
DJ EU/Von der Leyen räumt Fehler bei Beschaffung von Corona-Impfstoff ein
FRANKFURT (Dow Jones)--Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Fehler bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen eingeräumt. "Wir haben uns sehr stark auf die Frage fokussiert, ob es ein Vakzin geben wird, also die Entwicklung", sagte sie in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung und einigen ausländischen Medien. "Rückblickend hätten wir stärker parallel über die Herausforderungen der Massenproduktion nachdenken müssen."
Die Brüsseler Behörde orderte für die 27 EU-Mitgliedstaaten bei sechs Herstellern bis zu 2,3 Milliarden Impfdosen, doch im Moment liefern die Unternehmen weniger als erhofft oder versprochen. So kann Astrazeneca bis Ende März nur 40 statt 80 Millionen Dosen zur Verfügung stellen, wegen Problemen in einem Werk in Belgien. Die CDU-Politikerin gestand ein, unterschätzt zu haben, "welche Komplikationen auftreten können". Mit Blick auf die stete Kritik, die EU habe zu zögerlich bei den Firmen bestellt, sagte von der Leyen, dass Entscheidungen mit 27 Beteiligten manchmal etwas länger dauern könnten: "Natürlich, ein Land kann ein Schnellboot sein, und die EU ist mehr ein Tanker." Sie betonte jedoch, dass alle Regierungen eng eingebunden gewesen seien in die Verhandlungen mit den Pharmakonzernen.
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February 04, 2021 13:43 ET (18:43 GMT)
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