DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/06. und 07. Februar 2021
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Daimler-Betriebsratschef fordert Sperrminorität nach Konzernaufspaltung
Der Stuttgarter Autohersteller Daimler soll nach der der Konzernaufspaltung eine Sperrminorität an seiner abgetrennten Nutzfahrzeugsparte behalten. Dies sei die die klare Forderung der Arbeitnehmerseite, sagte Daimler-Konzernbetriebsratschef Michael Brecht in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Autobauer habe weiter Verantwortung für das Lastwagen-Unternehmen: "Meine Position für die kommenden Gespräche ist daher, dass wir uns auf jeden Fall eine Sperrminorität wünschen", sagte Brecht.
Henkel-Chef dämpft Hoffnung auf Anhebung der Gewinnprognose
Henkel profitiert mit seiner umfangreichen Sparte Wasch- und Reinigungsmittel von der Corona-Krise. "Hier sind wir im dritten Quartal um mehr als sieben Prozent organisch gewachsen - auch dank neu auf den Markt gebrachter Hygiene-Produkte", sagte der Henkel-Vorstandsvorsitzende Carsten Knobel im Interview mit Welt am Sonntag. Zugleich dämpfte er Erwartungen, das DAX-Unternehmen werde nach dem US-Rivalen Procter & Gamble ebenfalls die Umsatz- und Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2020 anheben. Er gebe zu bedenken, dass das US-Unternehmen ein reiner Konsumgüterhersteller und daher mit Henkel nicht direkt vergleichbar sei.
Biontech fordert staatliche Investitionen zum Ausbau von Impfstoffproduktion
Der Mainzer Hersteller Biontech fordert die Politik auf, sich finanziell für den Ausbau der Produktion von Impfstoffen zu engagieren. "Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten", sagte Biontech-Geschäftsführer und -Finanzvorstand Sierck Poetting dem Spiegel. "Jetzt aber würde Geld helfen."
Erste Astrazeneca-Lieferung von Corona-Impfstoff nach Deutschland
Die erste Lieferung des Corona-Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca für Deutschland ist unterwegs. Die Lieferung an die Bundesländer erfolge über die Werke von Astrazeneca in Belgien und über den Bundeswehrstandort in Quakenbrück, teilte das Gesundheitsministerium mit. "Im Augenblick gehen wir von keinen Verzögerungen aus."
Porsche will den Anteil von Elektroautos deutlich steigern
Porsche-Chef Oliver Blume will den Anteil von Elektroautos beim Sportwagenbauer deutlich steigern. Der Manager sagte Bild am Sonntag: "Bis Ende des Jahrzehnts werden mehr als 80 Prozent unserer Sportwagen elektrisch angetrieben sein - als Hybrid oder vollelektrisch." Bis 2025 sollen es laut interner Planungen schon die Hälfte sein.
Drillisch unterliegt Telefonica im Streit um rückwirkende Preissenkung
Die 1&1 Drillisch AG hat im Streit mit Telefonica um rückwirkende Preissenkungen für bezogene Vorleistungen eine teilweise Niederlage hinnehmen müssen. Ein Schiedsgericht wies die von 1&1 Drillisch erhobene Schiedsklage ab, wie beide Telekomdienstleister mitteilten. Dabei ging es um die rückwirkende Senkung von Vorleistungspreisen ab September 2017.
Schaeffler will ab 2022 bis zu 2,5 Mrd Euro Aufträge für E-Mobilität
Der Autozulieferer Schaeffler hebt seine eigene Prognose für künftige Aufträge bei der E-Mobilität deutlich an. "Ab 2022 rechnen wir mit jährlichen Aufträgen in der Größenordnung von zwei bis 2,5 Milliarden Euro", sagte Matthias Zink, Schaeffler-Vorstand Automotive Technologies, im Gespräch mit der Automobilwoche. Zuletzt hatte der Zulieferer von einem Volumen zwischen 1,5 bis 2 Milliarden Euro jährlich gesprochen. "Diesen Wert werden wir schon 2020 trotz der Corona-Pandemie übertreffen", sagt Zink.
Bahn streicht wegen Unwetterwarnung Zugverbindungen im Norden
Mit Schneeverwehungen, Glatteis und Zugausfällen hat der für das Wochenende vorhergesagte Wintereinbruch in der Nacht zum Sonntag im Norden und in der Mitte Deutschlands vielerorts beträchtliche Verkehrsbehinderungen verursacht. Die Deutsche Bahn stellte zahlreiche Verbindungen im Nah- und Fernverkehr ein. Betroffen waren nach Angaben des Unternehmens vom Sonntag unter anderem die Strecken zwischen Berlin, Hannover und Dortmund/Köln sowie Hamburg und Dortmund/Köln.
Astrazeneca-Vakzin gegen südafrikanische Corona-Mutante weniger wirksam
Der Impfstoff von Astrazeneca ist laut einer Studie nicht umfassend gegen die südafrikanische Corona-Mutante wirksam. Das Vakzin verhindere milde und mittelschwere Krankheitsverläufe nach einer Infektion mit dieser Mutante nicht, berichtete die Financial Times unter Berufung auf eine Studie des britisch-schwedischen Unternehmens, die am Montag veröffentlicht werden solle.
Raiffeisen Bank International kauft tschechische Equa Bank
Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) erwirbt das tschechische Geldhaus Equa Bank, das Ende 2020 auf eine Bilanzsumme von über 2,8 Milliarden Euro kam. Verkäuferin ist die Beteiligungsgesellschaft Anacap Financial Partners, wie die österreichische Bank mitteilte.
Verlegearbeiten für Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 fortgesetzt
Der Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 schreitet weiter voran. "Das Pipeline-Verlegeschiff 'Fortuna', das am 24. Januar die Arbeiten im Verlegekorridor in der dänischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) aufgenommen hatte, hat nach erfolgreichen Verlegetests heute mit der Weiterverlegung begonnen", teilte die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG mit.
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February 07, 2021 11:46 ET (16:46 GMT)
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