DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.30 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.832,55 +0,14% +7,88% Stoxx50 3.274,22 -0,06% +5,34% DAX 14.610,39 -0,35% +6,50% FTSE 6.712,89 +0,20% +3,69% CAC 5.947,29 +0,03% +7,13% DJIA 32.665,74 +0,75% +6,73% S&P-500 3.918,75 +0,21% +4,33% Nasdaq-Comp. 13.103,56 -0,94% +1,67% Nasdaq-100 12.921,89 -0,74% +0,26% Nikkei-225 28.405,52 -2,04% +3,50% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 172,15% +2
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,67 57,76 +5,0% 2,91 +24,6% Brent/ICE 64,03 60,79 +5,3% 3,24 +23,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.732,61 1.727,08 +0,3% +5,54 -8,7% Silber (Spot) 25,18 25,08 +0,4% +0,10 -4,6% Platin (Spot) 1.175,48 1.169,35 +0,5% +6,13 +9,8% Kupfer-Future 4,06 4,08 -0,6% -0,02 +15,1%
Die Ölpreise legen deutlich zu. Teilnehmer verweisen auf die Probleme im Suez-Kanal, wo ein havariertes Containerschiff die Wasserstraße blockiert. Mit den US-Lagerbestandsdaten ziehen die Preise noch etwas an, obwohl die EIA wider Erwarten über einen Aufbau von Rohölbeständen berichtet hat.
FINANZMARKT USA
Die Wall Street geht nach den deutlichen Abgaben des Vortages auf Erholungskurs. Gestützt wird der Markt von Industriewerten und dem Ölsektor. Auch die Hoffnung auf weiter niedrige Zinsen beflügelt. Denn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter fällt schwach aus. Auch die Einkaufsmanagerindizes für Service und verarbeitendes Gewerbe März haben die Erwartungen verfehlt. Mit den wieder steigenden Renditen verliert der technologielaste Nasdaq-Composite knapp. Derweil hat US-Notenbank-Chairman Jerome Powell die Gemüter wegen der steigenden Anleihezinsen zu beruhigen versucht. Der Energiesektor legt dank anziehender Ölpreise um 2,5 Prozent zu. Exxon Mobil und Chevron ziehen um jeweils 3 Prozent an. Ebenfalls vorne im Dow-Jones-Index liegen Caterpillar (+3,6 Prozent), Dow (+3 Prozent), Raytheon (+2,8 Prozent) und Honeywell (+2,3 Prozent). Intel klettern um 0,1 Prozent. Der Halbleiterkonzern hat angesichts einer globalen Chipknappheit Pläne zum massiven Ausbau seiner Chipproduktion präsentiert. Steelcase reagieren mit einem Plus von 0,7 Prozent auf den Ausblick des Herstellers von Büromöbeln. Adobe sinken um 0,9 Prozent - trotz guter Geschäftszahlen und einer angehobenen Jahresprognose. Zugleich sucht Adobe einen neuen Finanzchef. Bei At Home Group werden die neuesten Geschäftszahlen mit einem Minus von 9,6 Prozent quittiert. Um 21 Prozent abwärts geht es für die seit Jahresbeginn angesichts massiver Spekulationen extrem volatile Aktie von Gamestop. Die Einzelhandelskette hat für das wichtige Weihnachtsquartal sinkende Umsätze berichtet. General Mills verlieren 4,2 Prozent, nachdem der Lebensmittelhersteller mit dem Gewinn die Erwartungen verfehlt hat.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/United Internet AG, ausführliches Jahresergebnis
- DE/1&1 Drillisch AG, ausführliches Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Starke Einkaufsmanager-Indizes (PMI) aus den USA und Europa weckten Konjunkturoptimismus. Zudem setzten sich wie erwartet die positiven Reaktionen auf den Stopp der Oster-Verschärfung in Deutschland durch. Am Markt führte dies zu einer Rotation hinein in Reise-Aktien und raus aus den Bleib-Zuhause-Titeln. Kräftig gesucht waren Konjunktur- und Chip-Werte. Ohne die Gewinnmitnahmen in den stark gelaufen Autoaktien (VW minus 3,3%) hätte auch der DAX im Plus geschlossen. Aktien rund um Reise und Tourismus waren nach der Rolle rückwärts beim deutschen Oster-Lockdown gesucht. Bei Reiseverstalter Tui ging es 6,4 Prozent höher. Auch die Fluggesellschaften waren europaweit gesucht, Lufthansa stiegen 2,7 Prozent, Easyjet um 3,6 Prozent und Ryanair sogar 4,5 Prozent. Fraport kletterten um 2,4 Prozent. Umgekehrt ging es bei "Stay-at-Home"-Titeln kräftig abwärts: Hellofresh verloren 4,5 Prozent, Delivery Hero 2,9 Prozent und Zooplus 4 Prozent. Im Amsterdam ermäßigten sich Justeat Takeaway um 3 Prozent. Deutsche Euroshop stiegen um 5,3 Prozent. Der abgesagte Oster-Lockdown sorgte auch hier für gute Laune. Hauptgewinner in Europa waren Konjunkturbranchen wie Bau und Rohstoffe mit 1,2 Prozent Plus. Auch bei den Technologiewerten ging es 1 Prozent höher. ASML zogen um 4,8 Prozent an, ASM International um 5,2 Prozent, nachdem Intel Milliarden-Investitionen in den Aufbau von Chip-Fabriken angekündigt hatte. Leonardo sanken um über 6 Prozent. Hier belastete das Aufschieben des Börsengangs der US-Tochter. Möller-Maersk gaben 1,6 Prozent nach wegen des blockierten Suez-Kanals. Eon kletterten nach einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen um 0,7 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di,18:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1825 -0,19% 1,1825 1,1863 -3,2% EUR/JPY 128,64 -0,04% 128,44 128,99 +2,0% EUR/CHF 1,1068 +0,01% 1,1067 1,1073 +2,4% EUR/GBP 0,8623 +0,06% 0,8645 0,8614 -3,5% USD/JPY 108,79 +0,15% 108,63 108,74 +5,3% GBP/USD 1,3713 -0,26% 1,3684 1,3772 +0,3% USD/CNH (Offshore) 6,5260 +0,12% 6,5229 6,5152 +0,4% Bitcoin BTC/USD 55.793,12 +2,61% 54.146,00 55.697,00 +92,1%
Der US-Dollar ist als vermeintlich sicherer Hafen gefragt: Der Euro ist auf ein neues Jahrestief. Nach Einschätzung der Commerzbank könnte die Gemeinschaftswährung auch unter die Marke von 1,18 Dollar sinken. Sie verweist zur Begründung auf Sorgen bezüglich der erneuten Lockdowns in einigen europäischen Ländern und das langsame Tempo bei den Impfungen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte sind den schwächeren Vorgaben der Wall Street gefolgt. Eine Ausnahme machte nur Sydney. Als Hauptbelastungsfaktor wurden übergeordnet Sorgen angesichts der dritten Coronapandemiewelle vornehmlich in Europa genannt - mit den damit verbundenen Folgen wie Lockdowns und Wirtschaftsschwäche. Der Nikkei sackte deutlich ab und schloss nur knapp über dem Tagestief. Zusätzlich gedrückt wurde er vom etwas festeren Yen, der wiederum von seinem Ruf als sicherer Hafen profitierte. Ähnlich stark fiel das Minus in Hongkong aus, auch Schanghai verlor deutlich. In Seoul gab der Kospi weniger deutlich nach, nachdem sich der Notenbankchef des Landes zuversichtlich zu den Konjunkturaussichten geäußert und zugleich keine Eile signalisiert hatte, von der unterstützenden Geldpolitik abzuweichen. Auf der Verliererseite standen in der gesamten Region Aktien aus dem Ölsektor, nachdem die Ölpreise stark gefallen waren - ebenfalls vor allem gedrückt von Pandemie-Sorgen, aber auch vom festen Dollar. Im asiatischen Handel zeigten die Ölpreise gleichwohl erste Erholungsanzeichen. Starke Einbußen verzeichneten Aktien von Fluggesellschaften, nachdem diese bereits in Europa besonders unter Reisebeschränkungen gelitten hatten. In Seoul kamen Korean Air Lines und Jeju Air um bis zu 2 Prozent zurück, in Hongkong verloren Cathay Pacific 4,1, in Tokio Japan Air Lines 7,8 und in Sydney Qantas 1,5 Prozent. Für TSMC ging es nach zwischenzeitlich höheren Einbußen um ein halbes Prozent südwärts, belastet von massiven Investitionen Intels in den Ausbau der Chipproduktion. Weiter steil abwärts ging es in Hongkong für Geely (-12%), nachdem der Autobauer am Vortag bereits mit einem starken Gewinnrückgang 2020 negativ überrascht hatte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Siemens Healthineers startet zweite Kapitalerhöhung für Varian-Kauf
Zur Finanzierung der Übernahme des Strahlentherapie-Spezialisten Varian Medical Systems startet Siemens Healthineers eine zweite Kapitalerhöhung. Angestrebt wird ein Bruttoemissionserlös von 2,3 Milliarden Euro.
RWE begrüßt Planbarkeit durch NRW-Leitentscheidung für Kohleausstieg
Der Energiekonzern RWE hat den Beschluss des nordrhein-westfälischen Kabinetts zum Braunkohleausstieg im Rheinland begrüßt. Hierdurch werde der geordnete Betrieb der Tagebaue Hambach und Inden sichergestellt, deren Kohleabbau bis 2029 ausläuft.
RWE trifft finale Entscheidung für britisches Offshore-Windprojekt
Der Energiekonzern RWE kommt mit seinem britischen Offshore-Windparks Sofia voran. Wie der DAX-Konzern mitteilte, hat er die finale Investitionsentscheidung für sein weltweit größtes Offshore-Projekt getroffen, für das er eine Investitionssumme von 3 Milliarden Pfund veranschlagt.
Prozess gegen früheren VW-Chef Winterkorn erneut verschoben
Der Betrugsprozess gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn wegen des Dieselskandals wird erneut aufgrund des Pandemie-Geschehens verschoben und in den Herbst verlegt. Die Hauptverhandlung beginne am 16. September, teilte das Landgericht Braunschweig am Mittwoch mit. Eigentlich sollte der Prozess am 20. April beginnen - auch das war bereits eine Verschiebung des ursprünglich für Februar geplanten Termins.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 24, 2021 13:33 ET (17:33 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Bahn-AR verlängert Verträge der Vorstände Lutz, Huber, Pofalla
Die Deutsche Bahn hat den Vorstandsvorsitzenden und zwei weitere Topmanager länger an das Unternehmen gebunden. Der Aufsichtsrat verlängerte laut Mitteilung den Vertrag von CEO Richard Lutz um fünf Jahre bis März 2027. Ebenfalls bis dahin wurde Personenverkehrsvorstand Berthold Huber an das Unternehmen gebunden. Dagegen wurde der Vertrag von Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla bis Juli 2025 verlängert - zu diesem Zeitpunkt erreicht er allerdings sein gesetzliches Renteneintrittsalter.
Eckert & Ziegler verkauft Geschäft mit Tumorbestrahlungsgeräten
Eckert & Ziegler wird sich in mehreren Schritten von dem Geschäft mit Tumorbestrahlungsgeräten (HDR) trennen. Im ersten Schritt hat das Berliner Unternehmen dazu 51 Prozent an der Bebig Medical GmbH, in die sie das HDR-Geschäft ausgegliedert hat, am Mittwoch an die chinesische TCL Healthcare Equipment (TCL) in Schanghai verkauft.
Jenoptik platziert Schuldscheindarlehen über 400 Millionen Euro
Die Jenoptik AG hat sich erfolgreich Geld über ein Schuldscheindarlehen besorgt. Wie der Konzern mitteilte, hat er ein Darlehen über 400 Millionen Euro platziert. Jenoptik hatte das Volumen wegen der starken Nachfrage verdoppelt.
Bafin ordnet bei Greensill Bank Abbau von Einlagen an
Die Finanzaufsicht Bafin hat bei der Greensill Bank den schrittweisen Abbau von Einlagen und bestimmter Risikopositionen angeordnet. Wie die Behörde zudem mitteilte, wurden die Annahme von Einlagen, die Vergabe von Krediten und die Erhöhung des Kreditengagements gegenüber konzernangehörigen Unternehmen teilweise untersagt.
Zwischenerfolg für Lego in Geschmacksmusterstreit
Lego hat im Kampf gegen Billigkonkurrenz vor allem aus China einen kleinen Zwischenerfolg erzielt. Das EU-Markenamt EUIPO hat das schützende Geschmacksmuster für einen ganz bestimmten Baustein zu Unrecht gelöscht, wie am Mittwoch das erstinstanzliche Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg entschied.
IPO/Leonardo verschiebt IPO von US-Tochter
Widrige Marktbedingungen machen dem Börsengang der US-Tochter des italienischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Leonardo einen Strich durch die Rechnung. Der Konzern hat das IPO verschoben. "Unabhängig vom Investoreninteresse im Rahmen der Preisspanne während der Roadshow erlauben widrige Marktbedingungen keine angemessene Bewertung von DRS", teilte der Konzern mit Blick auf die US-Tochter mit.
Ryanair setzt wegen Ferienflugreisen im Sommer auf starke Erholung
Ryanair setzt auf eine starke Erholung von Flugreisen der britischen Bevölkerung im Sommer und knüpft diese Erwartung an eine große Anzahl von Corona-Geimpften. CEO Michael O'Leary sagte während einer Pressekonferenz, dass es Politikern schwer fallen würde, ein Reiseverbot zu rechtfertigen, wenn 80 Prozent der britischen Bevölkerung bis Ende Mai geimpft wären.
Google schließt Deals zu Inhalten mit italienischen Herausgebern
Google hat sich mit italienischen Medienhäusern auf die Nutzung von deren Inhalten auf seiner Plattform News Showcase gegen Entgelt geeinigt. Wie der Konzern mitteilte, erstreckt sich der Deal auf mehrere lokale und regionale Publikationen. In Italien will Google die Nachrichten-Plattform News Showcase in den kommenden Wochen starten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
March 24, 2021 13:33 ET (17:33 GMT)
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