
DJ EU-Spitzen beraten über aktuelle Corona-Lage
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die weitere Zusammenarbeit in der Coronavirus-Pandemie wird erneut das bestimmende Thema sein, wenn die EU-Staats- und Regierungschefs per Videokonferenz zu einem Sondergipfel zusammenkommen. Ein entscheidender Gesprächsgegenstand soll dabei nach Aussagen der Bundesregierung die Ausbreitung der neuen, ansteckenderen Virusmutationen sein. "Am Donnerstagnachmittag geht es um die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie", kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Dabei werde es "auch darum gehen, wie man Gesundheitsgefahren künftig vorbeugen kann".
Der Gipfel werde sich einen Überblick über die pandemische Lage in den Mitgliedsstaaten verschaffen, kündigte Seibert an. Es werde um die allgemeine Koordinierung der Maßnahmen gehen, aber der Schwerpunkt der Diskussion werde auch darauf liegen, "wie wir mittel- und langfristig die Herstellung und die Bereitstellung von Impfstoffen sichern und ausbauen können". Die Staats- und Regierungschefs würden sich darüber austauschen, wie die EU ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Gesundheitsgefahren stärken könne.
Seibert betonte, es werde auch um die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in den einzelnen Staaten gehen, und der Austausch erfolge "besonders natürlich mit Blick auf die mutierten Varianten des Virus". In diesem Kontext werde es sicher auch um Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollmaßnahmen gehen, die eine ganze Reihe von Mitgliedsstaaten derzeit anwendeten - neben Deutschland auch Belgien, Tschechien, Portugal, Dänemark und Ungarn. Auf der Agenda steht auch ein Austausch über die Idee eines internationalen Pandemievertrags.
Am Freitag stehen auf der Agenda der Gipfelkonferenz zudem Fragen zu Sicherheit und Verteidigung sowie die Beziehungen zur südlichen Nachbarschaft. Seibert sagte, an der Sitzung über die Sicherheits- und Verteidigungspolitik am Freitagvormittag werde auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilnehmen. In einer strategischen Aussprache zu dem Thema soll es laut den Angaben darum gehen, "wie die Fähigkeit der EU zum autonomen Handeln erhöht werden kann". Es werde auch darum gehen, wie die Partnerschaft der EU insbesondere mit der Nato ausgebaut werden könne.
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February 24, 2021 07:52 ET (12:52 GMT)
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