Die JenaBatteries GmbH hat ein innovatives Batterien-Forschungsprojekt der Universität Jena weiterentwickelt und zur Marktreife gebracht. Das junge Unternehmen hat zum weiteren Vertriebsausbau der Speicherlösung eine Crowdfunding-Kampagne für ein fünfjähriges Nachrangdarlehen in Höhe von 1,5 Mio. Euro ins Leben gerufen. Das Nachrangdarlehen wird mit jährlich steigenden Zinssätzen (4% bis 8%) sowie einem möglichen Bonuszins bedient, dessen Höhe von etwaigen Gewinnen der Emittentin abhängig ist. Die Anleihen Finder Redaktion hat mit JenaBatteries-Geschäftsführer Dr. Olaf Conrad über das innovative Speicherlösungs-Konzept, dessen Vorteile sowie mögliche Anwendungsbereiche gesprochen.
Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Dr. Conrad, die JenaBatteries GmbH sammelt derzeit via Crowdfunding Geld von Anlegern ein. Wofür soll das Geld verwendet werden und was ist die Geschäftstätigkeit der JenaBatteries GmbH?
Olaf Conrad: Die JenaBatteries GmbH ist Technologieführer und Vorreiter im Bereich der Industrialisierung von metallfreien Stromspeichern. Wir haben als eines der ersten Unternehmen den Technologietransfer von der Universität in die Industrie gewagt. Unser Team entwickelt und produziert nun stationäre Redox-Flow-Batterien mit einer Kapazität ab 400 kWh, die umweltfreundlichen Strom ohne die Verwendung kritischer Metalle speichern können und eine nachhaltige Alternative zu Lithium-Akkus sind.
Kürzlich haben wir mit der "JB Emission 2" ein neues Nachrangdarlehen aufgelegt. Die Einnahmen aus dieser Vermögensanlage unterstützen die Umsetzung unserer unternehmerischen Wachstumsstrategie. Das Geld soll beispielsweise für Material und Personal bei der Weiterentwicklung der Batterietechnologie, beim Aufbau und Betrieb von Pilotanlagen sowie für Marketingmaßnahmen und Vertriebsaufbau zur Markteinführung genutzt werden.
Anleihen Finder: Was unterscheidet Ihre Batterie von anderen Speicherlösungen, wie etwa dem Lithium-Ionen-Akku? Wo liegen die Vorteile?
"Unsere Flussbatterien sind metallfrei, nicht brennbar und sicher"
Olaf Conrad: Wir bauen metallfreie Redox-Flow-Batterien, auch Flussbatterien genannt. Von konventionellen Akkus unterscheidet sich die Technologie dadurch, dass die Energie nicht in festen Elektroden gespeichert wird, sondern in einem skalierbaren System aus Tanks und elektrochemischen Zellen. Als Speichermedium dienen in diesem Fall keine Metalle, sondern metallfreie, so genannte organische Salze, welche in Wasser aufgelöst und in Tanks gefüllt werden. Hierdurch ist die Batterie nicht brennbar und sicher.
Besonders wichtig ist in Zeiten knapper Metallressourcen die Tatsache, dass für die Herstellung keine kritischen Rohstoffe aus unsicheren Herkunftsländern benötigt werden. Deren Beschaffung geht oft mit Raubbau an der Natur einher oder findet unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen statt - seien das beim Abbau von Lithium beispielsweise Grundwasserabsenkungen im Umland südamerikanischer Salzwasserseen oder die Kobaltförderung durch Kinderarbeit im Kongo. Unsere Batterie kann hingegen vollständig in Europa produziert werden. Die BASF ist als Lieferant eines Speicherstoffes ein ...
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