DJ MÄRKTE EUROPA/US-Notenbank löst Börsenrally aus
FRANKFURT (Dow Jones)--Die US-Notenbank hat am Donnerstag ein Kursfeuerwerk an den Börsen in Europa ausgelöst. Sie hatte am Vorabend ihre US-Wachstumsprognose für 2021 kräftig erhöht, will allerdings gleichzeitig nichts gegen den Inflationsanstieg unternehmen und die Zinsen vor 2024 nicht erhöhen. Dazu zeichnet der aktualisierte Wachstumsausblick laut Marktteilnehmern "ein rosiges Bild" für 2021. Die Wachstumserwartung für das Bruttoinlandsprodukt hat die US-Notenbank von 4,2 auf 6,5 Prozent erhöht.
Der DAX kletterte um 1,2 Prozent auf 14.776 Punkte, bei 14.804 Punkten wurde im Verlauf ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 gewann mit 0,5 Prozent auf 3.868 Punkte deutlich weniger. Der DAX ist weiter gesucht wegen seines hohen Anteils an Value-Aktien. Die Anleihe-Renditen stiegen nach den Fed-Aussagen weiter. Mit 1,75 Prozent erreichte die Rendite für zehnjährige US-Anleihen ein neues Jahreshoch, was den Bankensektor in Europa stützte. Für diesen ging es um 2 Prozent nach oben.
EMA sagt Astrazeneca-Impfstoff ist sicher und wirksam
Am Nachmittag veröffentlichte die EU-Gesundheitsbehörde EMA das Gutachten zum Astrazeneca-Impfstoff. Dieser sei sicher und wirksam. Im Handel wurde die Nachricht positiv aufgenommen, stützte die Märkte aber nicht mehr zusätzlich. Die Entscheidung war erwartet worden. Damit dürften die Impfungen bald wieder aufgenommen werden. Dennoch befürchten Beobachter, dass der Impfstoff einen Reputationsschaden erleiden dürfte, und einige Menschen von einer Impfung deswegen absehen werden. Astrazeneca verloren 0,1 Prozent.
Nach der massiven Rally der vergangenen Tagen schlossen VW Vorzüge mit Gewinnmitnahmen 3,4 Prozent niedriger. Für VW Stämme ging es derweil um weitere 6 Prozent nach oben. BMW gewannen 0,8 Prozent - die Münchener veranstalteten ihren Investorentag. Europaweit stieg der Autosektor um weitere 1,1 Prozent.
Nokia schlossen 5,7 Prozent niedriger. Hier drückte der Ausblick. Den Analysten der Citigroup zufolge, könne der Ausblick für das Mobilgeschäft als etwas schwächer empfunden werden. Bei JP Morgan wurde betont, dass das Management vorsichtig sein dürfte, nicht zu viel zu versprechen. Zudem verschaffe man sich Potenzial, um die Erwartungen zu schlagen.
Rheinmetall gewannen 1,1 Prozent. Der Ausblick auf das laufende Jahr wurde wohlwollend aufgenommen. Der Umsatz soll um 7 bis 9 Prozent steigen, die Marge dabei zwischen 8 und 9 Prozent liegen. Vor allem die neuen Mittelfristziele bis 2025 wurden positiv kommentiert: Im Kerngeschäft soll der Umsatz auf 8,5 Milliarden Euro steigen, und die Ergebnisrendite auf "mindestens 10 Prozent".
Für Deutz ging es gleich 6,5 Prozent aufwärts nach einem starken Auftragseingang. Nach einem schwachen Ausblick von Zur Rose (-12,6%) gaben Shop Apotheke im Gefolge um 5,2 Prozent nach.
Im TecDAX schossen Sartorius um 8,2 Prozent nach oben. Grund war ein pandemiebedingt sehr starker Auftragseingang bei dem Laborausrüster. Für den Konzern geht Sartorius von einem Umsatzwachstum von rund 35 Prozent aus, bisher waren es 19 bis 25 Prozent. Die operative Gewinnmarge soll auf 32 nach bisher rund 30,5 Prozent steigen.
Ruhiges Börsendebüt für Vantage Towers
Eckert & Ziegler stiegen um 9,4 Prozent. Der Medizintechniker hat im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen mehr verdient als erwartet. Im SDAX fielen SNP um 1,4 Prozent. SNP musste das EBIT für 2019 nachträglich halbieren. Grund seien korrigierte Wertansätze für die Nutzungsrechte einer US-Immobilie. In der Folge wird die Veröffentlichung des Konzernjahresabschlusses auf den 21. April 2021 verschoben.
Wenig spektakulär verlief das Börsendebüt von Vantage Towers, der Funkmastentochter von Vodafone. Der erste Kurs wurde mit 24,80 Euro festgestellt, verglichen mit einem Ausgabepreis von 24 Euro, der bereits eher im unteren Bereich der Preisspanne von 22,50 bis 29,00 Euro lag. Das Papier ging mit 24,35 Euro aus dem Handel. Die Vodafone-Aktie verlor 0,6 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.867,54 +17,80 +0,5% +8,9% Stoxx-50 3.296,68 +14,57 +0,4% +6,1% Stoxx-600 426,59 +1,68 +0,4% +6,9% XETRA-DAX 14.775,52 +178,91 +1,2% +7,7% FTSE-100 London 6.782,50 +19,83 +0,3% +4,7% CAC-40 Paris 6.062,79 +7,97 +0,1% +9,2% AEX Amsterdam 682,39 +1,68 +0,2% +9,3% ATHEX-20 Athen 2.033,06 -30,98 -1,5% +5,1% BEL-20 Brüssel 3.921,95 +38,21 +1,0% +8,3% BUX Budapest 44.465,75 +961,28 +2,2% +5,6% OMXH-25 Helsinki 4.902,20 -8,44 -0,2% +6,9% ISE NAT. 30 Istanbul 1.625,72 -2,63 -0,2% -0,6% OMXC-20 Kopenhagen 1.440,06 +2,98 +0,2% -1,7% PSI 20 Lissabon 4.769,73 +19,74 +0,4% -2,2% IBEX-35 Madrid 8.624,60 +25,10 +0,3% +6,8% FTSE-MIB Mailand 24.360,49 +79,44 +0,3% +9,2% RTS Moskau 1.488,72 -4,94 -0,3% +7,3% OBX Oslo 940,03 -1,15 -0,1% +9,5% PX Prag 1.095,79 +13,65 +1,3% +6,7% OMXS-30 Stockholm 2.179,99 +7,13 +0,3% +16,3% WIG-20 Warschau 1.960,75 +21,74 +1,1% -1,2% ATX Wien 3.165,02 +11,69 +0,4% +13,3% SMI Zürich 10.973,76 +51,27 +0,5% +2,5% DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Mi, 17:09 % YTD EUR/USD 1,1918 -0,51% 1,1988 1,1902 -2,4% EUR/JPY 129,97 -0,33% 130,48 130,03 +3,1% EUR/CHF 1,1073 +0,20% 1,1054 1,1041 +2,4% EUR/GBP 0,8559 -0,22% 0,8564 0,8573 -4,2% USD/JPY 109,05 +0,18% 108,84 109,25 +5,6% GBP/USD 1,3928 -0,26% 1,3999 1,3880 +1,9% USD/CNH (Offshore) 6,5084 +0,33% 6,4909 6,5098 +0,1% Bitcoin BTC/USD 59.201,25 +1,38% 58.773,75 55.200,75 +103,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,03 64,60 -5,5% -3,57 +25,3% Brent/ICE 64,32 68,00 -5,4% -3,68 +24,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.731,21 1.747,62 -0,9% -16,42 -8,8% Silber (Spot) 26,16 26,36 -0,7% -0,20 -0,9% Platin (Spot) 1.217,05 1.218,03 -0,1% -0,98 +13,7% Kupfer-Future 4,11 4,12 -0,3% -0,01 +16,7% ===
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March 18, 2021 13:20 ET (17:20 GMT)
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