DJ Deutsche HVPI-Inflation im Februar stabil bei 1,6 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland ist im Februar etwas höher als erwartet gewesen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag wie im Januar um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,6 Prozent und eine Jahresteuerung von 1,5 Prozent prognostiziert.
Die Inflationszahlen sind derzeit mit Vorsicht zu interpretieren, weil sie stark von Änderungen im Warenkorb des HVPI und von Einmaleffekten wie der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer beeinflusst sind. Außerdem können bestimmte Preise im Dienstleistungssektor derzeit nur geschätzt werden. Im Januar war es zu einem sehr starken Anstieg der HVPI-Inflation gekommen, der im Wesentlichen auf einer deutlich niedrigeren Gewichtung von Pauschalreisen im Warenkorb beruhte. Für Februar hatten Analysten eine gewisse Gegenbewegung erwartet.
Die deutschen Verbraucherpreise sind vor allem mit Blick auf die für die Europäische Zentralbank (EZB) relevante europäische Entwicklung interessant. Analysten erwarten für Februar einen leichten Anstieg der Inflationsrate auf 1,0 (0,9) Prozent und einen Rückgang der Kerninflation auf 1,0 (1,4) Prozent. Auch hierbei spielen die Pauschalreisepreise eine Rolle. Eurostat veröffentlicht die Daten am Dienstag um 11.00 Uhr. In Frankreich ist die HVPI-Rate auf 0,7 (0,8) Prozent gesunken und in Spanien auf minus 0,1 (plus 0,4) Prozent.
Deutschlands nationaler Verbraucherpreisindex stieg um 0,7 Prozent auf Monatssicht und lag um 1,3 (1,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,6 Prozent und eine Jahresteuerung von 1,2 Prozent prognostiziert.
Inflationstreibend wirkten die Energiepreise, die mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent stiegen, nachdem sie im Januar noch um 2,3 Prozent gesunken waren. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen nur noch um 1,4 (2,2) Prozent. Waren insgesamt kosteten 1,0 (0,6) Prozent mehr als im Vorjahresmonat und Dienstleistungen 1,4 (1,4) Prozent. Die Mieten erhöhten sich mit einer Jahresrate von 1,3 (1,3) Prozent.
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March 01, 2021 08:14 ET (13:14 GMT)
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