DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.48 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.845,64 +0,67% +8,25% Stoxx50 3.275,07 +0,14% +5,37% DAX 14.569,39 +0,20% +6,20% FTSE 6.736,96 +0,17% +4,10% CAC 6.033,76 +0,72% +8,69% DJIA 32.606,19 +0,96% +6,53% S&P-500 3.953,28 +1,40% +5,25% Nasdaq-Comp. 13.402,74 +2,56% +3,99% Nasdaq-100 13.082,22 +2,59% +1,50% Nikkei-225 29.211,64 +0,60% +6,44% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 171,65% +19
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,80 64,44 +2,1% 1,36 +35,1% Brent/ICE 69,51 67,90 +2,4% 1,61 +34,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.724,54 1.726,60 -0,1% -2,07 -9,1% Silber (Spot) 26,14 26,28 -0,5% -0,14 -1,0% Platin (Spot) 1.200,50 1.206,23 -0,5% -5,73 +12,2% Kupfer-Future 4,14 4,04 +2,4% +0,10 +17,7%
Der Goldpreis reagiert nicht auf die Beschlüsse der EZB. Die Feinunze wird etwas belastet von positiven Arbeitsmarktdaten in den USA.
Die Erdölpreise ziehen indes kräftig an. Das Konjunkturpaket in den USA dürfte die Nachfrage stimulieren, heißt es. Überdies hat die Opec ihre Nachfrage-Prognosen erhöht.
FINANZMARKT USA
Die Rally der US-Aktienmärkte setzt sich fort. Zwar haben dieses Mal die Technologiewerte die Nase vorn, doch auch die Standardwerte liegen klar im Plus. Der Dow-Jones-Index steigt erstmals über 32.600 Punkte. Die Anleiherenditen verharren unter ihren jüngsten Hochs und stützen so den Technologiebereich am Aktienmarkt. Gestützt wird der Aktienmarkt weiterhin von den Hoffnungen, die Anleger mit dem auf den Weg gebrachten 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturpaket verbinden, das US-Präsident Joe Biden am Freitag zu unterzeichnen gedenkt. Rückenwind kommt zudem vom Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat etwas stärker abgenommen als erwartet. Die guten Daten drücken indes die Rentennotierungen leicht. Oracle brechen trotz insgesamt guter Geschäftszahlen um 7,3 Prozent ein. Beobachtern zufolge verfehlte das wichtige Cloud-Geschäft die Erwartungen, zudem liege der Umsatzausblick knapp unter Konsens. Fossil Group (-17%) berichtet über eine Einengung des Verlusts im vierten Quartal. Aber die Umsätze waren rückläufig. Bei Lendingclub (+7,4%) gingen die Einnahmen stärker als von Experten erwartet zurück. Cloudera knicken um 13,5 Prozent ein, nachdem die Geschäftszahlen die Erwartungen zwar übertroffen haben, der Ausblick die Schätzungen aber nicht erreichte. Beim Datenanalyseunternehmen Sumo Logic (-10,7%) geraten besser als prognostiziert ausgefallene Quartalszahlen in den Hintergrund, nachdem das Unternehmen zugleich die Übernahme der italienischen DF Labs angekündigt hat.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Aktienmärkte haben mancherorts neue Bestmarken gesetzt. Die EZB lieferte den entscheidenden Impuls für die Märkte. Während die meisten Marktteilnehmer mit Blick auf die jüngst gestiegenen Marktzinsen an den Anleihemärkten allenfalls mit einer verbalen Intervention der EZB gerechnet hatten, kündigte diese an, die PEPP-Anleihekäufe zeitweise hochzufahren. Renditen der Bundesanleihen sanken - im Gegenzug stieg der DAX auf Allzeithoch. Bankenwerte hatten die vergangenen Wochen zu den Profiteuren der steigenden Marktzinsen gezählt, nun wurden die Karten neu gemischt: der Sektor stellte mit einem Minus von 1,6 Prozent den Branchenverlierer in Europa. Die Quartalszahlen von Generali bewegten sich im Rahmen der Erwartungen. Positiv hob die Citigroup aber die Solvabilität-II-Quote hervor. Auch die Dividende lag 4 Prozent über Marktschätzung. Die Aktie gewann 0,9 Prozent. Belastet von Pandemie hat BMW 2020 angesichts rückläufiger Autoverkäufe deutlich weniger verdient. Der Gewinn brach um knapp ein Viertel ein, entsprechend soll die Dividende sinken. Der Kurs notierte 3,5 Prozent tiefer. Die von Pirelli (-0,9%) vorgelegten Geschäftszahlen bewegten sich derweil nach Einschätzung der Citigroup im Rahmen der Erwartungen. Astrazeneca (-2,5%) standen ebenfalls unter Druck. Dänemark und Norwegen haben die Impfungen mit dem Impfstoff des Pharmakonzerns ausgesetzt. In Dänemark gab es Berichte über "schwere Fälle der Bildung von Blutgerinnseln" bei Geimpften. Für Hugo Boss ging es nach Zahlenausweis um 3,6 Prozent nach unten. Bei Lanxess wurde der Ausblick bemängelt. Die Titel verloren 4,8 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:10 Uhr Mi,17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1974 +0,40% 1,1927 1,1891 -2,0% EUR/JPY 129,90 +0,45% 129,67 129,15 +3,0% EUR/CHF 1,1076 -0,11% 1,1092 1,1083 +2,5% EUR/GBP 0,8570 +0,11% 0,8554 0,8566 -4,0% USD/JPY 108,49 +0,05% 108,74 108,62 +5,0% GBP/USD 1,3971 +0,28% 1,3942 1,3882 +2,2% USD/CNH (Offshore) 6,4841 -0,20% 6,5009 6,5147 -0,3% Bitcoin BTC/USD 56.943,50 +0,02% 54.003,00 56.242,00 +96,0%
Der Euro zeigt sich erstaunlich gelassen nach der taubenhaften Ankündigung der EZB. Auf Tagessicht erholt er sich sogar, der Dollar-Index gibt 0,3 Prozent nach. Etwas gestützt wird die Gemeinschaftswährung von angehobenen Prognosen für die Entwicklung der Verbraucherpreise im Euroraum. Damit könnte eine Straffung der Geldpolitik früher erfolgen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die nach dem jüngsten Höhenflug weiter sinkenden Renditen insbesondere am US-Anleihemarkt haben an den Aktienmärkten für Kaufbereitschaft gesorgt. Als Treiber wirkte daneben, dass im US-Konkress Maßnahmenpaket der neuen US-Regierung nun endgültig unter Dach und Fach gebracht wurde. An den chinesischen Börsen zogen die Indizes nach einem verhaltenen Start besonders stark an, ebenso legte der südkoreanische Kospi kräftig zu, nachdem er an den fünf Tagen zuvor durchweg gefallen war. In Tokio legte der Nikkei-Index weniger stark zu, etwas gebremst vom zum Dollar zulegenden Yen. Starke Kursgewinne verzeichneten Halbleiteraktien wie SMIC (+9,7%) und Hua Hong Semiconductor (+12%), nachdem Arbeitsgruppen der jeweiligen Branchenverbände aus China und den USA Gespräche über Exportkontrollen sowie Handelsbeschränkungen aufgenommen haben. Das schüre Hoffnungen auf potenziell weniger strenge Kontrollen seitens der USA von aus China gelieferten Halbleitern. SK Hynix gewannen in Seoul 3,0 Prozent und LG Chem 5,4 Prozent. Samsung verteuerten sich um 1,4 Prozent. Zur guten Stimmung habe auch beigetragen, dass die Exporte Südkoreas an den ersten zehn Tagen im März um 25 Prozent gestiegen seien im Vergleich zum Vorjahr - getrieben besonders von der Nachfrage nach Halbleitern und Autos, hieß es. In Tokio schlossen Softbank 1,7 Prozent höher, nachdem die südkoreanische Coupang die Preisspanne ihres milliardenschweren Börsengangs angehoben hatte. Der Vision Funds von Softbank hält rund 35 Prozent an Coupang. Cathay Pacific stiegen in Hongkong nach Vorlage erwartet negativer Geschäftszahlen über 4 Prozent. Sydney beendete den Tag nur dank einer Schlussrally kaum verändert. Gebremst hätten insbesondere schwächere Kurse im Technologiesektor (-1,6%), für den es erneut negative Vorgaben aus den USA gegeben habe, so Händler.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Deutsche Bank holt scheidenden VW-CFO Witter in den Aufsichtsrat
Die Deutsche Bank hat einen Nachfolger für das Aufsichtsratsmitglied Alexander Schütz gefunden. Wie das Institut mitteilte, wurde der scheidende Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter für das Aufsichtsgremium nominiert. Schütz, der wegen seines Mail-Austauschs mit dem damaligen Wirecard-Chef Markus Braun in die Kritik geraten war, hatte am Vorabend angekündigt, sein Mandat zur Hauptversammlung Ende Mai niederzulegen.
DHL Express startet neues Logistikzentrum in Mailand-Malpensa
Die Deutsche-Post-Tochter DHL Express hat ihr neues Logistikzentrum am Mailänder Flughafen Malpensa in Betrieb genommen. Investiert wurden 110 Millionen Euro in das Drehkreuz, unter anderem in neue Sortier- und Scansysteme, mit denen mehr als 38.000 Sendungen pro Stunde bearbeitet werden und täglich mehr als 30 Flüge abgefertigt werden können.
Renault will gesamten Daimler-Anteil abstoßen
Renault will seinen gesamten Anteil an Daimler im Rahmen eines beschleunigten Bieterverfahrens verkaufen. Das beschleunigte Bookbuilding soll sofort beginnen, das Settlement werde spätestens am 16. März erwartet, teilte die Renault SA mit. Renaults Anteil an Daimler entspricht laut Mitteilung etwa 1,54 Prozent des Daimler-Aktienkapitals.
RWE baut schwimmende Photovoltaikanlage in den Niederlanden
Der Energiekonzern RWE geht aufs Wasser und errichtet erstmals eine schwimmende Photovoltaikanlage. Das Floating-Solarprojekt soll in den Niederlanden mit einer installierten Leistung von 6,1 Megawatt Peak (MWp) bis Ende 2021 fertiggestellt werden.
Kein Schadenersatz wegen Thermofenster bei Autokauf nach Bekanntwerden des Dieselskandals
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 11, 2021 12:51 ET (17:51 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Ein Volkswagen-Käufer, der sein Auto nach Bekanntwerden des Dieselskandals erworben hat, hat keinen Anspruch auf Schadenersatz wegen eines sogenannten Thermofensters. VW habe sich hier nicht sittenwidrig verhalten, teilte am Donnerstag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe in einer ersten Entscheidung zu einem solchen Fall mit. Er wies die Beschwerde zurück, mit der der Kläger eine Zulassung der Revision erreichen wollte. (Az. VI ZR 889/20)
EMA sieht kein erhöhtes Blutgerinnsel-Risiko durch Corona-Impfungen
Das Risiko von Blutgerinnseln erhöht sich nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) durch eine Corona-Impfung nicht. Nach bisherigen Erkenntnissen sei "die Zahl der thromboembolischen Ereignisse bei geimpften Menschen nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung", teilte die EMA am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Zuvor hatten Dänemark und Norwegen den Gebrauch des Astrazeneca-Impfstoffs wegen eines befürchteten Zusammenhangs zwischen einer Impfung und einem Blutgerinnsel-Fall ausgesetzt.
Studie: Biontech-Impfstoff schützt zu 97% vor symptomatischen Erkrankungen
Eine Datenauswertung zur Corona-Impfkampagne in Israel hat nach Angaben der Unternehmen Biontech und Pfizer die hohe Wirksamkeit ihres Vakzins bestätigt. Der Impfstoff schütze zwei Wochen nach Verabreichung der zweiten Dosis zu mindestens 97 Prozent vor symptomatischen Erkrankungen, schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen, teilten die Mainzer Firma Biontech und ihr US-Partner Pfizer am Donnerstag mit.
Deutz erweitert Vorstand
Der Motorenbauer Deutz hat ein zusätzliches Vorstandsmitglied berufen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Markus Müller ab dem 15. März in seiner Funktion als Chief Technology Officer (CTO) den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) verantworten.
Salzgitter-CEO: Produzieren ab 2022 grünen Stahl
Salzgitter wird ab dem nächsten Jahr an seinem Hauptstandort ersten Stahl mit grünem Wasserstoff herstellen, der auf dem Werksgelände erzeugt wird. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann warnte bei der Inbetriebnahme der Anlage Windwasserstoff Salzgitter allerdings vor überzogenen Erwartungen. Noch auf mindestens 20 Jahre hinaus werde Salzgitter auf riesige Mengen Erdgas in der Stahlerzeugung angewiesen sein, prognostizierte er.
Masterflex verdient weniger - EBIT-Ausblick übertroffen
Masterflex hat im abgelaufenen Jahr operativ gut ein Drittel weniger verdient und auch weniger umgesetzt. Der operative Gewinn war aber besser als vom Unternehmen inklusive Corona-Auswirkungen erwartet, der Umsatzrückgang nicht so stark wie befürchtet.
British American Tobacco investiert in Cannabis-Firma
Das kanadische Cannabis-Unternehmen Organigram Holdings zählt fortan den Zigarettenhersteller British American Tobacco zu seinen Anteilseignern. Wie das in den USA börsennotierte Unternehmen mitteilte, übernimmt BAT für 221 Millionen kanadische Dollar bzw 177 Millionen US-Dollar einen Anteil von 19,9 Prozent an Organigram. Die Organigram-Aktie legt im vorbörslichen Handel um 47 Prozent zu.
Facebook nimmt nicht am Mobile World Congress in Barcelona teil
Der für Ende Juni geplante Mobile World Congress in Barcelona muss die weitere Absage eines Schwergewichts verkraften. Facebook wird wegen der Pandemie keine Vertreter zu der Mobilfunkmesse zu entsenden, teilte der US-Konzern dem Wall Street Journal mit. Zuvor hatten bereits Sony und der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson abgesagt.
EU-Kommission lässt Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson zu
Die EU-Kommission hat das Corona-Vakzin des US-Unternehmens Johnson & Johnson zugelassen. "Wir haben gerade die Verwendung von Johnson & Johnsons Impfstoff in der EU genehmigt", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte zuvor grünes Licht dafür gegeben.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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March 11, 2021 12:51 ET (17:51 GMT)
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