
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
OECD-Frühindikator deutet auf weitere Konjunkturerholung
Der Frühindikator der OECD weist auf eine weitere Konjunkturerholung in den meisten großen Volkswirtschaften hin. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, stieg der Indikator im Januar um 0,13 Prozent auf 99,6 Punkte. Im Dezember hatte der Index um 0,19 Prozent und im November um 0,17 Prozent zugelegt.
Panetta: EZB-Rat erhält im Frühsommer erste Analyse zu digitalem Euro
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird sich nach den Worten von EZB-Direktor Fabio Panetta im Frühsommer mit der möglichen Emission eines digitalen Euro befassen. "Wir werden dem EZB-Rat im Frühsommer unsere vorläufige Analyse präsentieren, der Rat muss dann grundsätzlich entscheiden, ob wir fortfahren sollen", sagte Panetta dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Der Rat trifft sich laut EZB-Kalender am 10. und 23. Juni, der Erweiterte Rat (General Council) am 24. Juni.
Laschet: Müssen beim Lockdown noch ein paar Tage durchhalten
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat vor dem Bund-Länder-Treffen für eine bundesweite Verlängerung des Lockdowns plädiert. "Wir müssen da noch ein paar Tage durchhalten, um die Zahl möglichst runter zu bringen und dem mutierten Virus keine Chance zu geben. Deshalb ist das ein Wettrennen mit der Zeit", so Laschet im Landtag in Düsseldorf. Wichtig sei hier allerdings, dass es eine Bundeseinheitlichkeit gebe. Gleichzeitig machte er aber deutlich, dass es eine baldige Öffnung der Schulen geben müsse, da Homeschooling kein gutes Lernen für Kinder sei.
Gemeindebund hält regional differenzierte Öffnungen für "unverzichtbar"
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat eine regional differenzierte Öffnungsstrategie für Schulen und Geschäfte nach bundesweit einheitlichen Kriterien gefordert. "Ein regionaler Ansatz für schrittweise Öffnungen ist unverzichtbar", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Rheinischen Post. "Wir brauchen dieses Öffnungssignal für die Wirtschaft, andernfalls werden wir unsere Innenstädte hinterher nicht mehr wiedererkennen." Entscheidend sei, dass die Leitlinien zur Öffnung bundesweit einheitlich festgelegt und eingehalten würden.
BDI fordert schrittweise Öffnung der Wirtschaft
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor der Ministerpräsidentenkonferenz eine mittelfristige und bundeseinheitliche Strategie für weitere Lockerungen gefordert. "Anstelle weiterer Kurzfristmaßnahmen und Kleinstaaterei in der Pandemiebekämpfung sollten Bund und Länder jetzt klare Perspektiven aufzeigen", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Nötig sei ein verlässlicher Fahrplan für eine sichere und faire Öffnung der Wirtschaft. "Es ist höchste Zeit, Hygiene-, Test- und Impfstrategien bundesweit zu optimieren, besser miteinander zu verzahnen und einheitliche Kriterien für ein regional differenziertes Vorgehen festzulegen", so Russwurm.
KfW-Ifo-Barometer: Stimmung im Mittelstand deutlich verschlechtert
Der anhaltende Corona-Lockdown und die Unsicherheit über das Ende der Beschränkungen hat die Stimmung im deutschen Mittelstand gedrückt. Allerdings hat sie noch nicht das Rekordtief vom vergangenen Frühjahr erreicht, so das Ergebnis des aktuellen KfW-Ifo-Mittelstandsbarometers. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen sinkt im Januar um 4,2 Zähler auf -14,8 Saldenpunkte. Im April 2020 hatte der Wert ein Rekordtief von -42,5 erreicht.
Mittelständler warten teils monatelang auf Corona-Hilfen
Mittelständische Unternehmen müssen teils monatelang auf die Corona-Hilfen warten. Knapp jeder zweite Betrieb, der staatliche Unterstützung beantragt hatte, erhielt erst nach mehr als 4 Wochen eine Zahlung, wie aus einer Blitzumfrage des Mittelstandsverbands BVMW hervorgeht. 24 Prozent mussten länger als 8 Wochen, 27 Prozent sogar länger als 12 Wochen warten. Knapp zwei Drittel der Unternehmen empfand die Beantragung auch als zu bürokratisch und kompliziert. Insgesamt mussten gut 61 Prozent der Ende Januar und Anfang Februar befragten 1.600 Umfrageteilnehmer Corona-Hilfen in Anspruch nehmen.
Bund übernahm krisenbedingt weniger Exportkreditgarantien
Der Bund hat im Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Hermesdeckungen für Exportgeschäfte übernommen, während sich die Investitionsgarantien nahezu verdoppelten. Das geht aus Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums zur Außenwirtschaftsförderung hervor. Demnach sank das Volumen der Exportkreditgarantien von 21 Milliarden Euro auf 16,7 Milliarden Euro.
CSU bringt Grenzschließung zu Österreich ins Gespräch
Angesichts der Corona-Lockerungen in Österreich bei gleichzeitig hohen Infektionszahlen wird in Bayern über eine Schließung der Grenzen nachgedacht. "Das, was Österreich macht, ist aus unserer Sicht unverantwortlich", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume in der Sendung Frühstart von RTL und n-tv. In dem Nachbarland breiten sich Virusmutanten aus Großbritannien und Südafrika stark aus, insbesondere in Tirol. "Wir werden nicht zulassen, dass sich diese Welle über die Grenze zu uns nach Deutschland breit macht", sagte dazu Blume.
EU-Parlament vor Abschluss des Corona-Wiederaufbaufonds
Das EU-Parlament steht vor dem Abschluss des Kernstücks des Corona-Wiederaufbaufonds. Er gehe davon aus, dass eine breite Mehrheit der Abgeordneten später am Dienstag den Milliardenhilfen zur Unterstützung der europäischen Wirtschaft zustimmen werde, sagte der zuständige Berichterstatter, Siegfried Muresan, bei der abschließenden Debatte im Brüsseler EU-Parlament. Das Abstimmungsergebnis wurde am Mittwochmorgen erwartet.
Ökonomen sehen Nachbesserungsbedarf im EU-Aufbauplan zur Corona-Krise
Wirtschaftsforscher aus Europa und den USA sehen Nachbesserungsbedarf am Aufbauplan Next Generation EU (NGEU), den die Europäischen Union zur Überwindung der Corona-Krise aufgelegt hat. Es wäre erfolgsversprechender, wenn sich Länder spezifische Ziele setzten und nach eigenem Ermessen entschieden, wie sie diese Ziele erreichten, so die Ökonomen. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten dann an der Erfüllung dieser Ziele gemessen werden und entsprechende Unterstützung erhalten, fordern die Volkswirte.
Historischer zweiter Impeachment-Prozess gegen Trump beginnt
Vor dem US-Senat beginnt am Dienstag der historische zweite Impeachment-Prozess gegen den früheren Präsidenten Donald Trump. Dem Republikaner wird wegen der Erstürmung des Kapitols vor gut einem Monat "Anstiftung zum Aufruhr" zur Last gelegt. Das Verfahren im Senat beginnt um 13.00 Uhr (Ortszeit; 19.00 Uhr MEZ). Eine Verurteilung Trumps, der dem Verfahren fern bleiben wird, gilt angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Senat als extrem unwahrscheinlich.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Verbraucherpreise Jan +0,25% (Dez: +1,35%)
Brasilien Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Jan +4,56% (Dez: +4,52%)
Mexiko Verbraucherpreise Jan +0,86% (PROG: +0,78%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Jan +0,36% (PROG: +0,35%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 09, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.