
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
VDMA: Rückschlag beim Ordereingang im Januar
Nach drei Monaten in Folge mit einstelligen Zuwächsen haben die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer zum Jahresauftakt einen Rückschlag in ihren Orderbüchern erlitten. Im Januar blieben die Auftragseingänge um real 10 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Aus der Sicht des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) kam der Rückgang allerdings wenig überraschend. "Da es im Januar 2020 ungewöhnlich hohe Aufträge für Großanlagengeschäfte aus dem In- und dem Ausland gegeben hatte, lag die Messlatte für den Vorjahresvergleich sehr hoch", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Umfrage: Globale Geschäftsperspektiven erreichen Tiefpunkt
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie belasten weiterhin das Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen. Mehr als drei Viertel ist von Reiseeinschränkungen betroffen, 69 Prozent leiden unter abgesagten Messen und Veranstaltungen, wie aus der Umfrage "Going International 2021" des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter rund 2.400 deutschen Betrieben hervorgeht. Fast die Hälfte muss Investitionen streichen oder verschieben, 44 Prozent verzeichnen weniger Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen.
Österreichs BIP schrumpft 2020 mit Rekordwert von 6,6 Prozent
Die österreichische Wirtschaftsleistung hat im Corona-Jahr 2020 ein Rekordminus verzeichnet. Wie die Statistik Austria berichtete, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,6 Prozent. Das ist der markanteste Rückgang seit 1945. Das BIP fiel damit um 2,8 Prozentpunkte stärker als im Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009.
Commerzbank: EZB ändert ihre Geldpolitik nicht
Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert erwartet, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seinen Beratung in der nächsten Woche keine Änderung seiner Geldpolitik beschließen wird. Gleichwohl nimmt Schubert an, dass die EZB auf den viel diskutierten Anstieg der Staatsanleiherenditen reagieren wird oder schon reagiert hat. "Da die EZB immer wieder die Flexibilität ihres Notfallankaufprogramms PEPP hervorhebt, könnte sie damit schon vorher beginnen bzw. bereits begonnen haben", schreibt Schubert unter Bezugnahme auf Forderungen nach höheren PEPP-Käufen.
Deutsche Bank: Chinas Geld- und Fiskalpolitik wird maßvoller
Chinas Volkskongress hat für die Jahre bis 2026 ein jährliches Wachstumsziel von "mindestens 6 Prozent" ausgegeben, während Yi Xiong, der China-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, mit 7 bis 7,5 Prozent gerechnet hatte. "Das signalisiert, dass China eine maßvollere Geld- und Fiskalpolitik als bisher betreiben wird", schreibt Volkswirt Jim Reid in einem Kommentar. Red weist außerdem darauf hin, dass China das Haushaltsdefizit im Fiskaljahr 2021 auf 3,2 (2020: 3,6) Prozent verringern will. Das deute makroökonomisch in die gleiche Richtung.
Spahn: Mehr als genug Corona-Schnelltests in den Lagern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor dem Beginn kostenloser Coronavirus-Schnelltests für alle Bürger ab Montag betont, dass ausreichend Tests verfügbar seien. Ab Montag finanziere der Bund für alle Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal pro Woche einen Test, und dies werde "zügig" anlaufen. "Von diesen Schnelltests sind mehr als genug da", hob Spahn bei einer Pressekonferenz in Berlin hervor. Die Lager seien voll.
Bundesrat beschließt Corona-Steuerhilfen für Familien und Betriebe
Nur eine Woche nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat dem Dritten Corona-Steuerhilfegesetz zugestimmt, das Familien und Unternehmen bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie unterstützen soll. Es kann daher nach Unterzeichnung durch den Bundespräsident und Verkündung im Bundesgesetzblatt wie geplant in Kraft treten, teilte die Länderkammer mit. Mit dem Gesetz werden Familien, Gaststätten sowie verlustmachende Gewerbe steuerlich entlastet. Familien sollen auch 2021 einen Kinderbonus von 150 Euro für jedes kindergeldberechtigte Kind bekommen.
Gericht: Verfassungsschutz darf AfD vorerst nicht als Verdachtsfall einstufen
Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die AfD vorerst nicht als Verdachtsfall einstufen oder so behandeln. Das entschied das Verwaltungsgericht Köln in einem sogenannten Hängebeschluss und gab damit einem Antrag der AfD statt. Der Beschluss ist zunächst eine Zwischenentscheidung und gilt so lange, bis das Gericht über einen entsprechenden Eilantrag der Partei entscheidet.
US-Republikaner verzögern Debatte über Bidens Corona-Hilfspaket
Die US-Republikaner versuchen mit allen Mitteln, die Verabschiedung des billionenschweren Corona-Hilfspakets von Präsident Joe Biden durch den Senat hinauszuzögern. Vizepräsidentin Kamala Harris musste am Donnerstag (Ortszeit) ihre Stimme in die Waagschale werfen, um überhaupt den Beginn der Debatte zu ermöglichen. Daraufhin forderte der republikanische Senator Ron Johnson, der 628 Seiten umfassende Gesetzestext müsse in voller Länge verlesen werden.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Feb 914,191 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Jan 896,791 Mrd CHF
Schweden 4Q Leistungsbilanz Überschuss 57,4 Mrd SEK
Brasilien Industrieproduktion Jan +0,4% gg Vormonat - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Jan +2,0% gg Vorjahr - IBGE
DJG/DJN/AFP/apo
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March 05, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
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