DJ Spahn warnt vor zu schnellen Lockerungen
BERLIN (Dow Jones)--Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Wirtschaft zum Durchhalten aufgerufen und vor allzu raschen Öffnungen von den Corona-Beschränkungen gewarnt. "Wir würden es uns allen nicht verzeihen ... wenn wir jetzt zu schnell lockerten", sagte Spahn beim Jahreskongress des Mittelstands BVMW. Es bestehe die Gefahr, dass mit steigenden Infektionszahlen bereits in vier bis sechs Wochen wieder eine Rücknahme der Maßnahmen nötig sei.
Wenn das Land gut durch den März und den April komme, könne "das Schlimmste" bald überwunden sein, sagte der Gesundheitsminister. "Das könnte das zweite und das letzte Frühjahr in dieser Pandemie werden." Möglich sei dies mit Vorsicht, Umsicht, aber auch durch Testen und Impfen. Gerade mit Blick auf die Tests habe es enorme Fortschritte gegeben. Vor 12 Monaten habe es 200.000 PCR-Tests im Labor pro Woche gegeben, heute seien es 12-mal so viele. Selbst-, Schnell- und PCR-Tests würden nun "in Millionengröße hochskaliert", so Spahn. "Der Markt funktioniert."
Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auch Öffnungen oberhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Infektionen je 100.000 Einwohner gefordert. Scharfe Kritik äußerte auch der Mittelstandsverband an den Beschränkungen und pochte auf eine klare und verlässliche Öffnungsperspektive. "Die Bundesregierung macht sich lächerlich und hat mit ihrer chaotischen Corona-Politik dem weltweiten Ansehen des Wirtschaftsstandortes Deutschland heute schon geschadet", sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger zum Auftakt der Konferenz.
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March 01, 2021 12:35 ET (17:35 GMT)
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