DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche HVPI-Inflation zieht im Januar deutlich an
Der Inflationsdruck in Deutschland hat zu Jahresbeginn aufgrund von Sonderfaktoren deutlich zugenommen. Die am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresinflation erhöhte sich im Januar auf 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Im Dezember waren die Verbraucherpreise noch um 0,7 Prozent gesunken. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. Januar.
Ifo: Zweite Welle bringt Ausfälle von 1,5 Mrd Euro pro Woche
Die zweite Corona-Welle wird die deutsche Konjunktur im Winterhalbjahr 2020/21 nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung weniger stark dämpfen als im Frühjahr 2020. Pro Woche entgeht Deutschland Wertschöpfung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, so das Ergebnis einer Analyse der Unternehmensbefragungen des Instituts. "Damit sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen deutlich geringer als während der ersten Welle im Frühjahr 2020", sagte der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, Timo Wollmershäuser.
Beherberungsbranche erleidet 2020 Einbuße von 39,0 Prozent
Die Corona-Krise hat die deutsche Tourismusbranche im Jahr 2020 schwer getroffen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verzeichneten die Beherbergungsbetriebe 302,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 39,0 Prozent weniger als im Jahr 2019.
Chinas Erzeugerpreise steigen im Januar wieder - Verbraucherpreise fallen
Die Erzeugerpreise in China sind im Januar zu Wachstum zurückgekehrt und beendeten damit eine elfmonatige Deflationsphase. Der Industriesektor führt die wirtschaftliche Erholung des Landes weiterhin an. Der Erzeugerpreisindex stieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im Dezember um 0,4 Prozent gesunken war, wie das Statistikbüro mitteilte. Der Wert entsprach den Prognosen von Ökonomen. Derweil sank der chinesische Verbraucherpreisindex im Januar um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nachdem er im Dezember noch um 0,2 Prozent gestiegen war.
RKI: Mehr als 8.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 8.072 (Vorwoche: 9.705) Ansteckungsfälle registriert. In der Statistik enthalten sind auch rund 600 Neuinfektionen aus Nordrhein-Westfalen, die am Montag nicht fristgerecht verarbeitet worden waren und deshalb erst am Mittwoch berücksichtigt wurden. Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 813 (975) Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 62.969. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank erstmals wieder unter 70 und betrug am Dienstag 68,0 (82,9).
Ramelow fordert einheitlichen Rahmenplan
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat für das Treffen der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen einheitlichen Plan für stufenweise Lockerungen verlangt. "Unsere Herangehensweise ist, dass wir die Stufenpläne übereinander legen", sagte Ramelow im ZDF-Morgenmagazin. "Es braucht einen einheitlichen Rahmenplan für ganz Deutschland." Man habe ein einheitliches Pandemiegeschehen. Thüringen schließt sich laut Ramelow dem Stufenplan von Schleswig-Holstein und Niedersachsen an. Man dürfe auch die Mutationen nicht aus dem Blick verlieren, warnte er. "Aber die Menschen brauchen eine Perspektive," hob Ramelow hervor.
Brinkhaus: Sieben-Tage-Inzidenz sollte auf unter zehn fallen
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hält es für notwendig, die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen auf unter 10 Fälle auf 100.000 Einwohner zu bringen. Dies müsse beim Bund-Länder-Treffen verantwortungsvoll entschieden werden. Die Unionsfraktionsführung plädiere daher für ein "sehr sehr" vorsichtiges Vorgehen und eine Verlängerung des aktuellen Lockdowns, um die Situation in den nächsten Wochen noch einmal zu beobachten. "Eines wäre fatal: Wenn wir jetzt erleichtern und dann nach Ostern gegebenenfalls feststellen, dass wir wieder zumachen müssen", warnte Brinkhaus.
Gesundheitsnotstand in Frankreich bis 1. Juni verlängert
Das französische Parlament hat grünes Licht für die Verlängerung des Gesundheitsnotstands bis zum 1. Juni gegeben. Die Abgeordneten billigten mit 278 zu 193 Stimmen und 13 Enthaltungen fortgesetzte Sondervollmachten für die Regierung in der Corona-Pandemie. Auf ihnen fußen die derzeit gültigen Schutzmaßnahmen wie die landesweite nächtliche Ausgangssperre ab 18.00 Uhr. Derweil überschritt das Land die Schwelle von 80.000 Corona-Toten.
EU-Kommission für längere vorläufige Anwendung von Post-Brexit-Abkommen
Die Europäische Kommission hat den EU-Mitgliedstaaten eine Verlängerung der vorläufigen Anwendung des Post-Brexit-Abkommens bis Ende April vorgeschlagen. Die EU benötige "mehr Zeit für die Übersetzung der Dokumente" in all ihre Amtssprachen, sagte eine Kommissionssprecherin. Die vorläufige Anwendung des Ende 2020 mit Großbritannien erzielten Abkommens hatte am 1. Januar begonnen. Eigentlich sollte sie Ende Februar enden, in der Zwischenzeit sollte das EU-Parlament das Abkommen prüfen und ratifizieren.
US-Demokraten setzen zu Auftakt von Trump-Prozess auf Macht der Bilder
Mit schockierenden Videoaufnahmen, einem emotionalen Plädoyer der Ankläger und einer aggressiven Verteidigung hat der historische zweite Impeachment-Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump begonnen. Die Ankläger der Demokraten führten zum Prozessauftakt im Senat Videobilder vor, die die große Brutalität von Trump-Anhängern bei der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar zeigen. Zum Abschluss des ersten Verhandlungstags stuften die Senatoren den Prozess mehrheitlich als verfassungskonform ein.
UN-Sicherheitsrat kann sich nicht auf gemeinsame Erklärung zu Syrien einigen
Dem UN-Sicherheitsrat ist es trotz eines Appells des UN-Sondergesandten für Syrien nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Erklärung zu dem Bürgerkriegsland zu einigen. Der UN-Sondergesandte Geir Pedersen hatte zuvor an den Sicherheitsrat appelliert, "die gegenwärtigen Spaltungen in der internationalen Gemeinschaft" zu überbrücken, um den festgefahrenen Friedensprozess wieder in Gang zu bringen. Ohne "konstruktive internationale Diplomatie" sei es unwahrscheinlich, dass sich in Syrien irgendetwas weiterentwickle, sagte er in Genf.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Industrieproduktion Dez -0,8% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Dez PROGNOSE: +0,4% gg Vm
Frankreich/Industrieproduktion Nov rev -0,7% (vorl: -0,9%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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February 10, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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