
DJ Lagarde: Über PEPP-Käufe sollte EZB-Rat entscheiden
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte die Anhebung der laufenden Anleihekäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms (PEPP) nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht alleine vornehmen, sondern im EZB-Rat besprechen. Das und die kurz bevorstehenden makroökonomischen Projektionen des volkswirtschaftlichen Stabs hätten die Zentralbank davon abgehalten, das Kaufvolumen im Alleingang zu erhöhen, sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung. Es habe sich ganz klar um eine geldpolitische Angelegenheit gehandelt, sagte Lagarde.
In den vergangenen zwei Wochen hatten sich Analysten irritiert über das geringe Nettovolumen der wöchentlichen PEPP-Käufe von jeweils rund 12 Milliarden Euro geäußert. Zwar beinhaltet das PEPP keinen Zielwert für die Ankäufe, doch hatten EZB-Offizielle zeitgleich ihre Sorge über die gestiegenen Anleiherenditen und deren mögliche Auswirkungen für die Finanzierungsbedingungen von Realwirtschaft und Staaten ausgedrückt. Die EZB hat diese Finanzierungsbedingungen zum "Kompass" ihrer Geldpolitik erklärt.
Am Donnerstag hatte der EZB-Rat beschlossen, die Anleihekäufe unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP im nächsten Quartal deutlich anzuheben und flexibel auf Marktbedingungen zu reagieren. Damit soll einer unerwünschten Straffung der Finanzierungsbedingungen begegnet werden. Das Volumen der beiden Anleihekaufprogramme und die Leitzinsen blieben unverändert.
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March 11, 2021 09:03 ET (14:03 GMT)
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