DJ Bund und Länder verlängern Corona-Lockdown bis zum 7. März
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Der Corona-Lockdown wird bis zum 7. März verlängert. Darauf verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer am Mittwoch. Allerdings sollen die Bundesländer selbst über die Öffnung von Kindergärten und Schulen entscheiden. Friseure dürfen unter Hygieneauflagen bereits ab dem 1. März öffnen. Für Öffnungen im Einzelhandel müssen die Infektionen weiter deutlich fallen.
Merkel betonte, dass der Rückgang der Corona-Infektionszahlen Grund zur Zufriedenheit gebe und zeige, dass die Beschränkungen im Corona-Lockdown Wirkung hätten. Allerdings warnte sie, dass die Zeit bis Mitte März wegen der ansteckenderen Corona-Mutationen "existenziell" sei für die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie.
Denn der Reproduktionswert der Corona-Infektionszahlen würde sich mit der Mutation deutlich erhöhen.
Merkel: Gesundheitsämter müssen Kontrolle über Virus bekommen
"Deshalb ist da eine dritte Welle angelegt, die wir bekämpfen müssen. Die können wir nur bekämpfen, wenn wir in den Inzidenzzahlen wirklich runter kommen, wenn die Gesundheitsämter wieder die Kontrolle über das Virus bekommen", so Merkel. "Dann können wir auch bei Lockerungsschritten die Inzidenz weiter senken. Das ist ja das, was wir wollen."
Experten sagten, dass die mutierten Viren bis Mitte März die Oberhand gewinnen könnten, so Merkel. Deshalb sei in den nächsten Wochen Vorsicht geboten. "Diese Zeitspanne ist so existenziell, dass wir da weiter unsere Inzidenzen senken. Deshalb müssen wir auch sehr vorsichtig sein", mahnte Merkel.
Mit der Entscheidung vom heutigen Mittwoch wird der Lockdown um drei Wochen verlängert, obwohl die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Wochen deutlich gesunken ist. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 68,0 gefallen, dem niedrigsten Stand seit Monaten. Sorge bereitet Virologen und Politikern die jüngsten Virusmutanten, die ansteckender zu sein scheinen als die bislang dominante Virusvariante. Auch sind in Deutschland Impfstoffe gegen das Coronavirus noch immer Mangelware.
Perspektive für Einzelhandel bei Inzidenz von 35
Im Einzelhandel sollen bei einer stabilen Inzidenz von unter 35 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage Öffnungen möglich sein. Die Zahl der Kundschaft soll auf einen Kunden pro 20 Quadratmeter begrenzt werden. Auch Museen, Galerien sowie Anbieter körpernaher Dienstleistungen sollen ab einer Inzidenz von 35 wieder öffnen dürfen, wenn diese 7-Tage-Inzidenz mindestens an drei aufeinanderfolgenden Tageerreicht wird, sagte Merkel. Bislang lag der Zielwert für Lockerungen bei 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Bund und Länder wollen sich am 3. März erneut treffen, um über die Corona-Lage zu beraten.
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February 10, 2021 14:21 ET (19:21 GMT)
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