DJ Gewinnrückgang bei ING nicht so stark wie befürchtet
Von Sabela Ojea
AMSTERDAM (Dow Jones)--Niedrigere Erträge und höhere Kosten haben der niederländischen Bank ING im vierten Quartal einen spürbaren Gewinnrückgang beschert. Dieser fiel aber nicht so deutlich aus wie befürchtet, auch weil die Bank weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegte.
Die Bank erzielte einen Gewinn von 727 Millionen Euro nach 880 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten laut Factset mit 456 Millionen Euro gerechnet. Der bereinigte Gewinn vor Steuern sank auf 1,05 von 1,34 Milliarden Euro.
Die Nettozinseinnahmen gingen um 7 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zurück, während die Bank mit Gebühren mehr einnehmen konnte als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamterträge sanken gleichwohl um 6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.
Die Aufwendungen für das operative Geschäft stiegen um 9 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Die Risikovorsorge konnte die Bank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 208 Millionen Euro mehr als halbieren.
Im Retail-Geschäft in Deutschland blieb der Vorsteuergewinn mit 239 Millionen Euro nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Kapitalausstattung der ING ist sehr auskömmlich. Die harte Kernkapitalquote lag zum Jahresende bei 15,5 Prozent.
Die Bank will zunächst eine Bardividende von 12 Cent je Aktie zahlen. Sie folgt damit der Empfehlung der Europäischen Zentralbank, vor dem 1. Oktober nicht mehr als 15 Prozent des Nettogewinns als Dividende auszuschütten. Der restliche für die Ausschüttung reservierte Betrag soll nach diesem Zeitpunkt ausgezahlt werden, wenn die Hauptversammlung zustimmt und es die dann gültige EZB-Empfehlung eine Ausschüttung ermöglicht.
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February 12, 2021 02:06 ET (07:06 GMT)
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