DJ US-Notenbank bestätigt geldpolitischen Kurs
Von Paul Kiernan und Andreas Plecko
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Federal Reserve hat ihren geldpolitischen Kurs bestätigt. Die Notenbank will den Leitzins nahe null halten und die Käufe von Staats- und Hypothekenanleihen fortsetzen, bis sich bei der Erreichung ihrer Ziele "substanzielle Fortschritte" zeigen, wie die Notenbank in ihrem Kommuniqué bekräftigte. Die Fed strebt Vollbeschäftigung und Preisstabilität an. Seit Juni 2020 kauft die Fed monatlich für 80 Milliarden Dollar Staatsanleihen und für 40 Milliarden Dollar Hypothekenanleihen.
Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis 0,25 Prozent zu belassen, fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidungen erwartet. Die US-Währungshüter zeigen sich angesichts der gestiegenen US-Kapitalmarktrenditen bislang unbesorgt, da diese Entwicklung als Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung gesehen wird. Gleichzeitig sind die Notenbanker bestrebt, die Märkte von der Notwendigkeit einer anhaltenden geldpolitischen Unterstützung zu überzeugen.
Die meisten der 18 Fed-Vertreter, die an der Sitzung teilnahmen, erwarten immer noch, dass die kurzfristigen Zinssätze bis 2023 in der Nähe von null gehalten werden, wie aus den aktualisierten Projektionen hervorging. Aber sieben Ratsmitglieder erwarten nun, dass die Zinsen im Jahr 2022 oder 2023 angehoben werden, im Vergleich zu fünf im Dezember.
Die US-Währungshüter erwarten auch ein stärkeres Wirtschaftswachstum, eine höhere Inflation und eine niedrigere Arbeitslosigkeit in diesem Jahr als noch im Dezember. Ihre mittlere Projektion zeigt, dass das US-Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 6,5 Prozent wachsen wird (Dezember-Erwartung: 4,2 Prozent). Sie erwarten zudem, dass die Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende auf 4,5 Prozent fallen wird. Derzeit beträgt die Quote 6,2 Prozent.
Stetige Fortschritte bei den Impfungen in Kombination mit einem 1,9 Billionen Dollar schweren Hilfspaket haben Ökonomen dazu gebracht, eine schnellere Erholung der Wirtschaft vorhersagen. Viele Marktteilnehmer erwarten auch, dass ein Ausgabenschub die Inflation über das Ziel der Fed von 2 Prozent treiben wird, eine Situation, die in der Vergangenheit eine straffere Geldpolitik erforderlich gemacht hätte. Aber nach mehr als einem Jahrzehnt schwacher Inflation wollen die US-Währungshüter abwarten, bis die Inflation einige Zeit über dem Ziel liegt, bevor sie die Geldpolitik straffen.
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March 17, 2021 14:20 ET (18:20 GMT)
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