BERLIN (dpa-AFX) - "Berliner Zeitung" zu Exportbilanz:
"Die Corona-Krise wäre eine gute Gelegenheit, die deutsche Exportorientierung zu hinterfragen und sich schrittweise unabhängiger von der Weltkonjunktur zu machen. In Deutschland wird seit Jahren deutlich mehr produziert als konsumiert - man lebt hierzulande also unter seinen Verhältnissen, und das wird zunehmend zu einem Problem: In den letzten 20 Jahren wurden wichtige Investitionen in die Netz- und Verkehrsinfrastruktur und den zukunftsorientierten Ausbau des Bildungssektors unterlassen. Auch die Lohnentwicklung hat sich im selben Zeitraum von den Produktionssteigerungen weitgehend entkoppelt, die Reallöhne stagnierten. In der Politik tut man zwar so, als wären all diese Entwicklungen nicht steuerbar, aber durch Steigerungen beim Mindestlohn, gezielte Investitionen in künftige Schlüsselbereiche und über flankierende steuerliche Maßnahmen könnte man die Binnenkonjunktur deutlich wirksamer befeuern, als es die temporäre Mehrwertsteuersenkung im letzten Jahr vermochte."/yyzz/DP/he