DJ EZB/Lagarde: Inflation trotz Anstiegs im Januar schwach
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde nicht alarmiert von unerwartet deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Januar. "Trotz des starken Anstiegs im Januar infolge einer Reihe von Faktoren bleibt die Inflation schwach", sagte Lagarde laut veröffentlichten Redetext bei einer Debatte im Europaparlament. Zurückzuführen sei der niedrige Inflationsdruck auf die Unterauslastung der Arbeits- und Produktmärkte.
"Wir erwarten zwar für die nächsten Monate einen weiteren Anstieg der Gesamtinflation, aber der unterliegende Preisdruck dürfte wegen schwacher Nachfrage, eines niedrigen Lohndrucks und des Anstiegs des Euro-Wechselkurses schwach bleiben", sagte sie. Die Verbraucherpreise des Euroraums waren im Januar mit einer Jahresrate von 0,9 (Dezember: minus 0,3) Prozent gestiegen. Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 0,5 Prozent erwartet. Die Kernteuerungsrate erhöhte sich auf 0,8 (0,2) Prozent.
Laut Lagarde ist wegen der schwachen Inflationsaussichten eine sehr akkommodierende Geldpolitik weiterhin nötig. "Unsere Zusage, für günstige Finanzierungsbedingungen zu sorgen, ist im aktuellen Umfeld wichtig, weil sie die Unsicherheit über Bedingungen verringert, zu den denen sich die Wirtschaft extern finanzieren kann", sagte sie. Eine solidere Erholung sei wichtig dafür, die Inflationserwartungen wieder auf dem vor der Krise stehenden Pfad zu heben und zu verankern.
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February 08, 2021 11:44 ET (16:44 GMT)
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