
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Industrie übertrifft Erwartungen im Januar
Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Januar stärker gesteigert als erwartet. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,8 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 0,1 Prozent höher. Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang um 2,3 Prozent gerechnet.
Spaniens Einzelhandel erleidet Rückschlag im Januar
Die Einzelhandelsumsätze in Spanien sind zu Jahresbeginn inmitten verschärfter Restriktionen zur Eindämmung des Coronavirus stark gesunken. Die Umsätze fielen im Januar saison- und kalenderbereinigt um 7,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistikamt INE mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit April 2020, als die Umsetzung einer nationalen Abriegelung die Wirtschaft des Landes zum Stillstand brachte.
Rabobank: Ausmaß der PEPP-Käufe vorerst unklar
Das Ausmaß der geplanten Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP bleibt nach Aussage der Rabobank vorerst unklar. Die Analysten verweisen auf widersprüchliche Meldungen von Nachrichtenagenturen. So berichte Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte Personen, dass das monatliche Kaufvolumen unter den im Frühjahr 2020 verzeichneten 100 Milliarden Euro, aber deutlich über den 60 Milliarden Euro von Februar liegen werde.
Spahn und RKI sehen noch angespannte Wochen in der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie wird nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Robert Koch-Institut (RKI) weiter angespannt bleiben. Das RKI sieht Deutschland am Beginn einer dritten Welle, die das letzte Drittel des Marathons gegen die Corona-Pandemie dargestellt. "Wir müssen uns noch auf einige sehr herausfordernde Wochen einstellen in denen wir weiter ringen um die richtige Balance zwischen dem notwendigen Gesundheitsschutz und der Normalität, nach der wir uns alle so sehnen", sagte Spahn.
Staatssekretär Bareiß wandte sich für Baku an deutsche Medizintechnikfirma
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), hat sich auf Bitten der aserbaidschanischen Regierung hin an ein deutsches Medizintechnikunternehmen gewandt, das Geschäfte mit dem autoritären Staat machte. Wie das Ministerium den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) mitteilte, hatte "ein Amtskollege aus Aserbaidschan" um eine "Sachverhaltsaufklärung" gebeten.
SPD will Transparenzregeln für Abgeordnete deutlich verschärfen - Bericht
Vor dem Hintergrund der Maskenaffäre und weiterer möglicher Korruptionsfälle in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion will die SPD die Transparenz- und Antikorruptionsregeln für Bundestagsabgeordnete deutlich verschärfen. Ein entsprechender Gesetzentwurf sehe dafür Änderungen im Abgeordnetengesetz, dem Strafgesetzbuch und dem Parteiengesetz vor, berichtete die Funke-Mediengruppe. So wolle die SPD-Fraktion bezahlte Beratertätigkeiten, die "in unmittelbarem Zusammenhang" mit der Ausübung des Mandats stehen, für Abgeordnete verbieten. Das beträfe laut SPD zum Beispiel die Politikberatung von Unternehmen.
Steinmeier nennt Verhalten in Maskenaffäre "schändlich"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich empört gezeigt über Abgeordnete des Bundestages, die sich an der Corona-Krise persönlich bereichert haben. Ihr Verhalten sei "schäbig" und "schändlich" und Gift für die Demokratie. Bei diesem Verhalten gehe es nicht nur um individuelles Fehlverhalten, sondern um das "Vertrauen in die Integrität des Staates und seiner Institutionen", betonte Steinmeier. "Deshalb verdienen die bekannt gewordenen Fälle persönlicher Bereicherung nicht nur Empörung - sie sind Gift für die Demokratie."
Regierung kritisiert USA, Großbritannien für Verhalten in Pandemie
Die Bundesregierung hat erneut die USA und Großbritannien für deren weitgehenden Exportstopp von Corona-Impfstoffen in der aktuellen Pandemie kritisiert. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, neben der Europäischen Kommission suche auch die Bundesregierung dazu Gespräche mit den Regierungen beider Ländern.
Union will Share-Deal-Regeln nur für Agrarland verschärfen
Der Umgang mit Steuertricks von Immobilieninvestoren, sogenannten Share Deals, sorgt für Streit in der großen Koalition. "Wir versuchen, eine Sonderregelung für die Landwirtschaft zu finden", sagte Olav Gutting, Berichterstatter der Unionsfraktion, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Da sind wir völlig bei Julia Klöckner." Die Bundeslandwirtschaftsministerin hatte gefordert, dass Grunderwerbsteuer schon beim Erwerb von Beteiligungen ab 75 Prozent fällig wird.
Deutschland und Saudi-Arabien schmieden Wasserstoff-Bündnis
Deutschland und Saudi-Arabien wollen enger bei der Erzeugung, Anwendung und dem Transport von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten. Dazu unterzeichneten Energieminister Peter Altmaier (CDU) und sein Amtskollege Abdulaziz bin Salman Al Saud am Donnerstag eine gemeinsame Absichtserklärung. "Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen und unsere Energiewende erfolgreich zu gestalten, ist Deutschland auf den Import von klimaneutralem Wasserstoff angewiesen", erklärte Altmaier.
Le Pen bringt sich für französische Präsidentenwahl in Stellung
Gut ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat sich die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen mit einem Fernsehinterview zur Hauptsendezeit in Stellung gebracht. Die Vorsitzende des Rassemblement National (Nationale Sammlungsbewegung, RN) sagte dem Sender BFM-TV in Paris, sie habe "keine Angst vor der Macht". Laut einer Umfrage für den Sender glaubt inzwischen fast jeder zweite Franzose an einen Sieg Le Pens gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Einzelhandelsumsatz Jan -0,2% gg Vm; -0,3% gg Vj
Mexiko Industrieproduktion Jan +0,2% gg Vormonat
Mexiko Industrieproduktion Jan -4,9% (PROG: -4,5%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.