DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
IMPFSTOFF - Das Bundesfinanzministerium hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weitere 6,2 Milliarden Euro zur Impfstoff-Beschaffung freigegeben. Dass durch die EU-Kommission erworbene Impfstoffportfolio sowie nicht abgeschlossene Verhandlungen mit weiteren Impfstoffherstellern auf EU-Ebene, die Verteilung der erworbenen Impfdosen unter den Mitgliedstaaten, sowie nationale Verhandlungen Deutschlands mit einzelnen Impfstoffherstellern "führen nach Berechnungen des Bundesgesundheitsministeriums zu einem zusätzlichen Bedarf in Höhe von bis zu 6,22 Milliarden Euro", heißt es in einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags, das dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt)
EU-ANLEIHEN - Die Anleihen der Europäischen Union zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds stoßen bei Investoren sowohl in Europa wie auch in Asien auf großes Interesse. Das bestätigte EU-Haushaltskommissar Johannes Hahn im Handelsblatt-Interview. "Wir gehen davon aus, dass der Markt monatlich 15 bis 20 Milliarden Euro an Anleihen der EU aufnehmen kann", sagte er. Bereits die Bonds im Rahmen des EU-Kurzarbeiterprogramms Sure seien teilweise bis um das 16-Fache überzeichnet gewesen. (Handelsblatt)
EINZELHANDEL - Vor dem Bund-Länder-Treffen hat der Handelsverband HDE eindringlich vor einer nochmaligen Verlängerung des Lockdowns gewarnt. "Die Politik ist in der Pflicht, einen Plan zu präsentieren und einen Weg aus dem Lockdown aufzuzeigen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem Handelsblatt. "Ladenschließungen bis Ostern würden weite Teile des innerstädtischen Einzelhandels in ein Desaster führen." Viele Händler wüssten nicht mehr, wie sie weitermachen sollen, sagte Genth weiter. (Handelsblatt)
HOTELGEWERBE/AUTOHANDEL - Die Hauptgeschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, hat von der Politik eine konkrete Öffnungsperspektive aus dem Lockdown gefordert. "Die Verzweiflung ist groß. Es fehlt die Perspektive. Viele wissen nicht mehr, wie sie Pacht und Gehälter bezahlen sollen. Die Banken geben den Unternehmen auch kein Geld mehr", sagte Hartges dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Lage sei bei vielen Unternehmen dramatisch. "Die Betriebe, die die Novemberhilfe endlich bekommen haben, können die finanziellen Löcher ein wenig stopfen. Aber das sind auch nur rund 60 Prozent der Betriebe." Auch die Situation im Autohandel wird nach Branchenangaben von Woche zu Woche schwieriger. Im Januar sei die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 31,1 Prozent und Zahl der verkauften Gebrauchtwagen um 29,4 Prozent jeweils gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen, erklärte der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes. (RND)
VERSICHERER - Sollten die Olympischen Spiele in Tokio und andere Großveranstaltungen abgesagt werden, muss die Branche für entgangene Einnahmen haften. Es geht um die Veranstaltungsausfallpolicen des Olympischen Komitees und anderer Einrichtungen. Die US-Maklerunternehmen Gallagher und NFP Sports and Entertainment Group haben ausgerechnet, dass ein endgültiger Ausfall der Veranstaltung die Versicherer bis zu drei Milliarden Dollar kosten würde - der teuerste Schaden in der Geschichte dieser Versicherungssparte, die ohnehin durch die Pandemie gebeutelt ist. (SZ)
FAKE NEWS - Das Bundesjustizministerium hat ein härteres Vorgehen gegen Onlineplattformen angekündigt, auf denen Verschwörungstheorien und Hasskommentare verbreitet werden. "Hassrede belastet nicht nur das Vertrauen in die digitale Kommunikation, sie kann auch das Fundament unserer Demokratie und Gemeinschaft angreifen", sagte Staatssekretär Christian Kastrop dem Handelsblatt. Auf Worte folgten oft Taten. "Deshalb müssen auch digitale Brandstifter entschieden zur Rechenschaft gezogen werden, um Bürgerinnen und Bürger vor Hass, Hetze und strafbaren Falschinformationen zu schützen." (Handelsblatt)
CHINA - China hat am Montag offenbar das soziale Netzwerk Clubhouse gesperrt. Die App war von Peking aus am Abend nicht mehr zugänglich. In den Tagen zuvor hatten sich Zehntausende Chinesen auf Clubhouse über Tabuthemen wie der Unterdrückung der Uiguren, die Proteste in Hongkong, die Beziehungen zu Taiwan ausgetauscht. (FAZ)
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February 09, 2021 00:28 ET (05:28 GMT)
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