DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WIRECARD - Bisher unbekannte Dokumente aus dem insolventen Wirecard-Konzern belegen, dass Aufsichtsräte des Münchener Zahlungsdienstleisters bereits Anfang 2019 über schwere Zweifel am Asiengeschäft von Wirecard informiert waren. Dem Handelsblatt liegt das Protokoll einer Sitzung vom 1. März 2019 vor. Es sei deutlich geworden, dass die Wirtschaftsprüfer von EY "an der Integrität des Managements zweifelten", heißt es darin. EY forderte Zugang zu den Mails von Asienvorstand Jan Marsalek, der mit seinem Geschäftsfreund Henry O'Sullivan enorme Beträge aus dem Unternehmen herausgeschleust haben soll. (Handelsblatt/FAZ/SZ)
VODAFONE - Vodafone und andere Netzbetreiber betreiben die Abspaltung ihres Funkturmgeschäfts. Experten sehen darin langfristig Risiken für die Netzbetreiber. Durch die Abspaltung verlören sie die Kontrolle über einen zentralen Bereich ihrer Infrastruktur. Folgen könnten höhere Kosten und Probleme bei der Netzqualität sein. Die Vodafone-Tochter Vantage Towers könnte beim geplanten Börsengang im März mit 20 Milliarden Euro bewertet werden. Telefonica hat sich bereits von vielen Funktürmen getrennt. Bei der Deutschen Telekom denkt man über ähnliche Schritte nach. (Handelsblatt)
VOLKSWAGEN - Eine Entscheidung des Internationalen Handelsgerichts USITC der USA könnte die Elektromobilitätspläne von Volkswagen und Ford in Amerika gefährden. Das Gremium verbietet dem koreanischen Konzern SK Innovation für 10 Jahre, Lithium-Ionen-Batterieteile einzuführen. Die Handelsrichter folgen damit der Darstellung des koreanischen Wettbewerbers LG Energy Solution. Dieser wirft SK Innovation vor, durch gezielte Abwerbungen von Forschern Gemeinnisse für die Entwicklung von Batterien zum Antrieb von Elektroautos gestohlen zu haben. (FAZ)
ALDI - Aldi Süd setzt seine erfolgreiche Expansion in den USA fort. Gestärkt von dem guten Geschäft während der Pandemie will der deutsche Discounter in diesem Jahr insgesamt 100 neue Filialen eröffnen - vor allem in Arizona, Kalifornien, Florida und im Nordosten der Vereinigten Staaten. 2022 will Aldi - gemessen an der Zahl der Supermärkte - zur Nummer drei hinter Kroger und Walmart aufsteigen. Damit lässt Aldi auch den deutschen Konkurrenten Lidl in den USA weiter hinter sich. Lidl war 2017 mit großen Ambitionen in den US-Markt eingetreten, hatte sein Wachstum aber zwischenzeitlich wieder gebremst und drückt erst seit einem Jahr wieder aufs Tempo. Bisher konzentriert sich Lidl vor allem auf die Ostküste, während Aldi schon in drei Vierteln der Staaten präsent ist. Lidl will bis Ende 2021 die Zahl seiner Supermärkte um 50 auf 150 steigern, doch Aldi kommt schon heute auf mehr als 2.000. (Handelsblatt)
TÜV RHEINLAND - Der TÜV Rheinland muss Tausenden von Frauen Schadenersatz zahlen, weil sie gesundheitsschädliche Brustimplantate eingesetzt bekommen haben. Das Berufungsgericht von Aix-en-Provence bestätigte das Urteil eines Gerichts aus Toulon. (FAZ)
SIEMENS GAMESA - Jahrelang ging es bei dem deutsch-spanischen Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa von einer Gewinnwarnung zur nächsten, über Werksschließungen bis hin zu roten Zahlen. Und das, obwohl die Nachfrage nach Windrädern stetig steigt. Jetzt soll die weltweite Nummer zwei der Hersteller von Windkraftanlagen unter neuer Führung endlich profitabel werden. Dabei setzt CEO Andreas Nauen neben einem straffen Sparkurs auch auf neue Technologien wie grünen Wasserstoff. (Handelsblatt)
SPAC - Der Startschuss für den Börsengang des ersten deutschen Spac (Special Purpose Acquisition- Company) steht kurz bevor. In der kommenden Woche will der Schweizer Wagniskapitalgeber Lakestar, geführt vom erfolgreichen Venture-Capital-Investor Klaus Hommels, damit beginnen, Investorengelder einzuwerben. Das wird aus Finanzkreisen bestätigt. Damit greift der Investmenttrend von der Wall Street nun auch auf Frankfurt über. Federführend mit dem IPO beauftragt sind die Investmentbanker von Deutscher Bank und Morgan Stanley. Das Volumen des Übernahmevehikels, das als zunächst leerer Börsenmantel für die spätere Akquisition einer Tech-Firma dient, soll in der Größenordnung von 200 bis 400 Millionen Euro liegen. (Börsen-Zeitung)
MICROSOFT - Der US-Softwareriese Microsoft wollte offenbar das soziale Netzwerk Pinterest kaufen. Das geht aus einem Bericht der Finanzzeitung Financial Times vom Donnerstag hervor. Die Gespräche zu einer möglichen Übernahme ruhten derzeit jedoch. Beide Unternehmen wollten den Bericht zunächst nicht kommentieren. Ein Zukauf von Pinterest wäre für Microsoft die größte Übernahme der Unternehmensgeschichte. Pinterest habe jedoch in der Vergangenheit signalisiert, dass es ein unabhängiges Unternehmen bleiben will. Der Marktwert von Pinterest ist während der Coronakrise um mehr als 600 Prozent gestiegen und liegt derzeit bei rund 50 Milliarden US-Dollar. (Handelsblatt)
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February 12, 2021 00:23 ET (05:23 GMT)
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