Anzeige
Mehr »
Freitag, 25.07.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Richtig investiert verwandelt der Goldpreis jeden Euro in glänzendes Vermögen!
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
597 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Kronberger Kreis will von EZB mehr Regelbindung und Verhältnismäßigkeit

DJ Kronberger Kreis will von EZB mehr Regelbindung und Verhältnismäßigkeit

Von Hans Bentzien

KRONBERG (Dow Jones)--Der Kronberger Kreis, ein Zusammenschluss wirtschaftsliberaler Hochschulprofessoren, hat die Europäische Zentralbank (EZB) dazu aufgefordert, ihre Geldpolitik stärker an Regeln auszurichten, transparenter zu werden und mehr auf eine Verhältnismäßigkeit ihrer Politik zu achten. Die sechs Wirtschaftswissenschaftler und Juristen, darunter eine Frau, wollen im Detail, dass die EZB Pläne für einen langfristigen Abbau ihrer Staatsanleihebestände vorlegt, um das Risiko einer "fiskalischen Dominanz" zu vermindern. Zudem warnen sie vor einer "deutlichen Anhebung" des Inflationsziels und befürworten Prognosen des EZB-Rats.

"Eine fiskalische Dominanz der Geldpolitik muss vermieden werden", forderte Mitautor Volker Wieland, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die hohen staatlichen Schuldenquoten in der Eurozone setzten die EZB unter Druck, die Kosten der Schuldenfinanzierung niedrig zu halten. Dieser Druck gefährde die Unabhängigkeit der EZB und dürfe sie nicht dazu verleiten, ihre Krisenpolitik über die Corona-Krise hinaus fortzuführen. "Die EZB muss erklären, wie sie die hohen Staatsanleihebestände in ihrer Bilanz längerfristig reduziert", mahnte Wieland.

Feld: EZB muss Nebenwirkungen der Geldpolitik berücksichtigen 

Die EZB erhöht seit 2014 ihre Staatsanleihebestände, weil sie ihr Leitzinsinstrument nahezu ausgereizt hat. Lars P. Feld, Sprecher des Kronberger Kreises und seit 2008 dessen Mitglied, warnte davor, das hierarchische Mandat der EZB mit Priorisierung des Preisstabilitätsmandats in Frage zu stellen. "Die nachgeordnete Aufgabe, die Ziele der EU zu unterstützen, ist nicht als Mandat zu einer eigenständigen Wirtschaftspolitik zu verstehen, sondern als Pflicht, die Nebenwirkungen der Geldpolitik zu berücksichtigen", sagte Feld.

Die EZB prüft seit einiger Zeit ihre geldpolitische Strategie, wobei sowohl Preismessung als auch Inflationsziel und geldpolitische Instrumente auf den Prüfstand kommen. Feld sagte, anders als in den USA sei eine zusätzliche Fokussierung auf ein Vollbeschäftigungsziel nicht sinnvoll, da in den Euro-Mitgliedstaaten sehr grundsätzliche Unterschiede in der Arbeitsmarktverfassung und -politik bestünden und sich die Arbeitsmärkte sehr heterogen entwickelten. Wieland warnte davor, die Bilanz der Notenbank zur Finanzierung und Subvention von Klimaschutzprojekten einzusetzen.

Inflationsziel von knapp 2 Prozent weiter angemessen 

Der Kronberger Kreis hält ein Inflationsziel von nahe, aber unter 2 Prozent weiterhin für sinnvoll. Eine deutliche Erhöhung dieses Ziels wäre seiner Meinung nach nicht mehr mit dem Preisstabilitätsmandat vereinbar. Allerdings sollte die EZB weitere Inflationsmaße wie den Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP-Deflator) für ihre Entscheidungen und deren Kommunikation hinzuziehen. "Zudem sollte sich die EZB stärker an quantitativen Referenzwerten, wie Zinsregeln, und am M3-Geldmengenwachstum orientieren", forderte Wieland.

Darüber hinaus könne die Transparenz der Geldpolitik deutlich erhöht werden, etwa durch Veröffentlichungen von Umfragen und Prognosen des EZB-Rates. "Grundsätzlich gilt es, bei allen Maßnahmen zu berücksichtigen, dass die Unabhängigkeit der EZB und die Stabilität der Währungsunion gestärkt wird", sagte Feld.

Dem Kreis gehören neben den beiden zitierten Personen Ifo-Präsident Clemens Fuest, Justus Haucap, Direktor des Düsseldorfer Instituts für Wettbewerbsökonomie, Berthold U. Wigger, Finanzwissenschaftler vom Karlsruher Institut für Technologie und die Juristin Heike Schweitzer von der Berliner Humboldt-Universität an.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2021 07:45 ET (12:45 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung
Ende Mai leitete US-Präsident Donald Trump mit der Unterzeichnung mehrerer Dekrete eine weitreichende Wende in der amerikanischen Energiepolitik ein. Im Fokus: der beschleunigte Ausbau der Kernenergie.

Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket sollen Genehmigungsprozesse reformiert, kleinere Reaktoren gefördert und der Anteil von Atomstrom in den USA massiv gesteigert werden. Auslöser ist der explodierende Energiebedarf durch KI-Rechenzentren, der eine stabile, CO₂-arme Grundlastversorgung zwingend notwendig macht.

In unserem kostenlosen Spezialreport erfahren Sie, welche 3 Unternehmen jetzt im Zentrum dieser energiepolitischen Neuausrichtung stehen, und wer vom kommenden Boom der Nuklearindustrie besonders profitieren könnte.

Holen Sie sich den neuesten Report! Verpassen Sie nicht, welche Aktien besonders von der Energiewende in den USA profitieren dürften, und laden Sie sich das Gratis-PDF jetzt kostenlos herunter.

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.