DJ Bundesbank: Deutsches BIP sinkt im ersten Quartal spürbar
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bundesbank rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands wegen des coronabedingten Lockdowns im ersten Quartal spürbar sinken wird. "Die stärkeren Belastungen durch die bis mindestens Anfang März geltenden strikten Eindämmungsmaßnahmen dürften zu einem Rückschlag der gesamtwirtschaftlichen Leistung im ersten Quartal 2021 führen", heißt es im aktuellen Monatsbericht für Februar. Es sei zwar kein Rückgang der Wirtschaftsaktivität auf den Tiefstand während des Lockdowns im Frühjahr 2020 zu befürchten, aber doch ein "spürbarer".
Ausschlaggebend für diese Erwartung ist zum einen, dass sich viele kaum direkt von den Eindämmungsmaßnahmen betroffene Bereiche wie die Industrie bislang weiter erholen. "Zum anderen passen sich die Unternehmen in den stark betroffenen Bereichen wie dem Einzelhandel und dem Gastgewerbe wohl zunehmend an die Pandemiebedingungen an", gibt die Bundesbank zu bedenken.
Mit sukzessiven Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen und der breiteren Verfügbarkeit von Impfstoffen sollte die Wirtschaft laut Bundesbank ab dem Frühjahr aber wieder auf ein deutlich höheres Leistungsniveau zurückkehren und ihre Erholung fortsetzen. Gleichwohl birgt der Pandemieverlauf aus ihrer Sicht weiterhin die Gefahr von Rückschlägen, insbesondere aufgrund der Mutationen des Virus.
Die Bundesbank weist zudem auf das Risiko hin, dass die Industrie Gegenwind von zunehmenden Lieferengpässen bei einigen Vorprodukten - beispielsweise aufgrund von Grenzschließungen beziehungsweise verstärkten Grenzkontrollen - bekommen könnte. In der Gesamtschau deuten die Stimmungsindikatoren laut Bundesbank aber an, dass die Industrie auch im ersten Quartal die Konjunktur stützen wird.
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February 22, 2021 06:00 ET (11:00 GMT)
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