DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken sehr stark
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 20. Februar 2021 weitaus deutlicher als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 111.000 auf 730.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 845.000 vorhergesagt.
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Januar kräftig
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Januar überraschend stark gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, wuchsen die Orders gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent. Damit sind die Bestellungen in dieser Kategorie neun Monate in Folge gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 1,2 (vorläufig: 0,5) Prozent nach oben revidiert.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 4,1 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal einen Tick kräftiger gewachsen als zunächst berichtet. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Datenrevision berichtete, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg des BIP von 4,2 Prozent gerechnet, nachdem das Handelsministerium in einer ersten Schätzung ein Plus von 4,0 Prozent gemeldet hatte.
Lampe: Fed-Bilanz frühestens 2034 auf Vor-Corona-Niveau
Die Analysten Alexander Krüger und Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe erwarten, dass US-Notenbank und Europäische Zentralbank (EZB) mindestens bis zum Ende dieses Jahrzehnts brauchen werden, um ihre Bilanzsummen wieder auf das heutige Niveau zu verkleinern. Dabei sei die Unsicherheit mit Blick auf die EZB besonders hoch, weil hier im Gegensatz zur Fed Erfahrungswerte fehlten. Die Analysten erwarten, dass die Bilanzsumme der US-Notenbank frühestens 2034 wieder auf das Niveau geschrumpft sein wird, das sie vor der Corona-Krise hatte.
Fed/George will Geldpolitik noch nicht straffen
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Kansas City, Esther George, hat zur Geduld mit der US-Geldpolitik gemahnt. Derzeit sei es angesichts der andauernden Corona-Pandemie zu früh, etwas an der Unterstützung der Wirtschaft durch die Notenbank zu ändern, sagte die Notenbankerin. Es sei auch deshalb zu früh über Lockerungen zu diskutieren, weil die Arbeitslosigkeit hoch bleibe, die Inflation niedrig und Unsicherheiten bestünden, was die weitere Entwicklung angeht. Der Ausblick hänge davon ab, ob die Pandemie gestoppt werden könne.
Argentinien tut sich schwer in Verhandlungen mit IWF - Kreise
Argentiniens linke Regierung wird wahrscheinlich keine Einigung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über die Rückzahlung von Schulden in Höhe von 44 Milliarden Dollar vor den Zwischenwahlen im Oktober erzielen, was die wirtschaftliche Unsicherheit für Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft weiter erhöht, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Während beide Seiten gehofft hatten, bis Mai eine Einigung zu erzielen, gab es bisher keine substanziellen Diskussionen mit dem multilateralen Kreditgeber über Schlüsselfragen, wie beispielsweise das Land die ausufernden öffentlichen Ausgaben zügeln kann, um die Staatsfinanzen auf eine sicherere Basis zu stellen, sagte eine Person, die den Verhandlungen nahe steht. "Die Gespräche haben nicht das Stadium erreicht, der nötig wäre, wenn ein Deal in ein paar Monaten abgeschlossen werden soll", sagte diese Person. "Es gab nur sehr wenige Fortschritte."
Heil fordert gesetzlichen Tarifvertrag in der Altenpflege
Nach dem Nein der Wohlfahrtsorganisation Caritas zu einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Altenpflege setzt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf eine gesetzliche Regelung. Dazu forderte er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, "jetzt endlich einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Refinanzierung der Leistung aus der Pflegeversicherung konsequent an das Vorhandensein von Tarifverträgen bindet".
EU-Staaten für Offenlegung von Steuern internationaler Unternehmen
Nach jahrelanger Blockade haben die EU-Staaten den Weg für ein besseres Vorgehen gegen Steuervermeidung durch international tätige Großunternehmen geebnet. Die meisten der 27 Mitgliedsländer sprachen sich am Donnerstag bei einer Videokonferenz der Wettbewerbsminister dafür aus, große Firmen zur Offenlegung ihrer Gewinne und Steuerzahlungen nach einzelnen Ländern zu verpflichten. Deutschland legte sich nicht fest. Eine endgültige Abstimmung steht noch aus.
G20 sollen Corona-Hilfen nicht zu früh zurücknehmen - Regierungskreise
Die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) wollen bei einer Videotagung am Freitag nach Angaben aus dem Bundesfinanzministerium die Arbeiten an Antworten auf die Coronavirus-Pandemie ins Zentrum rücken. "Es ist erkennbar, dass das Jahr 2020 überall sehr schwierig war wegen der Pandemie", sagte ein hochrangiger Beamter aus dem Ministerium. Er warnte ausdrücklich vor einer zu schnellen Rücknahme der Hilfsmaßnahmen. Eine für Anfang 2021 erwartete Erholung müsse man angesichts der Mutationen "ein bisschen auf der Zeitachse nach hinten verschieben". Deshalb seien die Stabilisierungsmaßnahmen auch aufrecht zu erhalten. "Mittelfristig wird es natürlich darum gehen, wie diese Unterstützung dann behutsam zurückgefahren werden kann, aber ohne die Erholung zu gefährden", betonte er. "Klar ist für uns, dass die Unterstützungsmaßnahmen nicht zu früh oder zu schnell zurückgefahren werden dürfen", hob er aber hervor.
DJG/DJN/AFP/apo/jhe
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February 25, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)
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