DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Umsätze der US-Einzelhändler steigen im Januar überaus kräftig
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im Januar viel stärker gesteigert als erwartet. Die gesamten Umsätze wuchsen um 5,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. Hinter dem kräftigen Zuwachs dürften nicht zuletzt die Direktzahlungen über 600 Dollar stecken, die die Haushalte aus dem im Dezember beschlossenen Stimuluspaket erhielten.
Stärkster Anstieg der US-Erzeugerpreise seit Dezember 2009
Die Erzeugerpreise in den USA sind im Januar viel stärker gestiegen als erwartet, was auf einen zunehmenden Inflationsdruck hindeutet. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das ist der stärkste Anstieg seit Beginn der Datenreihe im Dezember 2009. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet.
US-Industrieproduktion steigt im Januar um 0,9 Prozent
Die Industrie in den USA hat im Januar ihre Produktion stärker ausgeweitet als erwartet. Die Fertigung industrieller Güter erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten nur eine Zunahme um 0,5 Prozent prognostiziert.
Fed/Rosengren erwartet weiter wirtschaftliche Erholung im 2. Halbjahr
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengren, erwartet weiterhin, dass die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt aufnimmt. Der Notenbanker ist aber offenbar nicht der Ansicht, es sei an der Zeit, die während der Pandemie von US-Notenbank und der Regierung geleisteten Hilfen zurückzufahren. "Wir sind immer noch an dem Punkt, an dem die Infektion und die Impfungen wirklich bestimmen, wie schnell die Wirtschaft sich erholt", sagte Rosengren in einer Videokonferenz. "Wir werden wahrscheinlich noch ein paar Monate haben, in denen die Pandemie wirklich die dominierende Kraft sein wird."
Saudi-Arabien will Förderung inmitten der Preiserholung erhöhen - Kreise
Saudi-Arabien plant nach Angaben aus informierten Kreisen, die Ölproduktion in den kommenden Monaten zu erhöhen und damit eine kürzliche Produktionskürzung rückgängig zu machen. Der weltgrößte Ölexporteur überraschte die Ölmärkte im Januar, als er ankündigte, die Rohölproduktion im Februar und März einseitig um 1 Million Barrel pro Tag zu kürzen, um die Preise zu stützen.
Klimaschützer fordern mehr Engagement der EZB gegen den Klimawandel
Klimaschützer haben die Europäische Zentralbank (EZB) für die Klimakrise mitverantwortlich gemacht und sie aufgefordert, sich ökologischer auszurichten. Die EZB solle bis zum 11. März erklären, "wie uns bis wann" sie "ihre gesamte Geldpolitik und Bankenaufsicht in Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens bringen wird", heißt es in einem Brief an Notenbank-Chefin Christine Lagarde und ihren EZB-Rat.
Söder will sich bei nächsten Öffnungsschritten nicht festlegen
CSU-Chef Markus Söder hat in seiner Rede zum Politischen Aschermittwoch die vorsichtige Corona-Politik trotz fallender Infektionszahlen verteidigt. Er könne wegen der Ungewissheit über Ausbreitung der Mutationen nicht sagen, wann weitere Öffnungen möglich seien und ob Urlaub an Ostern wieder denkbar sei. Der Einzelhandel werde geöffnet werden, wenn die Inzidenz bei 35 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohnern sei. Das könne Mitte März möglich sein, aber die Lage sei wegen der Mutationen unsicher.
DGB warnt wegen sinkender Löhne vor Einbruch der Binnenkonjunktur
Angesichts sinkender Löhne aufgrund der Coronavirus-Pandemie haben die Gewerkschaften vor weitreichenden Folgen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt gewarnt. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach im vergangenen Jahr erstmals seit 2007 die Nominallöhne zurückgegangen sind, bezeichnete DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell gegenüber der Funke-Mediengruppe als "bittere Nachrichten". Zugleich forderte er Maßnahmen, "damit die Binnenkonjunktur als wichtigste Stütze der Wirtschaft nicht auch noch einbricht".
Von der Leyen warnt vor Betrug mit Corona-Impfstoff
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor Betrug durch Anbieter von Corona-Impfstoff auf dem Schwarzmarkt gewarnt. "Wir sehen eine steigende Zahl von Betrug oder Betrugsversuchen im Zusammenhang mit den Impfstoffen", sagte von der Leyen. Käufe auf dem Schwarzmarkt seien "extrem risikoreich". Demnach werden immer öfter Impfstoffe etwa von Biontech von nicht autorisierten Händlern angeboten.
Europäisches Menschenrechtsgericht fordert Freilassung Nawalnys
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat nach Angaben des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny Russland aufgefordert, ihn sofort freizulassen. Nawalny veröffentlichte den Beschluss aus Straßburg auf seiner Internet-Seite. Das Straßburger Gericht bestätigte die Entscheidung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Russische Regierung will Nawalny nicht freilassen
Die russische Regierung hat die Aufforderung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zurückgewiesen, den inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny sofort freizulassen. Es bestehe "keine gesetzliche Grundlage" für eine Freilassung, sagte der russische Justizminister Konstantin Tschujtschenko nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Er kritisiert zugleich eine "grobe Einmischung" des Gerichts in die inneren Angelegenheiten seines Landes.
Merkel besorgt über Vorgehen des Iran im Atomkonflikt
In einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besorgt über das Vorgehen der Regierung in Teheran geäußert. Gegenüber Ruhani habe Merkel die Sorge zum Ausdruck gebracht, "dass Iran seinen Verpflichtungen aus dem Nuklearabkommen weiter nicht nachkommt", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zugleich habe Merkel das "hohe Interesse" der Bundesregierung und der anderen Partnerstaaten des internationalen Atomabkommens am Erhalt des Vertrags bekräftigt.
Europäer und USA beraten am Donnerstag über Atomstreit mit dem Iran
Vor dem Hintergrund des Atomstreits mit dem Iran reist Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Donnerstag zu Gesprächen mit seinen französischen und britischen Kollegen nach Paris. Im Anschluss werde es zu dem Thema auch einen virtuellen Austausch mit US-Außenminister Antony Blinken geben, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Der Iran hatte zuvor angekündigt, ab kommenden Dienstag den Zugang der internationalen Atom-Inspektoren zu einem Teil seiner Anlagen einzuschränken.
USA zahlen WHO nach gestopptem Austritt mehr als 200 Millionen Dollar
Die USA überweisen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach dem gestoppten Austritt mehr als 200 Millionen US-Dollar. "Das ist ein entscheidender Schritt, um unsere finanziellen Verpflichtungen als WHO-Mitglied zu erfüllen", sagte US-Außenminister Antony Blinken bei einer Videokonferenz des UN-Sicherheitsrates zur Corona-Pandemie. Es zeige auch die Entschlossenheit der USA, sicherzustellen, dass die WHO die Unterstützung erhalte, die sie im Kampf gegen das Coronavirus benötige.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Dez +0,6%; (PROG: +0,5%) gg Vm
US/NAHB-Hausmarktindex Feb 84 (Jan: 83)
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen Feb -0,9% gg Jan
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen Feb +2,4% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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February 17, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)
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