DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
KI - Künstliche Intelligenz gilt als eine der wichtigsten Technologien auf dem Weg zur autonomen Fabrik der Zukunft. Anders als in vielen konsumentennahen Sektoren wie dem E-Commerce nimmt Europa hier gegenüber den USA und China eine Führungsrolle ein: Von weltweit 825 Start-ups, deren KI-Technologie der Branchenverband VDMA als relevant für den Maschinenbau identifiziert hat, kommen rund 42 Prozent aus Europa, während nur rund ein Drittel aus Nordamerika und ein knappes Viertel aus Asien kommt. Nachteile haben europäische Start-ups aber weiterhin bei der Finanzierung. (Handelsblatt)
IMMOBILIEN - Der anhaltende Boom bei den Kaufpreisen für Immobilien in deutschen Großstädten steht womöglich schneller als vielfach angenommen vor einer Wende. In Städten wie Hamburg könnte der Preiszyklus bereits 2022 zu Ende gehen, glauben die Experten der Deutschen Bank. Auch in Frankfurt könnte der Trend zu steigenden Offerten im Jahr 2026 kippen. Für Berlin sagen die Fachleute dagegen keine rasche Umkehr der Preise voraus. "Besonders lang laufende Zyklen erwarten wir für Berlin", heißt es in der Studie über die Aussichten in der Hauptstadt. (Handelsblatt)
GRÜNE - Mit Vorschlägen für 50 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen pro Jahr werden die Grünen in den Bundestagswahlkampf ziehen. "Wir wollen, dass Deutschland bei den öffentlichen Investitionen im Vergleich der Industrieländer vom Nachzügler zum Spitzenreiter wird", heißt es im Entwurf des Wahlprogramms, das dem Handelsblatt auszugsweise vorliegt und das die Parteiführung am Freitag vorstellen will. Geplant sind unter anderem die Ausdehnung des steuerlichen Verlustvortrags sowie die Unterstützung der Industrie auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Autos mit Verbrennungsmotor sollen ab 2030 nicht mehr neu zugelassen werden. (Handelsblatt)
LEHRLINGE - Die Bundesregierung will die Corona-Prämien für die Ausbildung erheblich aufstocken. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) stellt dafür nach Informationen des Handelsblatts im Ausbildungsjahr 2021/22 insgesamt rund 700 Millionen Euro bereit. Das soll das Kabinett am heutigen Mittwoch auf den Weg bringen. Kernpunkt ist die Verdopplung der Prämien für Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, auf bis zu 6.000 Euro je Azubi. Zudem wird der Kreis der berechtigten Firmen ausgeweitet. Hintergrund ist der Rückgang bei den Lehrstellen 2020. So sank die Zahl der neuen Ausbildungsverträge nach Angaben der Bundesregierung um elf Prozent auf 467.000, fast zwölf Prozent der gemeldeten betrieblichen Lehrstellen blieben unbesetzt. Bis Ende Februar 2021 wurden bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund acht Prozent weniger Ausbildungsplätze erfasst. Zugleich haben sich laut Deutschem Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zwölf Prozent weniger Bewerber als im Vorjahr gemeldet. (Handelsblatt/FAZ)
IMPF-STOPP - Die Aussetzung der Corona-Impfungen mit Astrazeneca stößt in der Wirtschaft zunehmend auf Kritik. "Der Impfstoff-Stopp kostet vor allem Vertrauen in das Krisenmanagement dieser Regierung", sagte Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Familienunternehmerverbandes, dem Handelsblatt. "Er kostet aber auch weitere Milliarden für den Steuerzahler, er kostet Wirtschaftskraft, unternehmerische Existenzen und Arbeitsplätze." Auch der Mittelstandsverbund ZGV, der nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 230.000 mittelständischen Unternehmen vertritt, kritisierte die Entscheidung der Bundesregierung. (Handelsblatt)
IMPF-STOPP - Der vorläufige Stopp der Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca könnte Deutschland 2 Milliarden Euro pro Woche kosten, schätzt Hubertus Bardt vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. So stark könne das Wirtschaftswachstum gebremst werden, wenn die Impfgeschwindigkeit insgesamt halbiert werde, sagte Bardt. (Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft)
MASKENAFFÄRE - Die große Koalition verhandelt am Mittwoch über Konsequenzen aus der Maskenaffäre. Dabei geht es um mögliche Verschärfungen in den Bereichen Lobbyregister, Transparenzregeln, Strafrecht und Parteienfinanzierung. Nach Spiegel-Informationen diskutieren die Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der Fraktionen von Union und SPD darüber, wie es weitergeht. Die SPD warnt vor einem Generalverdacht gegen Abgeordnete und schlägt der Union nun vor, einen unabhängigen Transparenzbeauftragten zu berufen. Dieser solle sicherstellen, dass die Kontaktaufnahmen zur Vermittlung solcher Maskengeschäfte im Rahmen des Mandats der entsprechenden Abgeordneten und nicht mit dem Ziel erfolgten, sich einen Vorteil zu verschaffen. In einem Beschlussentwurf der Sozialdemokraten, der dem Spiegel vorliegt, heißt es unter anderem, der Beauftragte solle aufklären, in welchen Fällen eine Intervention erfolgreich war und prüfen, ob in zeitlichem Zusammenhang Parteispenden geflossen sind, "ob Provisionen gezahlt oder sonstige Gegenleistungen erbracht wurden". (Der Spiegel)
KOMMUNEN - Zwischen Bund und Kommunen bahnt sich ein harter Streit über einen Ausgleich für die in der Corona-Krise wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen ab. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion, lehnt der Bund einen erneuten Gewerbesteuerausgleich wie für das Jahr 2020 ab, wie die Augsburger Allgemeine unter Berufung auf das ihr vorliegende Schreiben berichtet. Der Deutsche Städtetag und die Grünen reagierten auf die Ankündigung mit scharfer Kritik und warnen vor erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die Kommunen. (Augsburger Allgemeine)
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March 17, 2021 01:35 ET (05:35 GMT)
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