
DJ BDI fordert Corona-Langfriststrategie und Reformen in der EU
BERLIN (Dow Jones)--Vor dem EU-Gipfel hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat scharfe Kritik am Brüsseler Corona-Management geübt. "Die EU droht weltweit abgehängt zu werden", mahnte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Die dritte Infektionswelle sowie strukturelle Probleme der Test- und Impfstrategien gefährdeten eine rasche wirtschaftliche Erholung. "Europa braucht ein beherztes, unbürokratisches Corona-Management, das viel stärker auf Kooperation der EU-Mitgliedsstaaten setzt, und eine Langfriststrategie", so Lang.
Mit Skepsis blickt die deutsche Industrie auch auf die Pläne der EU-Kommission zu strengeren Ausfuhrbestimmungen für Corona-Impfstoffe. Exportverbote wären "ein gefährlicher und unnützer Rückschritt in den Protektionismus", so der BDI-Hauptgeschäftsführer. Es drohten Gegenmaßnahmen der Handelspartner. Lieferkettenstörungen müssten mit aller Kraft verhindert werden.
Notwendig seien nun aber auch grundsätzliche Reformen. Dazu forderte der Verband eine mutige Industriestrategie, um die ehrgeizigen klima- und digitalpolitischen Ziele umzusetzen. Die vorgeschlagene Digitalabgabe auf EU-Ebene lehnt der Verband jedoch ab: Einseitige Besteuerungsregime würden der EU mehr schaden als nutzen, so Lang.
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March 25, 2021 05:38 ET (09:38 GMT)
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