DJ Bayer rutscht massiv in die roten Zahlen
FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer ist 2020 wegen milliardenschwerer Rückstellungen und Wertminderungen überwiegend im Zusammenhang mit dem übernommenen Monsanto-Konzern massiv in die roten Zahlen gerauscht. Auf 10,5 Milliarden Euro summierte sich der Nettoverlust, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern bei Vorlage der Bilanz in Leverkusen mitteilte. Vor Jahresfrist stand hier noch ein Überschuss von 4,1 Milliarden Euro.
Die im November angepasste Prognose erfüllte Bayer trotzdem. Das bereinigte Ergebnis je Aktie blieb mit 6,39 Euro nahezu konstant, die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich um 140 Basispunkte auf 27,7 Prozent. Der Umsatz lag bei 41,4 Milliarden Euro und damit knapp 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Negative Währungseffekte schmälerten den Umsatz um 1,941 Milliarden Euro und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 741 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen 2,00 Euro Dividende bekommen - 80 Cent weniger als im Vorjahr.
Rückstellungen für die Beilegung der Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat und andere Produkte des Konzerns sowie Wertberichtigungen auf das Agrargeschäft summierten sich auf 23,3 Milliarden Euro und belasteten das Ergebnis. Rund 90.000 der anhängigen Klagen zu dem Unkrautvernichter Glyphosat sind inzwischen verglichen oder vor einem Abschluss. Die Kosten dafür belasteten auch den Free Cashflow, er ging um 68 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. 2021 rechnet Bayer mit Mittelabflüssen in der Größenordnung von 3 bis 4 Milliarden Euro, darin sind erwartete Schadensersatzzahlungen von 8 Milliarden Euro enthalten.
2021 peilt Bayer währungsbereinigt Einnahmen von 42 bis 43 Milliarden Euro an, auf vergleichbarer Basis ein Plus von etwa 3 Prozent. Das bereinigte EBITDA wird mit 10,5 bis 10,8 Milliarden Euro schwächer ausfallen - nach 11,5 Milliarden im abgelaufenen Jahr. Ziel sei eine bereinigte Umsatzrendite von 26 Prozent. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie nach Wechselkurseffekten sind 5,60 bis 5,80 Euro das Ziel.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/brb
(END) Dow Jones Newswires
February 25, 2021 02:12 ET (07:12 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.