seinen Kollegen das Vertrauen der Mitarbeiter in das Management wiederherstellen. Dass Letzteres nach dem Chaosjahr 2020 kaum mehr vorhanden ist, zeigt die zwischen dem 27. November und dem 11. Dezember durchgeführte Umfrage "Pulse Check 2020". Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Intranet der Bank veröffentlicht und liegen dem Handelsblatt vor. Nur ein Fünftel der Befragten schaue optimistisch in die Zukunft der Commerzbank, heißt es im Intranet-Bericht. "Ebenso vertraut nur jeder Fünfte darauf, dass das Topmanagement die Bank in die richtige Richtung führe." (Handelsblatt)
COMMERZBANK - Heike Pauls hat im Wirecard-Skandal traurige Berühmtheit erlangt. Kritische Berichte der "Financial Times" tat die Commerzbank-Analystin im Januar 2019 in einer Studie als "Fake News" ab und warf der britischen Wirtschaftszeitung Marktmanipulation vor. Kürzlich kam dann auch noch heraus, dass Pauls das Wirecard-Management zudem über vertrauliche Einschätzungen eines kritischen Investors informiert hatte. Die Commerzbank hat nun Konsequenzen gezogen und sich von Pauls getrennt. Entsprechende Informationen des Handelsblatts bestätigte das Geldhaus am Dienstag. "Die Commerzbank hat das Arbeitsverhältnis beendet", teile das Institut mit. "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das Thema aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht weiter kommentieren." (Handelsblatt)
VOLKSWAGEN - Volkswagen-Chef Herbert Diess gibt sich optimistisch, dass die Autobranche nach dem Sommer spürbar wachsen wird. Die Ergebnisse des ersten Quartals dürften noch von der Pandemie und Schwierigkeiten mit der Zulieferung von Halbleitern belastet werden. "Ich freue mich auf das Jahr 2021 und gehe davon aus, dass die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte einen Aufschwung erleben wird", sagte Diess in einem internen Webcast mit Führungskräften, über den die Agentur Bloomberg berichtete. (FAZ)
MAHLE - Das Geschäft des viertgrößten deutschen Automobilzulieferers, Mahle, ist eingebrochen: "Nach vorläufigen Zahlen ist der Umsatz im vergangenen Jahr um währungsbereinigt 16 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro gesunken", sagt Mahle-Chef Jörg Stratmann im Gespräch mit dem Handelsblatt. Das Ergebnis sei durch gutes Krisenmanagement operativ positiv, aber durch die "hohen Belastungen des intensivierten Konzernumbaus" unterm Strich deutlich negativ. Mahle steckt in einem historischen Konzernumbau, weg von der Verbrennertechnologie. Ganz abgeschrieben ist das einstige Kerngeschäft aber noch nicht. Die Schwaben sind immerhin bei vielen Komponenten unter den drei führenden Anbietern weltweit. "Diese Positionen wollen wir halten, da Verbrennungsmotoren trotz sinkender Volumina aus globaler Sicht ein starkes Geschäftsfeld bleiben", sagt der Mahle-Chef. (Handelsblatt)
BAYER - An seinem Standort in Wuppertal will Bayer im Jahr 2022 insgesamt 160 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus herstellen. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern wagt sich zum ersten Mal in seiner Geschichte an die Impfstoffproduktion. Das Unternehmen spürt den Erwartungsdruck aus der Politik und der Bevölkerung, dass die heimischen Konzerne dabei mithelfen, die Impfstoffsituation zu verbessern. Damit zum Jahresende die ersten Dosen ausgeliefert werden können, muss alles "perfekt ineinandergreifen", sagte Bayer-Chef Werner Baumann in einem Interview. (FAZ)
KIK - Mit harten Worten kritisiert Patrick Zahn, der Chef der Handelskette Kik, die Corona-Maßnahmen der Regierung. "Wir fühlen uns ungerecht behandelt - vor allem im Vergleich zu anderen Branchen", sagt er im Interview mit dem Handelsblatt. Es scheine für die Politik am einfachsten zu sein, den Handel und die Gastronomie herunterzufahren. "Mit dieser pauschalen Maßnahme wird aber eine ganze Branche zum Schafott geführt", mahnt er. Wenn ein Lockdown für nötig gehalten werde, solle er hart und kurz sein - "und nicht diese Salamitaktik über Wochen", sagt der Kik-Chef.
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February 03, 2021 00:19 ET (05:19 GMT)
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