DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Industrie drosselt Produktion im Februar wider Erwarten
Die Industrie in den USA hat im Februar ihre Produktion wider Erwarten spürbar gedrosselt. Die Produktion fiel um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zugleich sank die Kapazitätsauslastung auf 73,8 Prozent, wie die Federal Reserve weiter mitteilte. Im Vorfeld hatten Ökonomen einen Anstieg der Produktion um 0,3 Prozent prognostiziert, für die Kapazitätsauslastung war ein Wert von 75,6 Prozent vorhergesagt worden. "Das strenge Winterwetter in der südlichen Zentralregion Mitte Februar war für den Großteil der Produktionsrückgänge verantwortlich", erklärte die Fed.
Umsätze der US-Einzelhändler fallen im Februar kräftig
Im Februar haben sich die Einkäufer in den USA bei den Einzelhandelsausgaben stark zurückgehalten, aber die Umsätze dürften sich verstärken, wenn die Pandemie abklingt und weitere Stimulusgelder verteilt werden. Die gesamten Umsätze der US-Einzelhändler fielen um 3,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet.
US-Importpreise steigen im Februar spürbar
Die US-Importpreise sind im Februar stärker gestiegen als erwartet. Die Einfuhrpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent nach einem Plus im Januar von 1,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten im Konsens eine Zunahme um 1,0 Prozent prognostiziert. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation.
Scholz: Regeln zu Steuerstundungen werden um drei Monate verlängert
Die in der Coronavirus-Pandemie zur Abmilderung wirtschaftlicher Folgen erlassenen Regelungen zur Steuerstundung werden um drei Monate verlängert. Das kündigte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) an. "Ich bin mir mit den Ländern einig, dass die seit einem Jahr geltenden Regelungen zur Steuerstundung und zur Aufschiebung der Vollstreckung um weitere drei Monate verlängert werden", sagte Scholz bei einem Online-Pressestatement. "Mit der bewährten und vielfach genutzten Maßnahme verbessern wir die Liquidität der betroffenen Unternehmen und schützen Arbeitsplätze", hob er hervor.
Belgier verklagen ihr Land wegen Untätigkeit gegen Klimawandel
In Belgien muss sich der Staat infolge einer Klage von rund 60.000 Bürgern vor Gericht für seine Klimapolitik rechtfertigen. Die Kläger werfen den belgischen Behörden in dem Verfahren vor, ihre Klimaziele im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens verfehlt zu haben. Sie wollen so gerichtlich durchsetzen, dass "die nötigen Maßnahmen" für den Klimaschutz getroffen werden.
Berlin und Ottawa verstärken Wasserstoff-Kooperation
Deutschland und Kanada wollen künftig deutlich intensiver beim Wasserstoff zusammenarbeiten. Dazu besiegelten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sein Amtskollege Seamus O'Regan die Gründung einer Energiepartnerschaft, wie das Wirtschaftsressort mitteilte. "Wir werden beide aus der Kohleverstromung aussteigen, die Produktion und Anwendung von Wasserstoff hochfahren, vermehrt auf CO2-Bepreisung setzen und in den nächsten Jahren die Energieeffizienz weiter steigern", betonte Altmaier.
Polnische Einzelhandelssteuer und ungarische Werbesteuer sind rechtens
Die polnische Einzelhandelssteuer und die ungarische Werbesteuer verstoßen nicht gegen EU-Recht. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg und bestätigte damit frühere Urteile des Gerichts der EU. Es ging um 2014 und 2016 eingeführte Steuern, die die EU-Kommission als unzulässige staatliche Beihilfen wertete.
Post-Brexit-Abkommen über Fischfangquoten in der Nordsee abgeschlossen
Erstmals seit dem Brexit ist die Einigung auf ein Abkommen für die Fischfangquoten zustande gekommen, an dem sich drei Parteien beteiligen: Die Einigung zwischen der Europäischen Union, Großbritannien und Norwegen wurde vom norwegischen Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen bekanntgegeben.
Großbritannien richtet Außen- und Sicherheitspolitik neu aus
Großbritannien richtet seine Außen- und Sicherheitspolitik neu aus - und legt den strategischen Fokus verstärkt auf den "Systemwettbewerber" China sowie auf nukleare Abschreckung. Chinas Macht und Durchsetzungsfähigkeit bildeten wahrscheinlich den wichtigsten geopolitischen Faktor des Jahrzehnts, heißt es in einem am Dienstag vorgelegten Strategiepapier der britischen Regierung. London plant demnach eine deutliche Aufstockung seiner nuklearen Sprengköpfe und sieht in Russland die größte "akute" Bedrohung.
Gespräche zwischen Türkei und Griechenland enden ohne konkrete Ergebnisse
Vor dem Hintergrund der Streitigkeiten mit der Türkei über die Hoheitsgebiete im östlichen Mittelmeer setzt die griechische Regierung auf eine "gemeinsame Basis". Griechenland nehme an den aktuellen Gesprächen mit "Aufrichtigkeit" teil, sagte der griechische Außenminister Nikos Dendias am Dienstag nach der zweiten Runde der Verhandlungen in Athen, die ohne konkrete Ergebnisse endete. Die nächste Runde soll nach Informationen des griechischen Fernsehsenders ERT schon bald in Istanbul stattfinden.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen März -17,9% gg Feb
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen März +8,3% gg Vorjahr
US/Lagerbestände Jan +0,3%; (PROG: +0,3%) gg Vm
US/NAHB-Hausmarktindex März 82 (Feb: 84)
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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March 16, 2021 14:00 ET (18:00 GMT)
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