DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang im Januar etwas höher als erwartet
Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Januar besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 2,5 (Dezember: 6,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Zuwachs von 2,8 Prozent.
VP Bank: Auslandsnachfrage stützt deutsche Industrie
Der unerwartet deutliche Anstieg der Auftragseingänge im Januar zeigt nach Aussage der liechtensteinischen VP Bank, wie stark die deutsche Industrie gegenwärtig von der Auslandsnachfrage gestützt wird. "Deutschland profitierte bereits im vergangenen Jahr von einer starken chinesischen Nachfrage, ohne dies sähe die ohnehin verheerende Bilanz des Jahres 2020 noch schlimmer aus", schreibt Chefvolkswirt Thomas Gitzel in einem Kommentar.
Deutscher Industrieumsatz sinkt im Januar um 1,1 Prozent
Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Januar gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts verringerten sich die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent. Der für Dezember zunächst vorläufig gemeldete Anstieg von 1,9 Prozent wurde auf 2,0 revidiert. Auf Jahressicht sanken die Umsätze um 2,2 Prozent.
Powell will keine Verschärfung der Finanzbedingungen zulassen
Fed-Chef Jerome Powell hat versichert, dass die Zentralbank sich nicht zurücklehnen und eine Verschärfung der Finanzmarktbedingungen zulassen wird. "Ich wäre besorgt über ungeordnete Bedingungen auf den Märkten oder eine anhaltende Verschärfung der finanziellen Bedingungen, die das Erreichen unserer Ziele gefährdet", sagte Powell während eines Webinars des Wall Street Journal. Powell betonte erneut, dass die Fed bei der für dieses Jahr erwarteten höheren Inflation "geduldig" sein werde und sagte, dass es sich wahrscheinlich um einen "einmaligen" Effekt handelt und nicht um Preissteigerungen, die Jahr für Jahr anhalten.
China legt Wachstumsziel für 2021 auf mindestens 6 Prozent fest
Die chinesische Führung hat der Wirtschaft des Landes ein relativ moderates Wachstumsziel verordnet. Wie Premierminister Li Keqiang mitteilte, soll das Bruttoinlandsprodukt 2021 um 6 Prozent oder mehr wachsen. Das Ziel liegt unter den Erwartungen der meisten Ökonomen, die für die chinesische Wirtschaft dieses Jahr ein Plus von 8 Prozent oder mehr prognostiziert haben. Dann wiederum hatten viele Ökonomen vermutet, dass die Führung in Peking komplett auf ein numerisches Wachstumsziel verzichten würde, wie sie es im vergangenen Jahr aufgrund der pandemiebedingten Unsicherheiten getan hat.
Chef der Demokratischen Partei in Italien tritt zurück
Der Chef der an der italienischen Einheitsregierung beteiligten Demokratischen Partei (PD), Nicola Zingaretti, ist zurückgetreten. Er sei "beschämt" wegen der PD, schrieb der scheidende Vorsitzende der Mitte-Links-Partei auf Facebook. Er warf der Parteiführung vor, sich eher mit internen Grabenkämpfen als mit nationalen Herausforderungen wie der Corona-Pandemie zu beschäftigen.
Erstmals EU-Export von Corona-Impfstoff blockiert
In der EU ist erstmals der Export von Corona-Impfstoff in einen Drittstaat blockiert worden. Italien habe eine Lieferung mit 250.000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an Australien gestoppt, teilte das italienische Außenministerium mit. Die Dosen stammen aus einer Fabrik in Italien, die von Astrazeneca betrieben wird. Die EU stimmte der Anordnung aus Rom demnach zu.
Australien reagiert gelassen auf Italiens Export-Blockade für Corona-Impfstoff
Die australische Regierung hat gelassen auf die Exportblockade für den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca durch Italien reagiert. Die von Italien blockierte Lieferung von 250.000 Impfstoffdosen sei ohnehin nicht für die Verteilung in den nächsten Wochen eingeplant gewesen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Canberra. Das Land hatte bereits zuvor 300.000 Astrazeneca-Impfdosen erhalten, deren Verteilung am Freitag beginnen sollte. Ab Ende des Monats soll zudem die Produktion von Astrazeneca-Impfstoff in Australien selbst anlaufen.
USA setzen Strafzölle gegen Großbritannien für vier Monate aus
Die USA haben vorübergehend die Zölle auf Scotch, Käse, Kaschmirpullover und andere Konsumgüter aus Großbritannien ausgesetzt, da die beiden Länder daran arbeiten, den langjährigen Handelsstreit über Flugzeug-Subventionen beizulegen. Die Entscheidung, die 25-prozentigen Zölle auszusetzen, wurde in einer gemeinsamen Erklärung beider Regierungen bekannt gegeben.
USA hoffen auf erhöhte Kooperationsbereitschaft des Iran
Nach dem Entgegenkommen der Europäer im Ringen um das Internationale Atomabkommen hoffen die USA auf eine erhöhte Kooperationsbereitschaft des Iran. US-Außenamtssprecher Ned Price sagte in Washington, die USA würde nun mit "großem Interesse" verfolgen, ob Teheran zu "glaubwürdigen, konkreten Fortschritten" bereit sei. Ziel sei ein "konstruktiver Dialog". Die US-Regierung sei "erfreut" über den Ausgang eines Treffens der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien, sagte Price.
USA verhängen weitere Sanktionen gegen Militärjunta in Myanmar
Die USA haben ihre Sanktionen gegen die Militärjunta in Myanmar weiter verschärft. Die neuen Strafmaßnahmen seien eine Reaktion auf die "schockierende und tödliche Gewalt" gegen Demonstranten, erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Er rief zur "Wiederherstellung der Demokratie" in Myanmar auf. Nach Angaben des Handelsministeriums verhängten die USA neue Exportbeschränkungen gegen Myanmar.
Peking will Wahlen in Hongkong stärker kontrollieren
China will Wahlen in der Sonderverwaltungszone Hongkong künftig stärker kontrollieren. Laut einem Gesetzesentwurf sollen Kandidaten für das Hongkonger Parlament in Zukunft von einem Peking-treuen Wahlkomitee nominiert werden, wie der Vize-Vorsitzende des Ständigen Ausschusses, Wang Chen, beim Treffen des Nationalen Volkskongresses in Peking erklärte. Das einwöchige Treffen des Parlaments der Volksrepublik mit rund 3.000 Abgeordneten findet einmal im Jahr statt.
+++ Konjunkturdaten +++
Philippinen Verbraucherpreise Feb +4,7% gg Vorjahr (PROG +4,5%)
Philippinen Verbraucherpreise Kernrate Feb +3,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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March 05, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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