DJ IWH: Zahl der Insolvenzen stagniert im Februar auf niedrigem Niveau
Von Andreas Kißler
HALLE/BERLIN (Dow Jones)--Die Zahl der Insolvenzen hat sich im Februar nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf niedrigem Niveau stabilisiert. Trotz lang anhaltendem Lockdown rechne das Institut auch für die kommenden Monate nicht mit hohen Insolvenzzahlen. Laut IWH-Insolvenztrend wurden im Februar 715 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet. Damit lagen die Insolvenzen im Februar um 4 Prozent über den Januarzahlen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 21 Prozent.
Die Analyse des IWH zeigt nach dessen Angaben, dass die größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Februar gemeldet wurde, insgesamt etwa 8.250 Personen beschäftigen. Zwar seien damit im Februar 50 Prozent mehr Jobs von Insolvenzen betroffen gewesen als im Januar und 26 Prozent mehr als im Februar des Vorjahres. Jedoch habe die Zahl der betroffenen Jobs in den Sommermonaten 2020 um ein Vielfaches höher gelegen.
Die Gründe für die weiter niedrigen Insolvenzzahlen sah der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller, in einer Mischung aus staatlichen Hilfsmaßnahmen und der teilweisen Aussetzung der Insolvenzantragspflicht auf der einen Seite und einer abwartenden Haltung der Unternehmen auf der anderen. "Zwar ist fraglich, wie lange Unternehmen in besonders betroffenen Branchen noch durchhalten können", sagte Müller, "die dramatischen Prognosen einiger Unternehmensbefragungen sind aber bisher nicht in der Insolvenzstatistik angekommen." Auch zeigten die Frühindikatoren für die nächsten Monate keinen wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen an.
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March 04, 2021 05:13 ET (10:13 GMT)
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