DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:10 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Indikation 3.807,50 -0,25% +2,05% Euro-Stoxx-50 3.695,43 -0,47% +4,02% Stoxx-50 3.167,84 -0,61% +1,92% DAX 14.015,07 -0,46% +2,16% FTSE 6.613,62 -0,93% +3,33% CAC 5.813,03 -0,29% +4,71% Nikkei-225 28.930,11 -2,13% +5,41% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 174,26 0,31
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,35 61,28 +0,1% 0,07 +26,0% Brent/ICE 64,11 64,07 +0,1% 0,04 +24,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.717,35 1.709,80 +0,4% +7,55 -9,5% Silber (Spot) 25,99 26,13 -0,5% -0,14 -1,5% Platin (Spot) 1.167,40 1.164,85 +0,2% +2,55 +9,1% Kupfer-Future 3,97 4,15 -4,5% -0,19 +12,7%
Nach dem kräftigen Anstieg vom Mittwoch tendieren die Ölpreise am Donnerstag wenig verändert. Beobachter verweisen auf Berichte, wonach Russland und Saudi-Arabien eine Erhöhung der Fördermenge erörtern.
AUSBLICK AKTIEN USA
An den US-Börsen dürfte es am Donnerstag erneut abwärts gehen, wenn auch nicht ganz so rasant wie am Vortag. Hartnäckig hohe Anleihezinsen werden nach Ansicht von Marktbeobachtern eine Erholung der Aktienkurse zunächst verhindern. Marktteilnehmer warten nun gespannt darauf, ob US-Notenbankchef Jerome Powell in einer für Donnerstag angekündigten Rede die Angst vor steigenden Zinsen lindert, wie es am Dienstag Fed-Gouverneurin Lael Brainard getan hat. Brainard beruhigte die Märkte, indem sie eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik in Aussicht stellte, bis sich die Wirtschaft erholt hat.
Durchwachsene Konjunkturdaten untermauerten derweil am Mittwoch die Notwendigkeit von Wirtschaftsstimuli. So deutete der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP darauf hin, dass im Februar in der Privatwirtschaft nur etwa halb so viele Stellen geschaffen wurden wie erwartet. Am Donnerstag können sich die Anleger anhand der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe einen Eindruck von der Beschäftigungslage verschaffen, ehe am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht wird. Ebenfalls für Donnerstag sind Daten zur Produktivität im vierten Quartal des vergangenen Jahres und zum Auftragseingang der Industrie aus dem Januar angekündigt.
Unter den Einzelwerten brechen Okta vorbörslich um gut 10 Prozent ein. Das Unternehmen kauft den Software-Anbieter Auth0 für 6,5 Milliarden Dollar. Marvell verlieren trotz überraschend guter Geschäftszahlen rund 7 Prozent. Beobachter sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Aktie. Nicht so schlecht wie befürchtet hat American Eagle Outfitters im vierten Quartal abgeschnitten. Die Aktie tendiert vorbörslich unverändert, hat aber im nachbörslichen Handel am Mittwoch in Reaktion auf die Zahlen um 3,8 Prozent zugelegt.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 750.000 zuvor: 730.000 14:30 Produktivität ex Agrar 4Q (2. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: -4,7% gg Vq 1. Veröff.: -4,8% gg Vq 3. Quartal: +5,1% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: +6,6% gg Vq 1. Veröff.: +6,8% gg Vq 3. Quartal: -7,0% gg Vq 16:00 Auftragseingang Industrie Januar PROGNOSE: +2,3% gg Vm zuvor: +1,1% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Steigende Marktzinsen in den USA drücken auf die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Die Absage der EZB an kurzfristige Eingriffe an den Anleihemärkten ist nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Mit Spannung wird nun die Rede von Fed-Präsident Jerome Powell am Abend erwartet. Technologiewerte (minus 3,1 Prozent) sind neben Rohstoffwerten der Hauptverlierer in Europa. Hier drücken die steigenden Renditen. Besonders unter Druck stehen Chip-Aktien, und das trotz der Chip-Knappheit in vielen Sektoren wie etwa der Automobilbranche. Unter anderem fallen ASML 4,7 Prozent, Aixtron 6,1 Prozent, Infineon 5,8 Prozent und STMicro um 3,8 Prozent. Die Zahlen von Henkel (-0,5%) decken sich laut Bernstein mit den Konsenserwartungen. Allerdings dürften letztere für 2021 sinken angesichts des vorgelegten Unternehmensausblicks. Merck (+0,2%) hat in der Sparte Life Sciences im vierten Quartal die hohen Erwartungen laut Citigroup übertroffen, während der Bereich Electronics, zuvor Performance Materials, zu einer guten Verfassung zurückgefunden habe. Das Schlussquartal von Vivendi (-3%) überraschte positiv.Allerdings sehen Beobachter nach der jüngsten Kursentwicklung kurzfristig keinen Trigger mehr nach oben. Bei Unibail-Rodamco-Westfield (+5%) treibt die Nachricht, dass Großaktionär Xavier Niel seinen Anteil auf 11,4 Prozent aufgestockt hat. Vonovia (-0,1%) hat im abgelaufenen Jahr beim operativen Gewinn FFO dank Synergiegewinnen aus Zukäufen, höheren Mieterlösen und des Ausbaus des margenstarken Servicegeschäfts den oberen Rand der Prognosespanne übertroffen. Aus der zweiten Reihe überrascht Gea (+0,3%)positiv mit den 2020er Zahlen und dem Ausblick. Lufthansa (-2,6%) hat im vierten Quartal einen geringeren Verlust geschrieben als erwartet. Davy spricht dennoch von einem "annus horribilis". Als zu vorsichtig wird der Ausblick von Prosieben (-4,9%) kritisiert.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,2037 -0,21% 1,2054 1,2077 -1,4% EUR/JPY 129,21 +0,10% 129,15 129,09 +2,5% EUR/CHF 1,1117 +0,20% 1,1085 1,1078 +2,8% EUR/GBP 0,8633 -0,17% 0,8632 0,8634 -3,3% USD/JPY 107,34 +0,31% 107,15 106,88 +3,9% GBP/USD 1,3943 -0,04% 1,3964 1,3986 +2,0% USD/CNH (Offshore) 6,4721 -0,07% 6,4732 6,4694 -0,5% Bitcoin BTC/USD 49.526,00 -2,14% 49.611,25 51.410,75 +70,5%
Der Dollarindex zeigt sich am Donnerstagmittag gut behauptet. Der Euro gibt zum Dollar leicht nach. Bis zum Jahresende wird die Gemeinschaftswährung auf 1,15 Dollar zurückfallen, erwartet die Bank of America. Die Analysten begründen ihre Prognose damit, dass die US-Wirtschaft stärker wachsen werde als die Wirtschaft der Eurozone. Sie verweisen überdies auf den Anstieg der US-Anleiherenditen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Steigende Zinsen lasteten auf den Börsen in Ostasien. Der von steigenden Inflationserwartungen ausgelöste Zinsanstieg könne die US-Notenbank möglicherweise früher als geplant dazu bewegen, ihre Geldpolitik restriktiver zu gestalten, befürchten Börsianer. Aus Kreisen der US-Notenbank kommen derweil aber weiter beruhigende Töne, wonach die Inflation keine Sorge bereite und die Geldpolitik noch lange locker bleiben werde. Während in der ganzen Region die als besonders zinssensitiv geltenden Technologieaktien auf der Verliererseite standen, schlagen sich Finanzwerte besser, weil sie von den höheren Zinsen profitieren. So rutschten in Tokio Softbank um 5,2 Prozent, Renesas um 4,3 Prozent und Sony um 2,5 Prozent ab, wohingegen Dai-ichi Life um 0,6 Prozent und Sumitomo Mitsui Financial um 0,2 Prozent zulegten. In Hongkong traf es im Technologiesegment beispielsweise Tencent (-3,9%) und Alibaba (-1,9%). Bei Fast Retailing (-5,5%) belastete, dass der japanische Einzelhändler die Preise bei seinen Ketten Uniqlo und GU pauschal um 9 Prozent senkt. Hitachi Zosen machten einen Satz um über 19 Prozent nach oben, getrieben von Berichten über die Entwicklung einer Feststoffbatterie mit einer der höchsten Kapazitäten. Ricoh schnellten um 15,5 Prozent nach oben, befeuert von der Ankündigung, eigene Aktien im Volumen von umgerechnet 7,7 Milliarden Euro zurückkaufen zu wollen. In Seoul verteuerten sich Posco (+3,3%), nachdem der Stahl- und Batteriehersteller in einer Mine in Argentinien deutlich mehr Lithium entdeckte als bislang angenommen. Zudem empfahl Daiwa die Aktie zum Kauf.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt legen am Donnerstag allenfalls leicht zu. Die steigenden US-Renditen in Folge der enttäuschenden ADP-Arbeitsmarktdaten wirken sich kaum auf die europäischen Credits aus. Die Marktstrategen der Commerzbank gehen nicht davon aus, dass die Zinssituation die allgemeine Stimmung und die Entwicklung der Spreads lange Zeit dominieren wird.
Kurzfristig könnte eine ausgeprägte bärische Zinsvolatilität die Stimmung zwar belasten, was sich auch bei den Sub- und BB-Anleihen bemerkbar machen dürfte. Angesichts der Erwartung engerer Spreads im Jahresverlauf und der Aussicht auf weiteren spread-unterstützenden fundamentalen Rückenwind in den kommenden Monaten sehen die Marktstrategen der Commerzbank in möglichen Rücksetzern eher Kaufgelegenheiten.
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