
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Institute erwarten wirtschaftliche Erholung im Eurogebiet
Führende Forschungsinstitute erwarten nach dem ersten Quartal eine wirtschaftliche Erholung im Euroraum. Im ersten Vierteljahr dürfte die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal noch einmal um 0,4 Prozent gesunken sein, wie die Forschungsinstitute Ifo aus München, KOF aus Zürich und Istat aus Rom berechnet haben. Im zweiten Vierteljahr ist dann mit einem Wachstum zu rechnen von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal und sogar von 2,2 Prozent im folgenden Vierteljahr.
Umsatz in gewerblicher Wirtschaft steigt im Februar minimal
Der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands ist im Februar minimal gestiegen, nachdem es im Januar einen deutlichen Rückgang gegeben hatte. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte, erhöhte sich der nominale Umsatz saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorkrisenniveau von Februar 2020 lag der Index im Februar ebenfalls um 0,1 Prozent höher.
IAB-Arbeitsmarktbarometer legt im März weiter zu
Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt positive Aussichten für die Arbeitsmarktentwicklung im zweiten Quartal. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer legte zum zweiten Mal in Folge zu und stieg im März gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 101,7. Zuletzt stand das Arbeitsmarkbarometer so günstig vor der Corona-Krise im Februar 2020. "Am Arbeitsmarkt stehen die Zeichen auf Erholung", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
Studie: Insolvenzen steigen 2021 nur leicht
Die Insolvenzen in Deutschland bleiben laut einer Studie trotz eines leichten Anstiegs um rund 6 Prozent auch 2021 voraussichtlich auf künstlich niedrigem Niveau. "Die Fallzahlen dürften im laufenden Jahr sogar geringer ausfallen als vor der Pandemie im Jahr 2019", erklärte der Kreditversicherer Euler Hermes. Der Grund dafür seien die umfangreichen Maßnahmenpakete, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Unternehmen teilweise abzufedern. Mit der Verlängerung und Ausweitung dieser Maßnahmen Ende 2020 erwartet Euler Hermes auch für 2021 keinen sprunghaften Anstieg.
Preise für Wohnimmobilien in Deutschland steigen weiter
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland ziehen trotz der Corona-Krise weiter an. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Preise im vierten Quartal 2020 um 8,1 Prozent über dem Vorjahresquartal. Im Vergleich zum dritten Quartal 2020 stiegen die Preise für Wohnungen und Häuser demnach um 2,6 Prozent. Der Trend setze sich "trotz der andauernden Corona-Pandemie" fort, erklärten die Statistiker.
Kommunen erzielen dank Corona-Hilfen Milliarden-Überschuss
Die deutschen Kommunen haben im vergangenen Jahr einen Finanzierungsüberschuss von knapp 2 Milliarden Euro erzielt. 2019 hatte das Plus noch 5,6 Milliarden Euro betragen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach Ergebnissen der vierteljährlichen Kassenstatistik mitteilte. Demnach wurden die starken Steuerausfälle der Kommunen infolge der Corona-Pandemie vollständig durch die Finanzhilfen von Bund und Ländern ausgeglichen.
Normalisierung des Schiffsverkehrs im Suez-Kanal könnte noch Tage dauern
Nach der Befreiung des im Suez-Kanal festgefahrenen Containerschiffs "Ever Given" könnte es noch mehrere Tage bis zu einer Normalisierung des dortigen Schiffsverkehrs dauern. Nach der vollständigen Bergung des Schiffs werde der Kanal sofort "24 Stunden am Tag funktionieren", sagte der der Chef der ägyptischen Kanalbehörde (SCA), Osama Rabie, am Montag im örtlichen Fernsehen. Gleichwohl werde es noch "rund dreieinhalb Tage" dauern, bis sich der Schiffs-Stau am Kanal auflöst.
IfW: Suez-Blockade verschärft Folgen der Corona-Krise
Der Stau im Suez-Kanal wegen des blockierten Containerschiffs "Ever Given" verschärft nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) die Folgen der Corona-Krise. Schon die Corona-Krise habe für Verwerfungen im maritimen Handel gesorgt und die Preise für den Container-Transport explodieren lassen. "Die Schiffshavarie im Suezkanal und ihre Nachwirkungen kommen nun noch als zusätzliche Belastung hinzu. Das treibt tendenziell die Preise für den Seehandel nach oben, was sich früher oder später auch in den Produktpreisen niederschlagen dürfte", erklärte Vincent Stamer, Experte für maritimen Handel am IfW Kiel.
WHO: Sars-CoV2 wahrscheinlich von Tier auf Mensch übertragen
In ihrem Bericht zur Expertenmission im chinesischen Wuhan geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer Übertragung des neuartigen Coronavirus auf den Menschen durch ein tierischen Zwischenwirt aus. Von der Fledermaus sei der Erreger "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich" auf ein anderes Tier und von diesem schließlich auf den Menschen übergegangen, heißt es in dem in Genf vorgelegten WHO-Bericht.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte Feb +4,9 Mrd GBP (Jan: +2,6 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Feb -1,2 Mrd GBP (Jan: -2,7 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Feb PROG: -1,6 Mrd GBP
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite Feb +6,2 Mrd GBP (Jan: +5,3 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen Feb 87.669 (Jan: 97.350)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 29, 2021 07:30 ET (11:30 GMT)
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