DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MOBILFUNK - Die Bundesregierung will mit dem offenen Mobilfunkstandard "Open Ran" Europas technologische Souveränität stärken. Zwei Milliarden Euro lässt sie sich das Vorhaben kosten, Kanzlerin Angela Merkel setzte sich erst kürzlich dafür persönlich in einem gemeinsamen offenen Brief mit den Regierungschefinnen aus Estland, Dänemark und Finnland ein. Doch Open Ran ist umstritten. Im Ergebnis könnte die Technologie sogar neue Abhängigkeiten für Europa schaffen. "Open Ran ist der erste Schritt hin zu einer Cloud-basierten Netzinfrastruktur", erläutert Tyson Barker, Technologieexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Dies werde den Markt zugunsten von Datenkonzernen aus den USA und China verändern. (Handelsblatt)
FIRMENPLEITEN - Seit Beginn der Coronakrise vor einem Jahr sind mehr als 16.000 Unternehmen pleite gegangen. Weitere 5.000 "Zombie-Firmen" würden über die ausgesetzte Pflicht zur Insolvenzanmeldung künstlich am Leben erhalten, schrieb Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, in einer am Sonntag veröffentlichten Studie. Die Pandemie habe fast alle Bereiche der Wirtschaft "ins Mark getroffen". (SZ)
KRANKENKASSEN - Die Ausgaben der Krankenkassen könnten in den kommenden Jahren stark wachsen, selbst ohne die Corona-Belastungen. Daher müssten entweder die Beiträge steigen oder die Bundeszuschüsse, heißt es in einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherungen. Bis 2030 dürften die Beiträge von heute 14,6 auf bis zu 20,6 Prozent klettern. (FAZ)
CUM EX - Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nach Informationen von Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR im Cum-Ex-Steuerskandal Geldwäsche-Anklage gegen den britischen Geschäftsmann Sanjay Shah erhoben, der in Dubai lebt. Shah soll mehr als 500 Millionen Euro an illegalen Erlösen aus Steuerbetrügereien in Dänemark und Belgien durch Deutschland geschleust haben. Shah bestreitet alle Vorwürfe. (SZ)
PERSONALVORSTAND - Nicht immer wird dem Bereich Personal auch der entsprechende Platz zugestanden, bemängelt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die der Süddeutschen Zeitung vorab vorlag. Die Stiftung untersuchte 677 große deutsche Unternehmen und kam zu dem Schluss: Jedes zweite hat keinen eigenständigen Personalvorstand. Na und, könnte man fragen, ist das denn notwendig? Ja, sagt der Autor der Studie, Jan-Paul Giertz, und bezeichnet die Ergebnisse seiner Forschung als "ernüchternd". (SZ)
MASKENAFFÄRE - In der Maskenaffäre der Unionsfraktion im Bundestag verschärft sich der Streit in der Koalition um Konsequenzen. Carsten Schneider, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, forderte am Sonntag unverzüglich weitere Aufklärungsarbeit von der Union. "Nach diesen neuen Enthüllungen braucht es konsequenterweise eine Abfrage von Laschet und Söder bei den Gliederungen von CDU und CSU nach verdächtigen Parteispenden, gerade auch knapp unter der anzeigepflichtigen Grenze", sagte Schneider der Süddeutschen Zeitung. "In jedem Fall muss diese Grenze künftig deutlich abgesenkt werden, wie die SPD-Fraktion vorgeschlagen hat. Ebenso müssen Nebeneinkünfte ab dem ersten Euro veröffentlicht werden." (Süddeutsche Zeitung)
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March 15, 2021 01:32 ET (05:32 GMT)
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