DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IMK sieht kräftige Erholung trotz großer Risiken
Trotz des erst einmal verlängerten Lockdowns und des schleppenden Starts beim Impfprogramm wird sich die deutsche Wirtschaft nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung in diesem und im kommenden Jahr kräftig erholen. Im Jahresdurchschnitt 2021 lege das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,9 Prozent zu und 2022 um 4,2 Prozent, sagten die Ökonomen voraus. Sie bestätigten damit für dieses Jahr ihre bisherige Prognose, für kommendes gaben sie erstmals eine ab.
Deutsche Reallöhne sinken 2020 um 1,1 Prozent
Die realen Löhne der deutschen Arbeitnehmer sind im Jahr 2020 um 1,1 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die nominalen Löhne um 0,7 Prozent. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen ab. Die Verbraucherpreise stiegen im vergangenen Jahr um knapp 0,5 Prozent. Nach Abzug der Inflation mussten die Arbeitnehmer daher Verdiensteinbußen hinnehmen.
Union erreicht Umfragewerte aus Zeiten der Spendenaffäre
Die Unionsparteien verlieren in den Umfragen weitere drei Prozentpunkte auf 26 Prozent. So weit unten stand die CDU/CSU zum ersten Mal im Februar 2000, nach der Kohl'schen Spendenaffäre, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. Noch schlechter war der Wert lediglich im Juni 2019, kurz nach der Europawahl.
Deutschland und Norwegen einigen sich auf Kauf von sechs U-Booten
Nach drei Jahren der Verhandlungen haben sich Deutschland und Norwegen mit Thyssenkrupp Marine Systems auf den Kauf von sechs U-Booten geeinigt. Das Projekt trage "zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie im Bereich der Schlüsseltechnologie Marineschiffbau in Deutschland bei", informierte das Verteidigungsministerium nach Vertragsabschluss. Geplant sei, die Vorlagen für das Projekt noch vor der Sommerpause dem Parlament vorzulegen. Die Schiffe sollen beginnend ab 2029 ausgeliefert werden.
Schottlands Regierungschefin Sturgeon gewinnt Misstrauensabstimmung
Wenige Wochen vor der Regionalwahl in Schottland hat Regierungschefin Nicola Sturgeon ein Misstrauensvotum im Parlament überstanden. 65 der Abgeordneten stimmten gegen den Antrag der Konservativen, 31 votierten für ihn, 27 enthielten sich der Stimme. Die Opposition wirft Sturgeon vor, das Parlament in der Affäre um die Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Vorgänger Alex Salmond "getäuscht" zu haben. Die 50-Jährige weist dies zurück.
Prognosen: Netanjahus Partei stärkste Kraft bei Parlamentswahl in Israel
Auch nach der vierten Parlamentswahl binnen zwei Jahren zeichnet sich in Israel keine stabile Regierung ab. Die Likud-Partei von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde laut Prognosen mit 31 bis 33 Sitzen stärkste Kraft, verfehlte aber die nötige Mehrheit von 61 Sitzen deutlich, wie drei israelische Fernsehsender berichteten. Die Zukunftspartei von Netanjahus Rivalen Jair Lapid kann demnach mit 16 bis 18 Sitzen rechnen. Beide Seiten dürften damit wieder Probleme haben, eine stabile Koalition zu bilden.
Riesiges Containerschiff blockiert Suez-Kanal
Ein riesiges Containerschiff ist im Suez-Kanal auf Grund gelaufen und hat den Verkehr auf der wichtigsten Wasserstraße zwischen Europa und Asien zum Erliegen gebracht. Eine Windböe habe den Frachter vermutlich vom Kurs abgebracht, sagte das taiwanische Betreiberunternehmen Evergreen Marine Corp der Nachrichtenagentur AFP. Bei dem Schiff handelt es sich um die "MV Ever Given", ein 400 Meter langes und 59 Meter breites Schiff.
US-Notenbankerin: Geduld in der Geldpolitik ist vonnöten
Fed-Gouverneurin Lael Brainard plädiert für Geduld in der Geldpolitik. Die Fed solle eher auf Fakten achten und sich nicht allein auf Prognosen verlassen; dies sei der effektivste Weg, um die Ziele einer Vollbeschäftigung und einer stabilen, zweiprozentigen Inflation zu erreichen. Die aktuelle Beschäftigung und die Teuerung lägen "weit entfernt von unseren Zielen", sagte Brainard gegenüber der National Association for Business Economics.
Biden wird am Donnerstag zu EU-Gipfel zugeschaltet
US-Präsident Joe Biden wird am Donnerstag zum Gipfel der EU-Staats-und Regierungschefs zugeschaltet. Wie ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel mitteilte, wird Biden am Abend (20.45 Uhr) an den Beratungen zur Zukunft der transatlantischen Beziehungen teilnehmen. Michel selbst schrieb auf Twitter, er habe Biden eingeladen, damit dieser "seine Sicht auf unsere künftige Zusammenarbeit" darlege. Es sei Zeit, "unsere transatlantische Allianz wiederaufzubauen".
USA: Nordkorea testete am Wochenende zwei Raketen
Erstmals seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden hat Nordkorea einen Raketentest vorgenommen. Pjöngjang habe am Sonntag zwei Raketen abgefeuert, sagte ein US-Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Nach US-Medienberichten handelte es sich um Kurzstreckenraketen. Sie seien wenige Tage nach dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin in Südkorea gezündet worden.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Verbraucherpreise Feb +0,1% gg Vm; +0,4% gg Vj
GB/Verbraucherpreise Feb PROG: +0,5% gg Vm; +0,8% gg Vj
GB/Verbraucherpreise Kern Feb unverändert gg Vm; +0,9% gg Vj
GB/Verbraucherpreise Kern Feb PROG: +0,5% gg Vm; +1,3% gg Vj
Malaysia Verbraucherpreise Feb +0,1% (PROG: +0,3%) gg Vorjahr
Malaysia Verbraucherpreise Feb +0,3% gg Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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March 24, 2021 04:00 ET (08:00 GMT)
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