DJ MÄRKTE USA/Börse startet mit Verlusten - Boeing unter Druck
NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in die neue Woche geht es an den US-Börsen abwärts. Vor allem Technologiewerte werden verkauft. Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 31.291 Punkte. Der S&P-500 büßt 0,8 Prozent ein und der Nasdaq-Composite 1,4 Prozent. Steigende Anleihezinsen weckten Befürchtungen, dass besonders die Technologiewerte zu hoch bewertet sein könnten, erklären Beobachter die höheren Abgaben in diesem Segment.
Anleger setzten auf die baldige Erholung der Wirtschaft dank der immer breiteren Verfügbarkeit von Impfungen gegen das Coronavirus und des von US-Präsident Joe Biden angestrebten Konjunkturpakets im Umfang von 1,9 Billionen Dollar. In Verbindung mit Inflationssorgen und der Aussicht auf unerwartet schnell steigende Zinsen hätten diese Erwartungen zu einem Ausverkauf bei Staatsanleihen geführt, berichten die Marktteilnehmer weiter. Sinkende Anleihenotierungen führten indessen im Gegenzug zu steigenden Renditen. Dies habe wiederum die Sorge geschürt, dass die schon hoch bewerteten Aktien im Vergleich zu den als risikoarm geltenden Anleihen an Attraktivität verlieren könnten.
Die Erwartung, dass sich die Wirtschaft erholen werde, manifestiere sich daneben auch in einer Rotation aus Technologiewerten, die den Anstieg der Aktienmärkte nach dem pandemiebedingten Einbruch angeführt hatten, in konjunktursensitive Sektoren wie Finanzen oder Energie, heißt es weiter. Energiewerte liegen mit einem Plus von durchschnittlich rund 2,0 Prozent an der Spitze der Gewinner, getrieben vom Anstieg der Ölpreise. Bankenwerte legen im Schnitt um 0,8 Prozent zu. Technologiewerte stellen mit Abgaben von 1 Prozent die größten Verlierer.
Ansonsten ist die Nachrichtenlage am Montag dünn. An Konjunkturdaten wurde vorbörslich der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht, der im Januar auf einen Stand von plus 0,66 stieg. Eine halbe Stunde nach der Startglocke folgt der Index der Frühindikatoren, ebenfalls für Januar.
Triebwerksausfall belastet Boeing und Raytheon
Unter den Einzelwerten an der Börse fallen Boeing um 2,6 Prozent, nachdem am Wochenende eine Boeing 777-200 der United Airlines einen Triebwerksausfall verzeichnet hat. Alle Flugzeuge, in denen die gleichen Triebwerke des Herstellers Pratt & Whitney verbaut sind, müssen auf Anordnung der US-Luftfahrtbehörde überprüft werden und vorerst am Boden bleiben. Der Kurs von Raytheon Technologies, zu der Pratt & Whitney gehört, gibt um 1,9 Prozent nach.
Aktien von Fluggesellschaften profitieren derweil von einem positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank, die Anlegern zum Kauf des Sektors rät. Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen und die Fortschritte bei den Impfungen liefen "in die richtige Richtung". American Airlines steigen um 4,7 Prozent, Southwest Airlines um 1,8 Prozent, Delta Air Lines um 2,6 Prozent und Alaska Air Group um 1,3 Prozent. United gewinnen trotz des Zwischenfalls vom Wochenende 2,1 Prozent.
Apple geben um 1,2 Prozent nach. Die Stiftung von Bill und Melinda Gates hat ihre Beteiligung an dem iPhone-Hersteller im vierten Quartal des vergangenen Jahres halbiert, wie aus einer jüngsten Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorging. Aus Alibaba (-2,9%) und Uber (-1,5%) stieg die Stiftung sogar ganz aus.
Die Tesla-Aktie notiert 3,5 Prozent niedriger. Nachrichten zum Unternehmen gibt es nicht, allerdings sehen Beobachter einen Zusammenhang zur Entwicklung des Bitcoin. Neben der wachsenden Akzeptanz der Digitalwährung seitens von Unternehmen und steigenden Inflationserwartungen war Bitcoin in der jüngsten Zeit von Äußerungen des Tesla-CEO Elon Musk nach oben getrieben worden. Am Wochenende stieg die Kryptowährung bis knapp unter 58.000 Dollar und kommt aktuell deutlicher zurück. Musk hat zwischenzeitlich auf Twitter geschrieben, die Kurse von Bitcoin und Ether, einer anderen Kryptowährung, erschienen ihm "hoch".
Am Anleihemarkt steigen die Renditen derweil weiter. Zehnjährige US-Anleihen rentieren mit 1,35 Prozent und somit 1,5 Basispunkte höher als am Freitag.
Die Ölpreise legen deutlicher zu. Hier setzen die Akteure zum einen auf die Erholung der Wirtschaft. Zum anderen stützen die Produktionsausfälle in Teilen der USA nach Winterstürmen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.290,61 -0,65 -203,71 2,24 S&P-500 3.875,88 -0,79 -30,83 3,19 Nasdaq-Comp. 13.679,71 -1,40 -194,75 6,14 Nasdaq-100 13.379,40 -1,48 -201,38 3,81 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,11 -0,4 0,11 -0,8 5 Jahre 0,58 0,7 0,58 22,2 7 Jahre 0,98 0,4 0,97 32,8 10 Jahre 1,35 1,5 1,34 43,6 30 Jahre 2,15 1,4 2,13 49,8 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Fr, 17:28 % YTD EUR/USD 1,2136 +0,11% 1,2110 1,2134 -0,6% EUR/JPY 127,89 -0,01% 128,01 128,07 +1,4% EUR/CHF 1,0888 +0,20% 1,0881 1,0857 +0,7% EUR/GBP 0,8653 +0,05% 0,8659 0,8656 -3,1% USD/JPY 105,29 -0,21% 105,72 105,56 +1,9% GBP/USD 1,4026 +0,07% 1,3988 1,4017 +2,6% USD/CNH (Offshore) 6,4755 +0,38% 6,4668 6,4531 -0,4% Bitcoin BTC/USD 52.002,25 -9,39% 56.118,75 54.291,99 +79,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,45 59,24 +2,0% 1,21 +24,3% Brent/ICE 63,99 62,91 +1,7% 1,08 +23,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.801,90 1.784,00 +1,0% +17,90 -5,1% Silber (Spot) 27,51 27,28 +0,9% +0,23 +4,2% Platin (Spot) 1.271,10 1.279,03 -0,6% -7,93 +18,8% Kupfer-Future 4,12 4,07 +1,0% +0,04 +17,0% ===
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February 22, 2021 09:49 ET (14:49 GMT)
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