Mainz (ots) - Wer der Kanzlerin in der Nacht zum Donnerstag bei ihrer Pressekonferenz zuhörte, dem konnte schwindelig werden. Mühsam versuchte Angela Merkel in Worte zu fassen, was Bund und Länder zuvor in langen Verhandlungen beschlossen hatten. Allein: Es war einfach nicht zu verstehen. Die Corona-Runde hatte sich zuvor auf ein Regelwerk verständigt, das sowohl für die Behörden als auch für jeden einzelnen Bürger schwer zu befolgen sein wird. Sicher, die Runde hatte es nicht leicht. Einerseits lässt sich die weitere Entwicklung der Pandemie derzeit schwer einschätzen, Vorsicht bleibt geboten. Andererseits haben die Bürger die Einschränkungen satt. Weder gegen die Realität des Virus noch gegen den Drang der Menschen nach Leben lässt sich regieren. Also stand am Ende der Beratungen ein Dokument der Zwiespältigkeit, das allem gerecht werden soll - indem es einen Weg zu Lockerungen aufzeigt, aber auch einen Weg zurück. Dabei haben sich die Teilnehmer der Runde allerdings verstrickt. Denn wieso bleibt es den Ländern überlassen, ob sie beim Unterschreiten der jeweiligen Werte lockern oder nicht? Und wie soll man vernünftigerweise erklären, dass bei einem Inzidenzwert von 50 nun fröhlich geöffnet werden kann - wo dieser Wert vor einem Jahr noch als Katastrophe und Grund für den harten Lockdown galt? Und wohin ist der Wert 35 verschwunden, der noch vor Kurzem als neue Grenze des Vertretbaren verkündet worden war? Man kann dazu zwar auf die nun steigende Zahl an Tests verweisen, die zu höheren Fallzahlen führt. Aber was ist, wenn die Inzidenz über 100 steigt? Liegt das dann nicht auch daran? Der Politik fällt ein Fehler auf die Füße: die reine Orientierung am Inzidenzwert.
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