DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HANDWERKERBETRIEBE - Der Corona-Lockdown trifft das deutsche Handwerk hart. So klagen aktuell 58 Prozent der Betriebe, dass ihr Umsatz in den zurückliegenden vier Wochen niedriger ausgefallen ist als im Vorjahreszeitraum. Im Dezember, vor der Verschärfung des Lockdowns, waren es 42 Prozent. Dies zeigt eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). "Längst geht es nicht mehr vor allem darum, die Schäden der Lockdown-Monate zu begrenzen, sondern es geht bei inzwischen sehr vielen Betrieben um die nackte Existenz und das Überleben", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. (Handelsblatt)
GAIA-X - Datenschutz-Aufsichtsbehörden machen Front gegen die Beteiligung US-amerikanischer Technologiekonzerne am Aufbau der europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur Gaia-X. "Mit Gaia-X ist eine europäische Initiative auf dem Weg, die einen Meilenstein für die digitale Souveränität der EU darstellen kann", sagte der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar. "Dass sich nun auch die großen US-Techfirmen hier einklinken, von denen wir doch gerade unabhängig werden wollten, stellt die Cloud-Initiative massiv infrage und dokumentiert die Schwäche der EU-Digitalpolitik." Die schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Marit Hansen warnt davor, Datensicherheit als "wichtigstes Alleinstellungsmerkmal von Gaia-X" zu gefährden. (Handelsblatt)
FLUGHÄFEN - Wegen der verschärften Reiseauflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Fluggäste auch im Januar deutlich reduziert. Insgesamt brach das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 90 Prozent ein. "Die Flughäfen verlieren jeden Tag mehr als 10 Millionen Euro", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Lage sei dramatisch und für viele Standorte existenzbedrohlich. Jeder vierte der rund 180.000 Arbeitsplätze an den deutschen Flughäfen sei bedroht, warnte er. "Ohne staatliche Unterstützung werden die ersten Standorte das Winterhalbjahr nicht überstehen." (Funke Mediengruppe)
ITALIEN -- Der frühere italienische Ministerpräsident Matteo Renzi, der Mitte Januar die regierende Linkskoalition unter Führung von Giuseppe Conte gestürzt hat, sieht die Geschicke seines Landes bei dem ehemaligen Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, "in den besten Händen". Im Interview sagte Renzi, Draghi sei "der beste Kandidat für dieses Amt". (FAZ)
NEUEMISSIONEN - "2021 wird von einem lebhaften Neuemissionsgeschäft geprägt sein", sagt Thorsten Pauli, Leiter des Bereichs Equity Capital Markets in Deutschland der Bank of America. Einige für 2022 geplante IPOs würden vorgezogen, um das günstige Umfeld aus hohen Aktienkursen und hoher Liquidität zu nutzen. "Im deutschsprachigen Raum kann ich mir 2021 bis zu 15 Börsengänge vorstellen." Zu den Kandidaten zählen die Daimler-Nutzfahrzeugtochter Truck AG. Auch mit einer Platzierung des Mobilfunkers Vodafone wird gerechnet, der seine Funkmasten-Gesellschaft an den Markt bringen will. (Handelsblatt)
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February 05, 2021 00:26 ET (05:26 GMT)
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