BERN (dpa-AFX) - In der Schweiz stehen die für den 22. März in Aussicht gestellten Corona-Lockerungen angesichts der wieder steigenden Fallzahlen auf der Kippe. "Vieles deutet auf eine dritte Welle hin", schrieb die Regierung nach ihrer Sitzung am Freitag. Sie will mit den Kantonen dennoch über Lockerungsschritte diskutieren; die endgültige Entscheidung soll am 19. März fallen.
Tests werden ab kommenden Montag umsonst sein, bestätigte Gesundheitsminister Alain Berset. Bislang wurden die Kosten von oft rund 150 Euro für einen PCR-Test nur für Menschen übernommen, die Symptome einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus hatten.
Die Schweiz meldete am Freitag binnen 14 Tage pro 100 000 Einwohner 177,11 Corona-Infektionen. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen am Freitag bei 72,4.
Vergangene Woche hatte die Regierung vier Richtwerte genannt, von denen die Entscheidungen abhängen - drei davon lagen am Freitag noch über Niveau. Dabei geht es um die Veränderung bei den Neuinfektionen, die Reproduktionszahl, die Belegung der Intensivbetten und die Positivrate bei Tests.
Wenn die Richtwerte stimmen, sollen Gastro-, Freizeit-, Kultur- und Sportbetriebe am 22. März eingeschränkt wieder öffnen können. Restaurants und Bars sollen nur ihre Terrassen bewirtschaften können, und das mit begrenzter Gästezahl pro Tisch. Außerdem sollen sich wieder mehr als fünf Personen privat in Innenräumen treffen dürfen. Auch das Singen im Chor soll wieder erlaubt werden, ebenso Veranstaltungen mit Publikum von bis zu 150 Gästen im Freien, 50 Personen in Innenräumen. Hochschulen sollen wieder Präsenzunterrichts mit bis zu 15 Personen anbieten dürfen./oe/DP/jha