DJ BASF-Vorstandschef: Berlin muss den Grünstrom billiger machen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die ehrgeizigen CO2-Ziele von BASF sind laut Vorstandschef Martin Brudermüller nur erreichbar, wenn auch die Rahmenbedingungen stimmen. Nötig sei "eine Regulierung, die ertüchtigt und nicht bestraft", sagte der Manager in einer Pressekonferenz. Die Selbstverpflichtung von BASF müsse nun auch auf Resonanz in der Politik stoßen - vor allem in Berlin und Brüssel, fügte er hinzu. Von der Politik hänge ab, wie schnell BASF in Europa mit der Senkung der Treibhausgasemissionen vorankomme oder "ob wir gezwungen sind, diese Schritte zunächst woanders zu machen". In China und den USA sehe er große Bereitschaft, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Zum aktuellen Preisniveau von grünem Strom in Deutschland (17 Cent pro Kilowattstunde) ist laut Brudermüller etwa ein Einsatz von strombeheizten Steamcrackern - ein Baustein im Konzept des Konzerns zur CO2-Neutralität bis 2050 - nicht wirtschaftlich, sagte Brudermüller. Auskömmlich wären nach seinen Angaben 4 bis 5 Cent je Kilowattstunde. Zu diesem Preis, zu dem BASF mit eigenen Gaskraftwerken 80 Prozent des Bedarfs deckt, lasse sich Offshore-Windstrom bereits unsubventioniert erzeugen. In Deutschland werde der Strom aber durch Steuern, EEG-Umlage und Netzkosten extrem verteuert.
BASF setzt bei der Dekarbonisierung seiner Produktion vor allem auf den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien. Der Konzern will eigene Windparks aufbauen, Solaranlagen in den Werken errichten oder langfristige Lieferverträge mit Drittanbietern schließen, um seinen stark wachsenden Bedarf an elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen zu decken.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/kla
(END) Dow Jones Newswires
March 26, 2021 10:09 ET (14:09 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.