DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank dürfte ihren geldpolitischen Kurs bestätigen. Vor dem Hintergrund steigender Langfristzinsen fragen sich viele Anleger, ob die Fed gezwungen sein wird, ihre lockere Geldpolitik früher als erwartet zurückzunehmen. Aber Fed-Chef Jerome Powell hat wiederholt betont, dass die Zentralbank fest entschlossen sei, geduldig zu sein. Es wird daher erwartet, dass die Fed ihre Botschaft wiederholt, dass sie noch weit von ihren Zielen entfernt sei. Eine Einschränkung der massiven Anleihekäufe würde "substanzielle Fortschritte" bei Beschäftigung und Inflation voraussetzen. Stetige Fortschritte bei den Impfungen in Kombination mit einem 1,9 Billionen Dollar schweren Hilfspaket haben Ökonomen dazu gebracht, eine schnellere Erholung der Wirtschaft vorhersagen. Viele Marktteilnehmer erwarten auch, dass ein Ausgabenschub die Inflation über das Ziel der Fed von 2 Prozent treiben wird, eine Situation, die in der Vergangenheit eine straffere Geldpolitik erforderlich gemacht hätte. Aber nach mehr als einem Jahrzehnt schwacher Inflation wollen die US-Währungshüter abwarten, bis die Inflation einige Zeit über dem Ziel liegt, bevor sie die Geldpolitik straffen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Demire Deutsche Mittelstand Real Estate AG, Jahresergebnis
07:10 DE/Elmos Semiconductor SE, ausführliches Jahresergebnis
07:30 DE/Munich Re, Geschäftsbericht 2020
07:30 DE/OHB SE, Jahresergebnis
07:30 AT/Raiffeisen Bank International AG (RBI), ausführliches
Jahresergebnis (09:00 Telefonkonferenz)
08:00 DE/Volkswagen AG (VW), Jahresergebnis der Marke Volkswagen
(09:00 virtuelle Jahres-PK)
08:00 AT/Verbund AG, Jahresergebnis
09:00 DE/BMW AG, Jahres-PK (via Livestream)
12:00 ES/Siemens Gamesa Renewable Energy SA, HV,
ab 14:30 PK (virtuell)
17:35 DE/Patrizia AG, ausführliches Jahresergebnis
Außerdem im Tagesverlauf:
- DE/Vantage Towers AG, Ende der Zeichungsfrist
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Aroundtown SA, Jahresergebnis
- DE/PNE AG, Jahresergebnis
- DE/Hella GmbH & Co KGaA, Ergebnis 9 Monate
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Februar Eurozone PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,9% gg Vj Vorabschätzung: +0,2% gg Vm/+0,9% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+0,9% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj Vorabschätzung: +0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/+1,4% gg Vj - US 13:30 Baubeginne/-genehmigungen Februar Baubeginne PROGNOSE: -2,5% gg Vm zuvor: -6,0% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -7,0% gg Vm zuvor: +10,4% gg Vm 15:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:15 DK/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2022 (offenes Volumen) Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2031 (offenes Volumen) 11:00 GB/Auktion 0,625-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2035 im Volumen von 2,5 Mrd GBP 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit August 2050 im Volumen von 1,5 Mrd EUR 12:00 CZ/Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2024 im Volumen von max. 6 Mrd CZK Auktion 0,95-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2030 im Volumen von max. 5 Mrd CZK Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2040 im Volumen von max. 2 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: Stand +/- % DAX-Future 14.551,00 -0,16 S&P-500-Indikation 3.964,25 -0,08 Nasdaq-100-Indikation 13.148,00 -0,14 Nikkei-225 29.914,33 -0,02 Schanghai-Composite 3.445,50 -0,04 +/- Ticks Bund -Future 171,70 -5 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 14.557,58 0,66 DAX-Future 14.562,00 0,43 XDAX 14.562,81 0,42 MDAX 32.098,29 0,89 TecDAX 3.386,27 1,13 EuroStoxx50 3.850,96 0,55 Stoxx50 3.289,49 0,85 Dow-Jones 32.825,95 -0,39 S&P-500-Index 3.962,71 -0,16 Nasdaq-Comp. 13.471,57 0,09 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,76% +4
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Ganz im Schatten der US-Notenbank-Sitzung dürfte laut Marktteilnehmern am Mittwoch der Handel verlaufen. Im Euro-Stoxx-50 dürfte sich die Konsolidierung direkt in der Widerstandszone zwischen 3.820 und 3.870 Punkten ausweiten, der DAX dürfte in der Spanne zwischen 14.400 und dem neuen Rekordhoch bei 14.600 Punkten verharren. Auch wenn geldpolitische Veränderungen kaum zu erwarten sind: Die Fed-Sitzung ist hochspannend, wie Michael Heise, Chefvolkswirt des HQ Trust, sagt. "Jay Powell wird sich mit der Frage konfrontiert sehen, bis zu welchem Wert die Notenbank Preissteigerungen als temporär ansehen und tolerieren wird".
Rückblick: Fester - Sorgen wegen der zunächst in vielen Ländern unterbrochenen Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca belasteten kaum. Wohl auch wegen der vielen Stimmen von Experten, die die Aussetzung für überzogen halten und damit rechnen, dass der Impfstoff in Kürze wieder verabreicht werden wird. Astrazeneca gewannen sogar 3,6 Prozent, gestützt von einer Hochstufung der Aktie auf "Kaufen" durch Jefferies. Starke Zahlen von Frankreichs Telekombetreiber Iliad ließen die Aktie um 4,5 Prozent anspringen. Sowohl Umsatz als auch Gewinn übertrafen die Erwartungen überbieten.
DAX/MDAX/TECDAX
Fest - Der DAX erreichte mit 14.602 Punkten ein neues Rekordhoch. "Der nahende Terminbörsen-Verfall zieht den DAX", meinte ein Marktteilnehmer. Gestützt wurde die Stimmung auch von den VW-Aktien, die ihren Kursaufschwung beschleunigten. Vor allem der zuversichtliche Ausblick von VW (+7,0%) kam gut an. VW gilt zudem für viele Anleger als Favorit beim Thema Elektrifizierung. Der Stoxx-Auto-Index gewann 2,1 Prozent. Gut kamen auch Zahlen und Ausblick von Zalando (+5%) an. Für die RWE-Aktie ging es dagegen um 1,8 Prozent nach unten. RWE wuchs 2020 zwar deutlich und strebt für 2021 eine höhere Dividende an, der Ausblick wurde aber als vorsichtig bezeichnet. Bei Morphosys (-10,6%) reagierten Teilnehmer sehr negativ auf die Ankündigung erhöhter Investitionen, zudem war von verfehlten ERwartungen zu hören. Bei Varta (+14,4%) machten Händler als Kurstreiber einen Bericht aus, wonach Varta nun auch Batterien für Elektroautos herstellen will. Nach endgültigen Zahlen fielen Wacker Chemie um 6 Prozent. Warburg sprach von einem ernüchternden Ausblick.
XETRA-NACHBÖRSE
In der vierten Reihe wurden Compleo nach Erhalt eines Großauftrags beim Broker Lang & Schwarz 6,8 Prozent fester gestellt.
USA / WALL STREET
Kaum verändert - Zwar markierte der S&P-500 im Verlauf ein Allzeithoch, doch letztlich passierte nicht viel. Die Technologiewerte eilten zunächst voraus, kamen aber mit leicht steigenden Rentenrenditen wieder zurück. Dabei hatten die Börsen tendenziell schwache Konjunkturdaten und zugleich Signale einer steigenden Inflation zu verdauen. Hohe Importpreise fachten Inflationssorgen weiter an. Der Branchenindex der Halbleiterwerte legte um 1,3 Prozent zu. Fallende Erdölpreise, vor allem aber schwache Aussichten des Branchenunternehmens NOV belasteten den Ölsektor. Der Branchenindex verlor 2,8 Prozent. NOV brachen um 10,3 Prozent ein. Ford (-5,4%) litten unter der Warnung, dass sich die Knappheit bei Halbleitern negativ auf die Geschäftszahlen auswirken könnte. GM gaben 1,4 Prozent nach. Der Auto- Branchenidex stürzte um 4,1 Prozent ab. Moderna (+8,6%) profitierten davon, dass das Pharmaunternehmen seinen Covid-19-Impfstoff nun auch an Kindern testet.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di,17:10 Uhr % YTD EUR/USD 1,1906 +0,03% 1,1902 1,1897 -2,5% EUR/JPY 129,91 +0,14% 129,73 129,64 +3,0% EUR/CHF 1,1019 +0,11% 1,1008 1,1018 +1,9% EUR/GBP 0,8569 +0,06% 0,8563 0,8560 -4,1% USD/JPY 109,11 +0,10% 109,00 108,98 +5,6% GBP/USD 1,3894 -0,03% 1,3899 1,3898 +1,7% USD/CNH 6,5001 -0,02% 6,5017 6,5014 -0,0% Bitcoin BTC/USD 56.132,00 -0,306 56.304,00 55.957,75 +93,2%
Der Dollar zog zum Euro an. Insgesamt helle sich das Konjunkturbild in den USA weiter auf. Es bleibe abzuwarten, ob es der Fed bei steigender Inflation gelinge, den Markt von ihrem Stillhalten zu überzeugen, hieß es. Der Euro sank auf 1,1905 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1952. Mit dem Impfdebakel der EU und der vergleichsweise starken US-Wirtschaft werde der Euro tendenziell eher unter Druck stehen, meinte ein Marktteilnehmer. Die Anzahl der Fondsverwalter, die den Dollar für überbewertet halten, sank derweil im März auf den niedrigsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren, wie aus einer Umfrage der Bank of America hervorging.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,25 64,80 +0,7% 0,45 +34,0% Brent/ICE 68,84 68,39 +0,7% 0,45 +33,2%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 17, 2021 02:30 ET (06:30 GMT)
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