DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: Der Börsenhandel in Norwegen endet am Tag vor Gründonnerstag nach einer verkürzten Sitzung schon um 13.00 Uhr.
GRÜNDONNERSTAG: Die Börsen in Dänemark und Norwegen bleiben geschlossen, in Schweden endet der Handel nach einer verkürzten Sitzung schon um 13.00 Uhr.
TAGESTHEMA
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Corona-Impfstoff von Astreazeneca nur noch für Menschen ab 60 Jahren. Wie die Stiko am Dienstag mitteilte, wurde die Empfehlung "auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen" bei jüngeren Geimpften geändert. Zur Verabreichung der zweiten Impfstoffdosis für Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs erhalten haben, will die Stiko bis Ende April eine ergänzende Empfehlung abgeben. Nach der Entscheidung hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um Vertrauen in die Impfstoffe geworben. Transparenz sei der richtige Weg in einer solchen Situation, sagte Merkel. Die Kanzlerin räumte zugleich ein, dass der Beschluss auch "Verunsicherung" mit sich bringen werde. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die neue Alterseinschränkung beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca verteidigt. Angesichts der Fälle von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang zur Impfung sei dies "richtig", sagte er. Zugleich sei es "ohne Frage ein Rückschlag", wenn sich herausstelle, dass ein Impfstoff für eine bestimmte Altersgruppe ein erhöhtes Risiko berge. Der Impfstoff von Astrazeneca kann in Deutschland ab sofort bereits für Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. "Den Ländern steht es frei, bereits jetzt auch die 60- bis 69-Jährigen für diesen Impfstoff mit in ihre Impfkampagne einzubeziehen", heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Dienstag.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Varta AG, ausführliches Jahresergebnis, Ellwangen
07:00 DE/Biotest AG, ausführliches Jahresergebnis, Dreieich
07:00 DE/Adler Group SA, Jahresergebnis, Berlin
07:00 DE/Medios AG, ausführliches Jahresergebnis, Berlin
07:25 DE/Tele Columbus AG, Jahresergebnis, Berlin
07:45 DE/Home24 SE, ausführliches Jahresergebnis, Berlin
08:00 DE/PNE AG, Jahresergebnis, Cuxhaven
08:00 DE/Washtec AG, ausführliches Jahresergebnis, Augsburg
08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, ausführliches Ergebnis 1Q, Stockholm
09:00 DE/Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG), Jahresergebnis, Stuttgart
09:15 DE/Grammer AG, ausführliches Jahresergebnis, Amberg
10:00 DE/Daimler AG, Online-HV
10:00 DE/Bauer AG, ao HV (virtuell)
13:00 US/Walgreens Boots Alliance Inc, Ergebnis 2Q, Deerfield
Im Laufe des Tages:
- GB/Deliveroo plc, Erstnotiz an der London Stock Exchange, London
AUSBLICK KONJUNKTUR
- GB 08:00 BIP 4Q (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: +1,0% gg Vq/-7,8% gg Vj 1. Veröff.: +1,0% gg Vq/-7,8% gg Vj 3. Quartal: +16,0% gg Vq/-8,6% gg Vj - FR 08:45 Verbraucherpreise März (vorläufig) PROGNOSE: +0,6% gg Vm/+1,1% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,6% gg Vj HVPI PROGNOSE: +0,8% gg Vm/+1,4% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,8% gg Vj 08:45 Privater Verbrauch Februar PROGNOSE: +0,9% gg Vm/+0,6% gg Vj zuvor: -4,6% gg Vm/0,0% gg Vj - DE 09:55 Arbeitsmarktdaten März Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: +5.000 gg Vm zuvor: +9.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 6,0% zuvor: 6,0% - EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone März (Vorabschätzung) Eurozone PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+1,3% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+0,9% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +1,3% gg Vm/+1,1% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+1,1% gg Vj - IT 11:00 Verbraucherpreise März (vorläufig) PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+0,6% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+0,6% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +525.000 Stellen zuvor: +117.000 Stellen 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago März PROGNOSE: 60,3 zuvor: 59,5 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit Mai 2036 im Volumen von 2,5 Mrd EUR 12:00 CZ/Auktion 2,40-prozentiger Anleihen mit Laufzeit September 2025 im Volumen von max. 5 Mrd CZK Auktion 1,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2031 im Volumen von max. 6 Mrd CZK Auktion 4,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Dezember 2036 im Volumen von max. 2 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 14.975,00 -0,17 S&P-500-Indikation 3.954,00 -0,11 Nasdaq-100-Indikation 12.887,50 -0,12 Nikkei-225 29.212,88 -0,74 Schanghai-Composite 3.431,02 -0,74 +/- Ticks Bund -Future 171,06 -13 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 15.008,61 1,29 DAX-Future 15.000,00 0,79 XDAX 14.988,58 0,78 MDAX 31.727,97 0,85 TecDAX 3.364,94 -0,11 EuroStoxx50 3.926,20 1,12 Stoxx50 3.334,90 0,54 Dow-Jones 33.066,96 -0,31 S&P-500-Index 3.958,55 -0,32 Nasdaq-Comp. 13.045,39 -0,11 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,19 -36
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer Konsolidierung der 15.000er-Marke im DAX rechnen Händler am Mittwoch. Wie erwartet hatte der Markt das gute Sentiment am Vortag zum Sprung über die psychologisch wichtige Marke genutzt und damit das Wunschziel vieler Marktteilnehmer pünktlich zum Quartalsultimo erreicht. Mit dem Start des neuen Quartals nach Ostern könnten daher wieder Gewinnmitnahmen einsetzen, vermuten einige Händler. Denn die Nachrichtenlage ist gemischt: Vor allem die erneute Teilaussetzung von Impfungen mit Astrazeneca bringt Impfplanungen erneut durcheinander. Für die Wirtschaft sieht es dagegen sehr gut aus: Am Abend will Joe Biden seinen Billionen-Dollar-Infrastrukturplan für die USA vorstellen und aus China kamen starke offizielle Einkaufsmanager-Indizes. Die Schattenseite ist der damit verbundene Zinsanstieg. Der Markt dürfte die Fed-Bereitschaft zu Eingriffen austesten wollen, heißt es im Handel.
Rückblick: Überraschend starke Daten zur Wirtschaftsstimmung in der Eurozone gaben den Aktienkursen Auftrieb. Positiv wurde ferner aufgenommen, dass der Internationale Währungsfonds seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft im laufenden und kommenden Jahr angehoben hat. Daneben stützte der schwächere Euro. Credit Suisse (-3,1%) litten erneut unter den Verlusten aus Geschäften mit dem US-Hedgefonds Archegos. Royal Mail stiegen um 2 Prozent, gestützt von den Mittelfristzielen des Konzerns. Mit einem Aufschlag von 3,1 Prozent reagierten Lagardere auf den Wechsel an der Spitze von Hachette Livre. Pierry Leroy wird Arnaud Nourry als Chairman und CEO der Verlagsgruppe ersetzen. Vivendi soll Interesse an einem Kauf von Hachette Livre haben.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Der DAX stieg erstmals über 15.000 Punkte. Gesucht waren wieder einmal die lange gemiedenen deutschen Automobilwerte, so stiegen VW um 4,7 und BMW um 3,7 Prozent. Hier sind die Anleger zuversichtlich, dass der Wechsel zur E-Mobilität trotz eines späten Starts noch gelingen wird. Gegen den Trend notierten die defensiven Werte von FMC und Henkel schwächer. Elringklinger schlossen nach anfänglichen Verlusten 1,4 Prozent im Plus. An der Börse wurde bemängelt, dass der Ausblick unter der Markterwartung liege und die Dividende ausfalle. Scout24 (+3,1%) hatte positiv mit der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogrammes von fast 1 Milliarde Euro überrascht. Cancom schlossen nach einem starken Ausblick kaum verändert. Westwing legten 5,6 Prozent zu nach Veröffentlichung eines sehr zuversichtlichen Ausblicks.
XETRA-NACHBÖRSE
Grammer wurden 8 Prozent höher gestellt. Der Autositzhersteller hat im ersten Quartal 2021 ein deutliches Wachstum erzielt und dabei von einer anhaltend hohen Nachfrage profitiert.
USA / WALL STREET
Etwas leichter - Gedämpft wurde die Stimmung von wieder gestiegenen Renditen am Anleihemarkt. Stützend wirkte indessen, dass sich die Stimmung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten stärker als erwartet im März aufgehellt hat. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie. Sehr gut wurden die Geschäftszahlen von Biontech aufgenommen. Die Aktie rückte um 8,9 Prozent vor. Bei den von den Archegos-Notverkäufen betroffenen Aktien kam es zu einer Erholung. ViacomCBS legten um 3,6 Prozent zu, Discovery um 5,4 Prozent und Farfetch um 8,8 Prozent. Die Banken Goldman Sachs (+1,9%) und Morgan Stanley (+1,6%) konnten die Verluste aus den Geschäften mit Archegos begrenzen, wie das Wall Street Journal berichtete. Merck & Co gaben 1,7 Prozent nach. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Antrag des Pharmakonzerns zurückgewiesen, das Krebsmittel Keytruda auch bei bestimmten Brustkrebspatientinnen einsetzen zu dürfen.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 31, 2021 01:33 ET (05:33 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1708 -0,09% 1,1718 1,1731 -4,1% EUR/JPY 129,78 +0,36% 129,32 129,36 +2,9% EUR/CHF 1,1051 +0,08% 1,1041 1,1063 +2,2% EUR/GBP 0,8533 +0,04% 0,8529 0,8549 -4,5% USD/JPY 110,85 +0,44% 110,36 110,27 +7,3% GBP/USD 1,3721 -0,13% 1,3739 1,3721 +0,4% USD/CNH 6,5744 +0,00% 6,5742 6,5749 +1,1% Bitcoin BTC/USD 58.615,50 -0,233 58.752,50 58.872,75 +101,8%
Steigende US-Anleiherenditen gaben dem Dollar Auftrieb. Der Dollarindex legte um 0,4 Prozent zu. Der Euro ist im asiatischen Handel auf ein Jahrestief bei 1,1704 Dollar gefallen.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,80 60,55 +0,4% 0,25 +24,9% Brent/ICE 64,46 64,14 +0,5% 0,32 +24,7%
Der festere Dollar und die Wiederöffnung des Suez-Kanals belasteten die Ölpreise. Im Fokus steht nun die Konferenz der Opec+-Staaten am Donnerstag, auf der es auch um die Verlängerung derzeit geltender Fördermengenbeschränkungen gehen dürfte. Die API-Daten zeigten einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der zurückliegenden Woche.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.680,40 1.685,01 -0,3% -4,61 -11,5% Silber (Spot) 23,89 24,03 -0,6% -0,14 -9,5% Platin (Spot) 1.161,05 1.158,10 +0,3% +2,95 +8,5% Kupfer-Future 3,98 3,98 -0,1% -0,00 +12,8%
Der Goldpreis rutschte derweil erstmals seit dem 12. März wieder unter die Marke von 1.700 Dollar je Feinunze. Teilnehmer sahen die aktuelle Verkaufswelle in Zusammenhang mit den Turbulenzen um den Hedgefonds Archegos. Involvierte Banken waren zu Notverkäufen gezwungen. Diese hätten möglicherweise auch den Goldpreis gedrückt, um Liquidität zu erlangen, wie Commerzbank-Experte Daniel Briesemann in den Raum stellte.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONAVIRUS--PANDEMIE
- In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 17.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut am Mittwochmorgen mitteilte, wurden 17.051 (Vorwoche: 15.813) neue Ansteckungsfälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank gegenüber dem Vortag leicht auf 132,3 (108,1).
KONJUNKTUR CHINA
Der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor stieg im März auf 51,9 (Februar: 50,6). Ökonomen hatten einen Stand von 51,2 Punkten erwartet. In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im März aufgehellt, wie der veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor zeigte. Er stieg auf 56,3 (Vormonat: 51,4) Punkte.
US-KONJUNKTUR
Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, zeigt sich mit Blick auf die Aussichten der US-Wirtschaft optimistisch. Die niedrigen Zinsen der US-Notenbank dürften der Wirtschaft helfen, sich von der Corona-Pandemie zu erholen, so der Notenbanker.
US-ROHÖLLAGERBESTÄNDE
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,9 Millionen Barrel gestiegen, wie aus den API-Daten hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 2,9 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 6,0 Millionen Barrel nach minus 3,7 Millionen eine Woche zuvor.
GRAMMER
Der Autositzhersteller hat im ersten Quartal 2021 ein deutliches Wachstum erzielt und dabei von einer anhaltend hohen Nachfrage profitiert.
STRATEC
hat von der in der Pandemie deutlich gestiegenen Nachfrage nach diagnostischen Produkten profitiert. Wie der Hersteller vollautomatischer Analysensysteme im Bereich klinische Diagnostik und Biotechnologie mitteilte, legten Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr deutlich zu. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende bekommen. Auch für 2021 geht Stratec von einem Anstieg von Erlösen und Marge aus.
VANGTAGE TOWERS
Der Funkturmbetreiber hat eine Anleihe über 2,2 Milliarden Euro bei internationalen Investoren platziert. Die Anleihe besteht aus drei Tranchen mit vier, sechs und neun Jahren Laufzeit.
BLACKBERRY
Der Softwarehersteller hat im vierten Quartal bei deutlich geringeren Umsätzen weniger verdient als im Vorjahr. Zudem kündigte das Unternehmen an, exklusive Gespräche über den Verkauf von Teilen des eigenen Patentportfolios zu führen. Der Interessent komme aus Nordamerika; einen Namen nannte Blackberry nicht. Bei dem Portfolio geht es um Patente für Mobilgeräte, Messaging und Wireless Networking.
Chief Revenue Officer David Fischer verlässt das Unternehmen zum Jahresende aus privaten Gründen.
HERTZ
Aus Gerichtsunterlagen geht hervor, dass eine Gruppe um die Centerbridge Partners LP, Warburg Pincus LLC und Dundon Capital Partners ein wettbewerbsfähiges Angebot vorgelegt hat. Zuvor hatten schon Knighthead Capital Management LLC, Certares Management LLC und andere einen Vorschlag unterbreitet, der Hertz die Finanzierung sichern soll.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/err/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 31, 2021 01:33 ET (05:33 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.