
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA - Einen Tag vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten zeichnete sich am Dienstag ein erster Stufenplan für Lockerungen des öffentlichen Lebens in Deutschland ab. So wollen Bund und Länder entlang fester Kriterien allmählich die Beschränkungen privater Kontakte sowie im Einzelhandel aufheben. Merkel sagte in der Unionsfraktion, man müsse schrittweise und vorsichtig vorgehen. Künftig soll nicht nur den Ländern, sondern auch Städten und Landkreisen ermöglicht werden, bei günstigen Infektionszahlen Öffnungen vorzunehmen. Aus dem Entwurf einer Beschlussvorlage für das Treffen am Mittwoch, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, geht allerdings auch hervor, dass bei steigenden Infektionszahlen besonders betroffene Regionen schlimmstenfalls zu den derzeit geltenden Regeln zurückkehren müssten. (SZ/Handelsblatt/Welt/Börsen-Zeitung/FAZ)
HANDEL - Der Einzelhandel fordert eine rasche Öffnung der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Geschäfte ab dem 8. März. "Eine erneute Verschiebung der Wiedereröffnung des Einzelhandels hätte für viele Tausend Einzelhändlerinnen und Einzelhändler und ihre Beschäftigten verheerende Folgen. Dabei gibt es schlichtweg keinen Grund, weiter an der staatlichen Zwangsschließung des Handels festzuhalten", heißt es in einem dem Handelsblatt vorliegenden Brief des Präsidenten des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU). "Wir möchten Sie daher eindringlich auffordern, die Wiedereröffnung des gesamten Einzelhandels auf der Basis der funktionierenden Hygienekonzepte zum 8. März zu ermöglichen. Der Handel wird seinerseits alles tun, um eine verantwortungsvolle Öffnung sicherzustellen." (Handelsblatt)
OSTERURLAUB - Noch immer werben Reiseveranstalter wie Alltours und FTI im Internet für Urlaubsreisen über Ostern. Doch die letzten Hoffnungen, dass solche Reisen tatsächlich angetreten werden können, sind gering. Auf Deutschlands Urlaubsbranche, die üblicherweise im Frühjahr rund 22 Milliarden Euro umsetzt, rollt deshalb eine neue Stornierungswelle zu. In den meisten europäischen Ländern herrscht einen Monat vor Beginn der Osterferien striktes Beherbergungsverbot für Touristen. Wer sich in eine der noch buchbaren Ferienregionen begibt, muss spätestens bei der Rückkehr mit Hindernissen rechnen. Hoteliers rechnen erst im Mai mit einer Entspannung der Lage. (Handelsblatt)
FRAUEN - An diesem Mittwoch stellt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine neue Studie vor, die noch mehr Licht ins Dunkel der pandemiebedingten Rollenverteilung bringen will. Die beiden zentralen Ergebnisse der Untersuchung, die der Süddeutschen Zeitung vorab vorlag: Zum einen hat sich der Anteil der Familien, in denen die Mutter sich fast komplett alleine um die Kinder kümmert, fast verdoppelt. Zum anderen hat sich der Anteil der Familien, in denen die Eltern sich die Sorgearbeit gleichberechtigt teilen, kaum verändert. (SZ)
EZB - Wenige Tage vor der nächsten Zinssitzung nimmt die Debatte unter den Notenbankern über verstärkte Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) als Reaktion auf den Anstieg der Euro-Staatsanleiherenditen gehörig Fahrt auf. Am Dienstag äußerten sich sowohl EZB-Vizepräsident Luis de Guindos als auch Direktoriumsmitglied Fabio Panetta besorgt über die möglichen Folgen des Renditeanstiegs für die Euro-Wirtschaft. Beide stellten sogar eine Aufstockung des 1,85 Billionen Euro schweren Corona-Notfallanleihekaufprogramms PEPP zur Diskussion. Derweil verharrte die Euro-Inflation im Februar wie erwartet bei 0,9 Prozent. Sie dürfte aber in den nächsten Monaten weiter zulegen. (Börsen-Zeitung)
BUNDESFINANZHOF - Im Streit über die Besetzung der Spitzenämter am Bundesfinanzhof warnt der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, Klaus Rennert, vor politischer Einflussnahme. Das System der Auswahl und Beförderung von Richtern funktioniere nur, "wenn die Politik der Versuchung widersteht, die Einflussnahme zu steigern", sagte er. "Da muss man sich allen Anfängen, die in diese Richtung weisen, widerstehen". (FAZ)
SÖDER - CSU-Chef Markus Söder ist laut den Bundesbürgern der mit Abstand kompetenteste Politiker in der Corona-Krise. Laut einer repräsentativen Civey-Umfrage für das Handelsblatt halten 50,8 Prozent der Befragten den bayerischen Ministerpräsidenten für kompetent. Bei CDU-Chef Armin Laschet hingegen sagen dies nur 17,1 Prozent. Damit liegt Laschet, der auch Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist, nicht nur hinter den Parteichefs von Grünen und SPD, sondern sogar noch knapp hinter AfD-Parteichef Jörg Meuthen, der auf 17,7 Prozent kommt. (Handelsblatt)
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March 03, 2021 00:15 ET (05:15 GMT)
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