DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Euroraum-Inflation im Februar etwas niedriger als erwartet
Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Februar entgegen den Erwartungen nicht zugenommen. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen wie im Januar um 0,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent und eine Jahresteuerung von 1,0 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 0,1 Prozent auf Monats- und 1,1 (1,4) Prozent auf Jahressicht.
De Guindos: EZB achtet genau auf mittelfristigen Inflationsausblick
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos nicht beunruhigt über den deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise zu Jahresbeginn. In einem Interview mit der Zeitung Publico räumte de Guindos aber ein, dass die Inflation mittelfristig durchaus steigen könnte, und zwar weltweit. "Es gibt strukturelle Faktoren, die die Inflation weltweit treiben könnten, zum Beispiel stärker regionale Lieferketten oder eine Globalisierung, die langsamer abläuft als in den vergangenen zehn Jahren", sagte de Guindos.
Zahl der Arbeitslosen steigt im Februar unerwartet an
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Februar in saisonbereinigter Rechnung schlechter entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, stieg die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Januar um 9.000 Personen. Damit sind nun 2,904 Millionen Menschen ohne Beschäftigung. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wertete die Zahlen trotz des Anstiegs positiv. Er kündigte zudem eine Verdopplung von Ausbildungsprämien an. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen unveränderten Stand der Arbeitslosigkeit erwartet.
ING: Witterung lässt deutsche Arbeitslosenzahl steigen
ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski führt den Anstieg der deutschen Arbeitslosenzahl im Februar auf die Witterung zurück. "Der erste Anstieg der deutschen Arbeitslosenzahl in einem Februar seit 2014 ist eher das Resultat des harten Winterwetters als des Lockdowns", schreibt Brzeski in einem Kommentar. Weitaus unerfreulicher findet der Ökonom allerdings den Anstieg der Kurzarbeit, in dem sich die eigentliche Wirkung der Krise spiegele. I
Lockdown soll bis 28. März verlängert werden - Bericht
Bund und Länder wollen den Lockdown laut einem Medienbericht vorerst bis zum 28. März verlängern, zugleich aber erste Lockerungen ab Montag zulassen. Das geht aus einem Beschlussentwurf von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Länderchefs von Montagabend hervor, über den das Portal Business Insider berichtet. Ab 8. März sollen sich wieder mehr Freunde, Verwandten und Bekannten treffen dürfen. Demnach seien Zusammenkünfte des eigenen Haushalts mit einem weiteren Haushalt möglich, jedoch auf maximal fünf Personen beschränkt. Dort, wo die Inzidenz unter 35 oder unter 50 ist - über die Zahl wird laut dem Bericht noch gestritten -, soll die Regel noch stärker erweitert werden.
Linksfraktion im Bundestag scheitert mit Ceta-Organklage in Karlsruhe
Das Bundesverfassungsgericht hat eine Klage der Linksfraktion im Bundestag im Zusammenhang mit dem EU-Kanada-Handelsabkommen Ceta als unzulässig abgelehnt. Die Fraktion habe nicht darlegen können, dass ihre eigenen Rechte oder die Rechte des Bundestags verletzt worden seien, sagte Vizegerichtspräsidentin Doris König bei der Urteilsverkündung in Karlsruhe. Die Linke hatte bemängelt, dass der Bundestag zu Ceta nur eine Stellungnahme und kein Gesetz beschlossen hatte.
Reporter ohne Grenzen erstattet Anzeige gegen Saudi-Arabiens Kronprinzen in Karlsruhe
Im Zusammenhang mit dem Mordfall Khashoggi hat Reporter ohne Grenzen (RSF) beim Generalbundesanwalt Strafanzeige gegen den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erstattet. Auch weiteren hochrangigen Vertretern des Königshauses werde die systematische Verfolgung von Medienschaffenden durch Saudi-Arabien vorgeworfen, gab die Journalistenorganisation RSF bekannt. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Eingang der Strafanzeige.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 02, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
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