DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:14 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Indikation 3.875,00 +0,03% +3,86% Euro-Stoxx-50 3.801,72 +0,41% +7,01% Stoxx-50 3.255,91 +0,17% +4,75% DAX 14.488,06 +0,35% +5,61% FTSE 6.715,31 -0,22% +4,18% CAC 5.958,27 +0,56% +7,33% Nikkei-225 29.036,56 +0,03% +5,80% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 171,16 -0,07
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,28 64,01 +0,4% 0,27 +32,0% Brent/ICE 67,66 67,52 +0,2% 0,14 +30,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.711,07 1.715,90 -0,3% -4,83 -9,8% Silber (Spot) 25,68 25,98 -1,1% -0,29 -2,7% Platin (Spot) 1.166,40 1.174,25 -0,7% -7,85 +9,0% Kupfer-Future 4,06 4,02 +0,9% +0,04 +15,3%
Am Ölmarkt zeigen sich die Preise stabil. Die Blicke der Marktteilnehmer richten sich auf die am Nachmittag anstehenden offiziellen Daten zu den US-Öllagerbeständen. Die am Vorabend vom privaten Branchenverband API veröffentlichten Daten zeigten einen deutlichen Anstieg bei den US-Ölvorräten. Allerdings verringerten sich zugleich die Benzinvorräte ebenfalls deutlich.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach der kräftigen Erholungsrally der Technologiewerte am Vortag, werden die US-Börsen am Mittwoch zurückhaltend erwartet. Der Termin-Kontrakt auf den S&P-500-Index notiert vorbörslich kaum verändert, der auf den technologielastigen Nasdaq gibt um 0,3 Prozent nach. Technologiewerte, die am Montag noch abverkauft wurden, hatten am Dienstag ein fulminantes Comeback hingelegt. Grund hierfür waren wieder sinkende Marktzinsen. Zuvor hatten gestiegene Inflationserwartungen für einen deutlichen Anstieg bei den US-Anleiherenditen gesorgt, was den Technologiesektor, aus Sorge vor steigenden Kapitalkosten, erheblich unter Druck gesetzt hatte. Das von US-Präsident Joe Biden auf den Weg gebrachte 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket befindet sich derweil auf der Zielgeraden. Angesichts der Inflationssorgen am Markt steht die Veröffentlichung der Verbraucherpreise für Februar im Fokus der Anleger.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
14:00 DE/Bayer AG, virtueller Kapitalmarkttag (bis 11.3.) mit
Strategie-Update
18:30 IT/Pirelli & C. SpA, Jahresergebnis, Mailand
22:02 US/Oracle Corp, Ergebnis 3Q, Redwood Shores
Außerdem im Tagesverlauf:
- DE/MTU Aero Engines AG, Geschäftsbericht 2020, München
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Verbraucherpreise Februar PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,7% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+1,4% gg Vj Verbraucherpreise Kernrate PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,3% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+1,4% gg Vj 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Mit den Kursen geht es an Europas Börsen am Mittwochmittag leicht nach oben. Die Anleger gehen fest davon aus, dass das US-Konjunkturprogramm durchgewunken wird. Gestützt wird die Stimmung zusätzlich durch den Anleihemarkt, der Entspannungssignale aussendet. Nach Zahlen-Vorlage geht es für Adidas um 5,8 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten von Baader den Dividendenvorschlag heraus, mit 3 Euro übertreffe er die Prognose der Analysten sowie die Konsenserwartungen erheblich. Die Ergebnisse von Inditex (-0,1%) sind der Royal Bank of Canada (RBC) zufolge dagegen schwächer als geschätzt ausgefallen. Allerdings überrasche die Dividende positiv. Der Stahlhändler Klöckner & Co (-1,3%) hat vergangenes Jahr wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie und Restrukturierungskosten erneut einen Millionenverlust verzeichnet. Für das laufende Jahr zeigte sich der Konzern jedoch optimistisch. Brenntag (+4,1%) hat sich laut DZ Bank im Umfeld der Covid-19-Krise überraschend gut geschlagen. Die kräftigen Cashflows spiegelten sich in einem überraschend hohen Dividendenvorschlag von 1,35 Euro wider. Bouygues hat 12 Millionen Alstom-Aktien im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens verkauft - das ist etwas mehr als die Hälfte seiner Beteiligung an dem Bahntechnikkonzern. Nach Abschluss der Transaktion sinkt die Alstom-Beteiligung von Bouygues auf 3,12 Prozent. Alstom verlieren 1 Prozent. "Diese Nachricht kommt überraschend", so ein Marktteilnehmer zu der Meldung, dass der LPKF-CEO Bendele das Unternehmen bereits Ende April 2021 verlässt. Bendele habe LPKF neu aufgestellt und die Investoren mit seiner Strategie in den Bann gezogen. LPKF verlieren 10,7 Prozent. Die Aktie von Nanorepro gewinnt 10,1 Prozent, nachdem das Unternehmen einen großen Auftrag erhalten hat.
DEVISEN
zuletzt +/- % Mi, 8:04 Uhr Di,17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1889 -0,12% 1,1877 1,1889 -2,7% EUR/JPY 129,36 +0,15% 129,23 129,10 +2,6% EUR/CHF 1,1075 +0,31% 1,1043 1,1046 +2,5% EUR/GBP 0,8572 +0,06% 0,8563 0,8557 -4,0% USD/JPY 108,80 +0,25% 108,84 108,59 +5,3% GBP/USD 1,3869 -0,16% 1,3862 1,3894 +1,5% USD/CNH (Offshore) 6,5195 +0,01% 6,5207 6,5250 +0,3% Bitcoin BTC/USD 54.998,24 +0,34% 54.003,00 53.990,00 +89,3%
Nach dem Rücksetzer am Dienstag zeigt sich der Dollar etwas fester. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Trotz guter Vorgaben der Wall Street haben die Börsen in Ostasien zur Wochenmitte lediglich uneinheitlich tendiert. Dabei waren vielfach Anfangsgewinne im Verlauf verlorengegangen. Größere Abgaben verzeichneten der Kospi in Seoul und die Börse in Sydney. Marktteilnehmer in Seoul sahen das mittlerweile bereits fünfte Tagesminus in Folge auch im Zusammenhang mit dem Verfall von Futures und Optionen am Donnerstag. In Schanghai konnte selbst eine leichte Erholung des Marktbarometers von den kräftigen Einbußen seit Wochenbeginn nicht durchgehalten werden. Nach dem Kursfeuerwerk bei den US-Technologieaktien wurden in der gesamten Region Technologietitel favorisiert. In Tokio fanden sich Lasertec (+3,7%) und Fanuc (+3,3%) unter den größeren Gewinnern. Tendenziell abgegeben wurden Papiere aus dem Finanzsektor, die vom jüngsten Renditeanstieg profitiert hatten. Dai-ichi Life und Resona verbilligten sich um je knapp 2 Prozent. In Hongkong schnellten die Kurse der Technologieaktien Meituan, Tencent und Sunny Optical nach oben. Gesucht waren daneben Aktien aus dem Biopharmasektor wie Wuxi Biologics, CSPC Pharmaceutical und Sino Biopharmaceutical, die sich um bis zu 5,7 Prozent verteuerten. China Telecom (+0,4%) profitierten nur leicht von einer Hochstufung der Aktie durch Nomura auf "Kaufen". In Sydney belasteten sinkende Eisenerz- und Ölpreise die Kurse im Rohstoffsektor. Der Subindex der Energieaktien verlor 3,0 Prozent, der Index der Rohstofftitel 2,5 Prozent. Fortescue und Rio Tinto büßten sogar 8,3 bzw. 5,5 Prozent ein. Für die schwächere Tendenz des Gesamtmarktes zeichneten hier aber auch die schwer gewichteten Bankaktien verantwortlich, deren Subindex um 1,3 Prozent nachgab. Afterpay legten um 7,5 Prozent zu, nachdem der Bezahldienstleister nun auch die noch fehlende Zustimmung Spaniens zur Übernahme des europäischen Wettbewerbers Pagantis erhalten hatte.
CREDIT
Die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt sinken zur Wochenmitte leicht. Die Nachrichtenlage ist derweil konstruktiv. Die Impulse aus der Berichtssaison dünnen zwar so langsam aus, mehrheitlich ist sie in Europa aber überzeugend verlaufen. Positiv für die Risikoneigung dürfte zudem aufgenommen werden, wenn im Tagesverlauf das 1,9 Billionen schwere Corona-Hilfspaket von der US-Regierung endlich durchgewunken wird, von dem vor allem traditionelle Branchen wie auch der Konsum profitieren sollten. Optimistische Töne gibt es zudem von der OECD. Die Industriestaaten-Organisation geht trotz der derzeit vielerorts noch andauernden Corona-Krise davon aus, dass die Weltwirtschaft ihr Vorkrisenniveau schon zur Jahresmitte wieder erreichen wird. Und dann tritt bereits die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag in den Fokus. Hier werden Hinweise erhofft, wie die EZB einen übermäßigen Renditeanstieg und damit eine Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen vermeiden möchte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Adidas setzt sich ambitionierte Umsatz- und Gewinnziele bis 2025
Adidas setzt sich ambitionierte Ziele für die kommenden fünf Jahre, um Umsatz und Profitabilität zu steigern und Marktanteile zu gewinnen. Der Konzern will dabei digital agiler und nachhaltiger werden, die Marke Adidas stärken und Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe signifikant partizipieren lassen. Im Zeitraum 2021 bis 2025 soll unter anderem der Umsatz währungsbereinigt im Schnitt um 8 bis 10 Prozent pro Jahr steigen.
Adidas verdient weniger - will 2021 bei Gewinn und Umsatz zulegen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 10, 2021 07:16 ET (12:16 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Adidas hat im Schlussquartal deutlich weniger verdient aber den währungsbereinigten Umsatz leicht gesteigert. Unter anderem spürte der Herzogenauracher Sportartikelhersteller die erneute Verschärfung coronabedingter Ladenschließungen im November und Dezember. Im Gesamtjahr 2020, das einen tiefen Verlust im zweiten Quartal beinhaltet, waren die Rückgänge bei Gewinn und Umsatz noch ausgeprägter.
Thyssenkrupp Steel baut weitere 750 Stellen ab
Nach der Entscheidung zur Fortführung des Stahlgeschäfts von Thyssenkrupp unter dem Dach des Mutterkonzerns hat sich das Duisburger Tochterunternehmen mit der IG Metall auf den Abbau von weiteren 750 Stellen in den nächsten zweieinhalb Jahren geeinigt. Dies sieht eine Ergänzung zum bestehenden Zukunftspakt Stahl vor, in dem bereits ein Abbau von 3.000 Stellen vorgesehen ist.
Brenntag peilt größere Zukäufe an - China bevorzugt
Der Chemiehändler Brenntag wird nach einer deutlichen Zurückhaltung beim Zukauf von Unternehmen im vergangenen Jahr wieder zu jährlichen M&A-Aufwendungen in der Größenordnung von 200 bis 250 Millionen Euro zurückkehren. CEO Christian Kohlpaintner sagte in der Bilanzpressekonferenz, Übernahmen spielten weiter eine tragende Rolle bei der Unternehmensentwicklung. 2020 hat das Unternehmen nur drei Zukäufe für 46 Millionen Euro abgeschlossen.
Klöckner nach Millionenverlust zuversichtlich für 2021
Der Stahlhändler Klöckner hat vergangenes Jahr wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie und Restrukturierungskosten erneut einen Millionenverlust verzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich der Nettoverlust, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Eine Dividende soll es daher nicht geben. Für das laufende Jahr zeigte sich der Duisburger Konzern aber optimistisch.
Geberit will mehr Dividende zahlen - kein Ausblick für 2021
Geberit hat das Pandemie-Jahr 2020 mit leicht rückläufigem Gewinn abgeschlossen und will seine Dividende etwas anheben. Das Schweizer Sanitärtechnikunternehmen gab angesichts der fortbestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit Covid-19 aber keine Prognose ab. Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 11,40 Schweizer Franken bekommen, wie Geberit bei Vorlage der Zahlen erklärte. Das wären 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Anglo-American-Tochter De Beers sieht weiter starke Diamanten-Nachfrage
Die Corona-Pandemie hat der Diamanten-Nachfrage beim Rohstoff- und Bergbaukonzern Anglo American in diesem Jahr bislang keinen Abbruch getan. Wie die Anglo American plc mitteilte, waren die Rohdiamanten-Verkäufe bei ihrer Mehrheitsbeteiligung De Beers im zweiten Verkaufszyklus 2021 auf Jahressicht 52 Prozent höher.
Inditex will Dividende für Corona-Jahr 2020 verdoppeln
Die spanische Textilhandelskette Inditex hat im vergangenen Jahr deutliche coronabedingte Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen müssen. Der sprunghafte Anstieg des Online-Handels war hingegen ein Lichtblick im von der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Geschäftsschließungen geprägten Jahr 2020. Trotz der Einbußen sollen die Aktionäre für 2020 eine doppelt so Dividende erhalten wie im Jahr davor.
Just Eat Takeaway weitet Nettoverlust 2020 aus
Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway ist im vergangenen Jahr aufgrund von Zukäufen und damit verbundenen Integrationskosten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Just Eat Takeaway.com NV, die dabei ist, ihren US-Wettbewerber Grubhub zu übernehmen, häufte im Jahr 2020 nach eigenen Angaben unterm Strich einen Verlust von 151 Millionen Euro an, und damit 36 Millionen mehr als im Jahr 2019.
JP Morgan kommt Apollo bei Greensill in die Quere - Kreise
JP Morgan Chase & Co will laut informierten Personen Kunden des insolventen Finanz-Startups Greensill Capital abwerben. Damit könnte die nach Vermögenswerten größte US-Bank die Pläne des Investors Apollo Global Management durchkreuzen, der mit Greensill über einen Kauf des operativen Geschäftes verhandelt. JP Morgen tut sich demnach mit der Technologieplattform Taulia Inc. zusammen, von der viele Kunden zu Greensill kamen. Die Bank werde 3,8 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen, um Deals für die ehemaligen Greensill-Kunden auf der Taulia-Plattform zu finanzieren, sagten die Informanten. Es werde erwartet, dass andere Banken sich an der Aktion beteiligen und später weitere Mittel zur Verfügung stellten.
IPO/Onlinehändler Coupang könnte mit 58 Mrd Dollar bewertet werden
Der südkoreanische Online-Versandhändler Coupang hat die Preisspanne bei dem milliardenschweren Börsengang in New York angehoben. Das Unternehmen, das von der Softbank Group Corp unterstützt wird, will die Aktien nun zu je 32 bis 34 US-Dollar ausgeben. Bisher lag die Spanne zwischen 27 und 30 Dollar. Am oberen Ende der neuen Preisspanne würde die Coupang Inc auf eine Bewertung von mehr als 58 Milliarden Dollar kommen.
Softbank investierte nochmals 400 Mio Dollar in Greensill - Kreise
Dem japanischen Technologiekonzern Softbank drohen größere Verluste durch die Insolvenz des Finanz-Startups Greensill als bislang bekannt. Der Vision Fund des Konzerns hat Ende vergangenen Jahres nochmals mindestens 400 Millionen US-Dollar in Greensill Capital investiert, wie informierte Personen sagten. Die Finanzspritze, über die noch nicht berichtet wurde, kam zu den 1,5 Milliarden Dollar hinzu, die der Fonds im Jahr 2019 in Greensill investiert hat.
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March 10, 2021 07:16 ET (12:16 GMT)
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